Shaston SA mit ihrem XXSIM-Dienst unter der Lupe - Roaming-Schnäppchen via Umwege

Was der Vergleichsdienst Comparis.ch zu dem ...

In der Praxis wohl weniger Einsparungen
Die tiefen Gebühren werden also mit ein paar Unbequemlichkeiten erkauft. Aber sind die Preise wirklich so niedrig, dass Swisscom und Konsorten vor XXSIM erzittern müssen?
«In Europa hat man keinen allzu grossen Kostenvorteil», meint Ralf Beyeler, Telekom-Experte beim Schweizer Vergleichsdienst Comparis.ch, gegenüber PCtipp.ch. Und um seine Aussage zu untermauern, rechnet er anhand eines Praxisbeispiels durch, was das Ganze für einen Schweizer User, der eine Zeitlang in Spanien ist, kostet und kommt auf rund 50 Prozent Einsparungen. Rechnet man aber die Tatsache ein, dass der Anrufer mehr bezahlen muss, da er eine estnische Nummer wählen muss, verringert sich der Kostenvorteil.
Comparis.ch-Experte Ralf Beyeler beurteilt das XXSIM-Angebot für PCtipp
Allerdings sei der Sparvorteil beispielsweise für aussereuropäische Reisende gross, ergänzt der Telekom-Experte. «In der Türkei bezahlt der Kunde mit dem gleichen Beispiel mit XXSIM gegenüber der Swisscom nur rund einen Viertel des Preises», weiss Beyeler.
Wie dem auch sei: Ganz generell warnt der Telekom-Experte von Comparis.ch, bei solchen und ähnlichen SIM-Karten-Angeboten eine gewisse Vorsicht walten zu lassen und den entsprechenden Firmen nicht zu viel Euro Vorschuss zu überweisen. «Es gab bereits Anbieter, bei denen die Kunden das Geld nicht wieder sahen und auch die Dienstleistung nicht mehr in Anspruch nehmen konnten», berichtet er ohne damit XXSIM beurteilen zu können. Es gelte grundsätzlich kleinere Beträge einzuzahlen, rät Beyeler abschliessend.
Rechenbeispiel von Ralf Beyeler, Comparis.ch
Ralf Beyeler, Telekom-Experte beim Schweizer Vergleichsdienst Comparis.ch, hat für PCtipp.ch die Gesamtkosten für einen Kunden gerechnet, der sich in Spanien aufhält, dabei 10 Anrufe zu durchschnittlich 2 Minuten tätigt, 20 Anrufe zu durchschnittlich 2 Minuten entgegennimmt und 20 SMS verschickt.
Bei Swisscom würde er mit der Zusatzoption «World Option Flex» dafür 41.75 Franken bezahlen. Mit XXSim sind es 20.94 Franken. Der Swisscom-Kunde kann also rund 21 Franken sparen.
Dafür muss der Anrufer, wenn er den Kunden erreichen möchte, auf einer estländischen Telefonnummer anrufen und daher statt einem nationalen Anruf einen internationalen Anruf bezahlen. Nehmen wir an, dass die 20 Anrufe (siehe oben) von einem gängigen Swisscom-Handy geführt werden, so kostet dies den Anrufer 10 Franken, wenn der Angerufene unter seinem Swisscom-Handy erreichbar ist. Ruft der Anrufer hingegen die estländische Nummer von XXSIM an, bezahlt der Anrufer 25 Franken Gebühren an. Rechnet man die Mehrkosten, die dem Anrufer entstehen, weil er auf einer estländischen Nummer anrufen muss ein, so ist XXSIM unter dem Strich nicht viel billiger als die World Option Flex von Swisscom für einen Swisscom-Kunden.
Für Anrufer und Angerufenen enstehen ergo total folgende Kosten:
Angerufener hat World Option Flex von Swisscom und telefoniert mit Swisscom im Ausland: Er bezahlt dafür 41.75 Franken an Swisscom, dazu bezahlt der Anrufer 10 Franken für die Anrufe. Macht total insgesamt 51.75 Franken.
Mit XXSIM bezahlt der Kunde, der sich im Ausland aufhält, mit 20.94 Franken zwar weniger, dafür bezahlt der Anrufer rund 25 Franken. Macht total also 45.94 Franken.
XXSIM bietet auch eine 0800er-Nummer an, mit der der Anrufer den Kunden kostenlos erreichen kann. In diesem Fall werden jedoch 15 Eurocent pro Minute verrechnet. Mit dieser Variante verrechnet XXSIM dem Kunden dafür 9.38 Franken (für die angenommenen 20 Anrufe zu durchschnittlich 2 Minuten), insgesamt also 30.32 Franken. Das ist weniger als die obenerwähnten 51.75 Franken, die Swisscom verrechnet.



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