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11.10.2016, 08:00 Uhr
Googles neue Gratis-Schriftart kennt 800 Sprachen
Tot oder lebending: Googles Noto-Schriftart funktioniert jetzt mit allen Schriftarten der Welt.
Leere Viereckchen auf dem Bildschirm werden immer dann angezeigt, wenn ein bestimmter Zeichensatz einer anderen Sprache nicht richtig interpretiert werden kann. Die kryptischen Viereckchen haben auch einen Spitznamen: «Tofu». Abhilfe schaffen soll nun Googles fünfjähriges Projekt «No more tofu» («Nie mehr Tofu»), oder abgekürzt: «Noto». Die «Noto»-Bibliothek beinhaltet inzwischen mehr als 800 lebende und ausgestorbene Sprachen, davon 100 Schriftsysteme und 110'000 Zeichen. Dem Suchmaschinenriesen ginge es laut Blogbeitrag um die Erhaltung von Sprachen und Kulturen, auch wenn einige der Sprachen kaum mehr in Gebrauch seien.
Für die riesige Datenbank hat Google mit hunderten Designern, Linguisten und Schriftexperten von Adobe und Monotype zusammengearbeitet. Ursprünglich startete das Noto-Projekt auf den Android- und Chrome-OS-Plattformen. Nun kann man Noto von hier als rund 500 MB grosses ZIP-Archiv für Windows oder Mac gratis herunterlanden. Die einzelnen Typen (400-500 KB) können aber auch einzeln von der Webseite geladen werden. Damit die Schiftarten für Webseiten nicht gehostet werden müssen, können Webseitenentwicker alternativ die Plattform Google Fonts nutzen. Neben Hindi, Armenisch, Mandarin oder Russisch sind beispielsweise auch die alte Sprache der Phönizier und das Tagalog der Philippiner vor Einreise der Spanier zu finden. In der ZIP-Datei stehen alle Typografie-Files bereit, die man einzeln in den Schriftartenordner des Rechners kopieren kann.
Autor(in)
Simon
Gröflin
12.10.2016
15.10.2016