Steve Ballmers Verfehlungen und Erfolge

Ballmers Erfolge

Office ist ein solider Umsatzbringer für Ballmers Microsoft
Windows ist das meistverkaufte Betriebssystem der Welt. Dazumal unter der Leitung von Software-Chefarchitekt Bill Gates wurde im Jahr 2001 Windows XP entwickelt. Noch zwölf Jahre nach dem Verkaufsstart hat das Betriebssystem einen Marktanteil von fast 40 Prozent. Gemeinsam mit Windows Vista, Windows 7 und Windows 8 beherrscht das System den (zwar schrumpfenden) Gesamtmarkt mit 91 Prozent Anteil. Zum Vergleich: Laut dem Online-Dienstleister Net Applications kommt Apple auf 7,2 Prozent. Unter Ballmers Führung sank der Marktanteil zwar leicht, den «schwächeren» Versionen Vista und 8 stehen aber die zwei echten Kassenschlager Windows XP und Windows 7 gegenüber. Sie gehören zu den Verkaufserfolgen Ballmers.
Ähnlich konkurrenzlos am Markt ist Microsofts zweite dicke Ertragssäule: Office ist die meistverkaufte Büro-Anwendung der Welt, sogar auf dem Mac. Die lokal installierte Software lässt Quartal für Quartal die Redmonder Kassen milliardenfach klingeln. Damit das so bleibt, wurde auf aufstrebende Wettbewerber wie Google Docs rasch und gleich umfassend reagiert. Die Mietlösung Office 365 für den Privatmann und die Unternehmen sind etabliert, Grosskunden sind ABB, das Rote Kreuz, der britische Detailhändler Tesco und diverse US-amerikanische Regierungsbehörden sowie Universitäten. Der (auch) von Ballmer angeschobene Schwenk von einer Entwicklungsfirma zu einem (Geräte- und) Services-Konzern ist in der Office-Sparte am weitesten fortgeschritten.
Weiterhin einer der meistgenutzten Browser der Welt ist der Internet Explorer. Der Rahmen für die digitale Welt von heute ist insbesondere im professionellen Umfeld quasi der Standard. Diese starke Wettbewerbsposition ist allerdings in der langen Historie begründet, denn nicht wenige Business-Anwendungen laufen nur im Internet Explorer. Genau wie bei Windows XP droht auch bei ältere Browser-Versionen das Ende des Supports. Anders als beim Betriebssystem bedeutet das für den Internet Explorer jedoch das Aus. Heute werden Web-Applikationen mit Standard-Technologien realisiert, die keinen speziellen Browser mehr erfordern. Microsoft hat hier durch Kompatibilitätsbestrebungen in den jüngeren Versionen des Internet Explorer die Zeichen erkannt. Zudem stellt der Konzern der Web-Community Tools bereit, um Anwendungen auch zum Internet Explorer kompatibel zu machen. Ballmers Stärken liegen in Marketing und Verkauf, mit regelmässigen Auftritten an Entwickleranlässen wie der Build, der Mix und der PDC (Professional Developers Conference) signalisierte er aber klar, dass die Programmierer-Community der Firmenleitung sehr wichtig ist.
Eine enge Bindung hatte Ballmer zum Server-Geschäft, war er doch vor dem Wechsel auf den CEO-Posten an diversen Stellen für die Grossrechner-Produkte verantwortlich. Damals steckte das Business noch in den Kinderschuhen, heute ist Microsoft in vielen Bereichen führend. Exchange, Lync, SQL Server, System Center und Windows Server bekommen von den Analysten die Spitzenpositionen in ihren jeweiligen Sparten zugesprochen. Würde Microsoft nur SharePoint ausgliedern, wäre die SharePoint Inc. eines der zehn grössten Software-Unternehmen der Welt, heisst es aus Redmond. Der Zukauf von Yammer und die strategische Ausrichtung hin zum Social Business dokumentieren, dass Ballmers Microsoft nicht alle Zeichen der Zeit übersehen hat.



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