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03.06.2013, 08:24 Uhr
Google verbietet Gesichtserkennung für Glass
Google hat der Entwicklergemeinde verboten, Apps mit Gesichtserkennungsfunktion für die Datenbrille Glass zu programmieren, zumindest, bis der Schutz der Privatsphäre gesichert sei.
Google wird auf seiner Computerbrille Glass zumindest vorerst keine Apps mit Gesichtserkennungsfunktion zulassen. Der Internetkonzern nahm ein ausdrückliches Verbot in die Regeln für Software-Entwickler auf. Google werde keine Gesichtserkennung zu seinen Produkten hinzufügen, bevor der Schutz der Privatsphäre gesichert sei, betonte das Unternehmen in der Nacht zum Samstag.
Google Glass, die Computerbrille mit Kamera und kleinem Bildschirm vor dem Auge des Nutzers, hatte von Anfang an Datenschutzsorgen ausgelöst. Einige Software-Entwickler fingen bereits damit an, sich Anwendungen mit Gesichtserkennung auszudenken. Eine weitere Sorge ist, dass Glass-Träger Menschen in ihrer Umgebung ohne deren Wissen fotografieren könnten. Google verbot jetzt auch, dass Apps Fotos oder Videos mit ausgeschaltetem Bildschirm aufnehmen - damit wäre zumindest erkennbar, dass die Brille gerade an ist. Die Datenschutzauswirkungen von Google Glass sind bereits Thema für einen Ausschuss im US-Kongress.
«Benutzen Sie die Kamera oder das Mikrofon nicht, um Informationen, die jemand anderen als den Nutzer identifizieren, abzugleichen und sofort anzuzeigen, inklusive solcher Nutzungsszenarien wie Gesichtserkennung und Stimmmuster», heisst es jetzt in den Entwicklerregeln. «Anwendungen, die das machen, werden derzeit nicht zugelassen.»
Google Glass dürfte nach bisherigen Angaben frühestens in einem Jahr in Serie gehen, bisher bekamen nur Software-Entwickler, Journalisten und ausgewählte Testnutzer die Brille. Google hält den Kreis klein: Testbrillen, die verkauft werden, würden deaktiviert, warnte der Konzern. Einem Software-Entwickler gelang es nach eigenen Angaben allerdings auch schon, die Brille zu hacken.
Erst vor wenigen Tagen hatte das US-Start-up Lambda Labs eine Funktion zur Erkennung von Personen und Gegenständen für Google Glass angekündigt. Die Technologie solle etwa Befehle wie «Merke dir dieses Gesicht» oder «Finde Freunde in der Menge» ermöglichen, erläuterte Mitgründer Stephen Balaban dem US-Blog «Techcrunch».
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