Raus aus der Always-on-Gesellschaft

Ruhe mit Profile Switching

Die Studie hat auch die Versäumnisse seitens der Unternehmen herauskristallisiert: So werden die vorhandenen technischen Möglichkeiten heute noch sehr suboptimal genutzt. Zudem fehlen Standards zu deren Nutzung und werden die Erwartungen bezüglich der Nutzung der neuen Möglichkeiten nicht kommuniziert, sowie Mitarbeiter und Führungskräfte nicht genügend auf diese Themen sensibilisiert. Auch die Organisationsstrukturen und -prozesse sind bis dato ungenügend an die neuen Möglichkeiten angepasst. Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass oft ein Change Management fehlt oder zumindest ungenügend vorhanden ist.
Das iafob empfiehlt Unternehmen ein Einführungsprojekt nicht nur als technisches, sondern als Veränderungs- oder (Re)-Organisationsprojekt zu planen. Dafür sollte gezielt, rechtzeitig und systematisch nach den Nutzungsmöglichkeiten der Technik gesucht und die Erwartungen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden mit einbezogen werden. Wie die Studie beispielsweise auch ergab, nutzen nur 19 Prozent der Befragten Telefon- und Videokonferenzen und nur zwei Prozent Social Media Plattformen zur Kontaktaufnahme während der Arbeitszeit. Ein Drittel würde generell die Möglichkeit begrüssen, zu ausgewählten Zeiten die Erreichbarkeit innerhalb und ausserhalb der Arbeitszeit einschränken zu können.
Ruhe mit Profile Switching
Hier setzt Swisscom mit seinem ab heute erhältlichen Tool «Profile Switching» an. Profile Switching wurde gerade als Weltpatent für die Nutzung in Europa, den USA und im chinesischen Sprachraum angemeldet. Mit dem Tool können Mitarbeitende steuern, wie und in welcher Art und Weise sie für wen erreichbar sein wollen. Mit Profile Switching lassen sich eingehende Anrufe auf das Mobiltelefon und auf Microsoft Lync sowie eingehende E-Mails auf Microsoft Exchange kontakt- und situationsspezifisch steuern.
Voraussetzung sind ein Swisscom Corporate Mobile Network (CMN) Abo sowie der Einsatz von Swisscom Managend Communications and Collaborations. Mit einem einfachen Klick lässt sich zwischen den vom Nutzer definierten Profilen wie Büro, nicht stören, Ferien usw. wechseln. Eingehende Anrufe und Mails können so empfangen oder umgeleitet, respektive zur späteren Bearbeitung «zurückgehalten» werden.
Das Angebot ist vorerst nur für Grossunternehmen erhältlich. Die einmalige Gebühr beträgt zwischen 3000 (nur für eingehende Anrufe auf das Mobiltelefon) und 9000 Franken (für Anrufe aufs Handy/Smartphone, auf Lync sowie eingehende E-Mails). Die Abonnementskosten kommen auf monatlich 9 Franken pro Nutzer zu stehen. An einem KMU-Angebot wird derzeit gearbeitet, hier wird eine ähnliche Lösung zu erwarten sein. Das Angebot für Privatanwender soll etwa Ende 2013 lanciert werden.

Autor(in) Susann Klossek



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