News 21.11.2011, 08:09 Uhr

Verlieren Nutzer Interesse an Google+?

Seit dem Launch des grossen Facebook-Konkurrenten kämpft Google gegen schwindende Nutzerzahlen.
Mit offiziellen Zahlen hält sich Google bei seinem sozialen Netzwerk Google+ bedeckt. Aus diesem Grund müssen Branchen-Experten für Prognosen auf die Statistiken der Traffic-Überwachungs-Unternehmens Experian Hitwise zurückgreifen – diese prophezeien der Community des Suchmaschinenriesen jedoch eine durchwachsene Zukunft.
Auf Basis aktueller Statistiken, die von Hitwise an die Zeitung The Times übergeben wurden, wird deutlich, dass sich Google seit einigen Monaten auf dem absteigenden Ast befindet. So ging es in Bezug auf die Nutzerzahlen in 11 der insgesamt 21 Wochen nach dem Launch im Juni stetig bergab. Die Zugriffszahlen auf Google+ fielen dabei wöchentlich um 10 bis 20 Prozent.
Seit dem Beta-Launch Ende Juni konnte das soziale Netzwerk zwar einen grossen Nutzerzugewinn verbuchen, dieser spielte sich jedoch fast ausschliesslich in einer einzigen Septemberwoche ab, nachdem Google+ für alle Nutzer geöffnet wurde. Seitdem scheint das Interesse zu schwinden. Im Juni war das Netzwerk nur für ausgewählte Nutzer zugänglich, was den Hype um den Facebook-Konkurrenten verstärkte und so viele Interessenten anlocken konnte.
Innerhalb der ersten drei Wochen schaffte es Google+ so auf 2 Millionen Nutzer. In den darauffolgenden sechs Wochen fielen die Klickzahlen bereits wieder um 42 Prozent. Im September ergab sich schliesslich ein ähnliches Bild. In nur einer Woche nach der Öffnung sprangen die Zahlen von 1 Million auf 15 Millionen Nutzer in nur einer Woche. Die Veröffentlichung von Apps sowie die Öffnung für Business-Nutzer bescherte Google+ nun einen weiteren, kleinen Aufschwung. Auf lange Sicht bleibt jedoch abzuwarten, ob das Social Network ein organisches Wachstum aufrechterhalten kann.



Kommentare
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schmidicom
21.11.2011
Ich habe auch ziemliche mühe damit. Habe versucht jemandem eine E-Mail zu schicken mit einem Link drin der zu meiner Seite auf Google+ führen sollte doch das habe ich dann schnell wieder aufgegeben weil ich nicht heraus fand wie das geht. Und auch die Verwaltung der Kontakte (Was bei FB wohl "Freunde" sind) ist nicht wirklich intuitiv aufgebaut. Wundert mich also nicht das die Leute keine Lust haben sich Stundenlang mit dem Ding auseinander zu setzten wenn es im Internet viel einfachere alternativen gibt. Aber trotz allem ist mit Google+ lieber als FB denn da kann man sich die Konten anderer ansehen auch ohne Mitglied zu sein, sofern man einen funktionierenden Link hat.

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Gaby Salvisberg
21.11.2011
Ich finde Google+ informativer als Twitter und spannender als Facebook. Aber man darf nicht dasselbe erwarten. Genau wie Linux nicht einfach "das andere Windows" ist, darf man bei Google+ nicht einfach "das andere Facebook" erwarten. Ausserdem ist es nach wie vor in einer relativ frühen Phase. Die Sache mit den Kreisen finde ich genial. So kann ich bestimmte Inhalte gezielt mit "Arbeitskollegen" oder "Familie" teilen. Und - zum Glück! - bin ich bei diesem Konzept gezwungen, die einzelnen Bekannten in die passenden Kreise zu stecken (oder neue Kreise zu erstellen). Schliesslich kann einer auch in zwei oder mehr Kreisen sein. Ich könnte problemlos komplett auf Facebook verzichten. Journalisten und IT-Freaks sind bei Google+ sowieso besser aufgehoben. Und auch als Privatperson finde ich den Google+-Stil wesentlich attraktiver als jener von Facebook. Vielleicht gerade weil der nervtötende Spam wegbleibt: "X hat Y gestupst", "X hat Y gelesen" usw. Dafür gibts echte Kommunikation wie einen jetzt wirklich brauchbaren Chat und das schon länger bekannte Hangout. Also bei mir hat Google+ schon längst gewonnen. Herzliche Grüsse Gaby

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dbaechli
21.11.2011
G+ gewinnt bei mir nicht. Ich nutze G+ auch seit einer Weile. Facebook nutze ich schon seit einigen Jahren. Ehrlich gesagt blicke ich trotz all der Änderungen und Anpassungen bei FB nach wie vor um ein xfaches besser durch, als bei G+. Ich habe zudem persönlich das Gefühl, bei FB besser die Kontrolle zu haben, wer von meinen Kontakten was sieht, resp. ob ich den Kontakt überhaupt annehme. Bei G+ hab ich gemeint, dass sogenannte Pseudonyme und Fakeaccounts nicht möglich sein sollten. Aber bereits von ziemlich früh her sind mir Leute gefolgt, die als Profilbild Starfotos hatten, Namen wie Mori Arty etc. verwendeten und wenn ich mir dann deren Profil angeschaut habe, waren es nur solche, die re-geposted haben, was andere zuvor geposted hatten. Keine persönlichen Inhalte, mehr ein wildes Durcheinander und diverse dieser "Follower" hatten definitiv auch z. T. auch sexistischen Inhalt hochgeladen. Einige wurden in der Zwischenzeit offensichtlich entfernt, aber ich kann Nutzer nicht ausschliessen, ausser ich melde sie.. Wie diese Leute überhaupt auf mich gekommen sind, ist mir ebenfalls ein Rätsel. Irgendwie hab ich in Google+ noch kein Vertrauen, obwohl es Ansätze (gehabt?) hätte, die Sozialen Netzwerke von hinten aufzurollen.. Übrigens: ich habe meine Kontakte auf Facebook schon LÄNGST (mind. seit 2-3 Jahren!) in Gruppen geordnet und dementsprechend die Inhalte freigegeben.. Was an den Kreise -ausser ev. deren komfortabler Bedienung- revolutionär sein soll, ist mir schleierhaft.

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swissmac
23.11.2011
beide kompliziert Also ich begreife beide Systeme (FB und G+) nicht ganz richtig. Von einem solchen System erwarte ich, dass ich es begreife, ohne, dass ich einen 1-wöchigen Kurs besuche. Als ich mich zum ersten Mal aufgeschaltet habe, hat plötzlich ein Kollege gesagt, er sehe private Fotos von mir. Irgendwie kann ich das fast nicht kontrollieren. Wie sehe ich, wer was von mir sehen kann? Grundsätzlich vertraue ich aber Google sicher mehr als FB. Dieser Zuckerberg ist mir zu gierig ... Er will aus allem Geld machen, wo Google auch mal was über Jahre gratis anbietet ...