Avatare 12.09.2025, 08:31 Uhr

Menschen bleiben als Verkäufer unschlagbar – noch

Menschen überzeugen im Verkauf von Waren in Online-Shops mehr als virtuelle Avatare. Das haben Forscher der University of British Columbia festgestellt. 
(Quelle: Yanwen Wang, ubc.ca)
Das Team unter der Leitung von Yanwen Wang hat die Verkaufsdaten eines beliebten Modehändlers auf Tmall in China untersucht. Verglichen worden sind die Verkäufe von 328 Produkten vor und nach der Einführung digitaler Streamer durch den Händler. Davon wurden 72 von digitalen Streamern beworben, 74 von menschlichen Streamern und 182 ohne Streamer.

Aufgerüstete KI-Streamer

Fazit der Wissenschaftler: Menschliche Streamer steigern den Umsatz deutlich. Digitale Streamer hingegen erzielen nur eine geringe Verbesserung gegenüber dem Verzicht auf Streamer - und weit weniger als ihre menschlichen Kollegen. Untersucht wurde auch, warum digitale Streamer hinter den Erwartungen zurückbleiben und wie sie verbessert werden könnten.
Dazu wechselten die Experten zu einem Online-Lebensmittelhändler, der ebenfalls auf Tmall seine Waren anbietet und digitale Streamer einsetzt. Das Team testete verschiedene Versionen der Streamer, beginnend mit einem einfachen, kartoonartigen Avatar, und fügte nach und nach Funktionen hinzu, um diesen menschlicher erscheinen zu lassen. Sie gaben ihm beispielsweise eine menschlicher klingende Stimme und die Fähigkeit, Fragen in Echtzeit zu beantworten.

Umsatzbringer Gewinnchancen

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass zwei Faktoren entscheidend sind. Streamer sind umso erfolgreicher, je menschlicher sie wirken und je besser sie mit den Kaufinteressenten interagieren. Am stärksten verbessern sich die Verkaufserfolge von digitalen Streamern, wenn diese Fragen in Echtzeit beantworten. Das führt zu einem Anstieg der verkauften Produkte um 25 Prozent und einem Umsatzsprung von 86 Prozent.
Eine Verlosung, bei der die Zuschauer während des Livestreams Preise gewinnen können, trägt ebenfalls zu einem grösseren Erfolg der Avatare bei. Diese steigen die Verkaufszahlen um 17 und die Einnahmen um 70 Prozent. Die beste Lösung sei eine Partnerschaft zwischen Mensch und KI. Der Mensch könnte mehrere KI-Streamer gleichzeitig überwachen und bei Bedarf einspringen, um Fragen zu beantworten. (pressetext.com)



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