News 27.09.2019, 06:47 Uhr

Wahlen 19: Unterschätzen Kandidierende die Digitalisierung?

Gemäss einer Studie von Swico scheinen viele Politiker das Thema zu unterschätzen. Nur 18 Prozent der Kandidierenden beantworteten die Fragen des Digitalisierungsmonitors 2019.
Am 20. Oktober stehen die National- und Ständeratswahlen an. Wie unser Schwestermedium Computerworld im Rahmen der diesjährigen Top-500-Umfrage ermittelte, schätzen nach wie vor viele ICT-Anbieter den Einfluss der Branche auf Bundesbern als gering ein. Die Hoffnung liegt im Hinblick auf die Wahlen deshalb auf Kandidatinnen und Kandidaten, die zusätzliches IT-Know-how ins Parlament bringen könnten.
In Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule und den Universitäten Zürich und Genf befragte der IT-Verband Swico diese vor den Wahlen nun nach ihrer Haltung zu Digitalisierungsthemen. Durchgeführt wurde die Umfrage gemeinsam mit der Online-Wahlhilfe Smartvote. Dabei wurde der Smartvote-Standardfragebogen, der bereits vier Fragen zur Digitalisierung enthält, durch eine Zusatzumfrage zu verschiedenen Dimensionen der Digitalisierung ergänzt.

Wenig Interesse am Digitalisierungsmonitor

Gemäss Swico beantworteten lediglich 18 Prozent der Politikerinnen und Politiker die Fragen des Digitalisierungsmonitors 2019 und machten ihre Haltung zu Digitalisierungsthemen so gegenüber der Öffentlichkeit transparent. Von den insgesamt knapp 4600 Kandidierenden erstellten 3571 ihr Smartvote-Profil, 828 füllten schliesslich den Zusatzfragebogen aus. Der Verband fragt deshalb aufgrund der Rücklaufzahlen: «Riskiert die Schweiz einen digitalen Blindflug?»
Andreas Knöpfli, der Präsident von Swico, ist deswegen der Meinung, dass die Digitalisierung in Bern immer noch nicht angekommen ist. «Von den rund 4600 Kandidierenden, die nach Bern wollen, hat sich nur ein Bruchteil mit dieser Entwicklung auseinandergesetzt, die unsere Gesellschaft gerade grundlegend verändert», wird er in einer Mitteilung des Verbands zitiert.
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Politiker sehen mehr Chancen als Risiken

Politiker sehen mehr Chancen als Risiken

Immerhin sehen jene Personen, die an der Befragung teilgenommen haben, punkto digitaler Transformation mehr Chancen als Risiken. Frauen haben dabei laut der Auswertung von Swico eine kritischere Meinung als Männer. Gegenüber der Digitalisierung ist die FDP offenbar am positivsten eingestellt, gefolgt von der GLP. Viele skeptisch eingestellte Personen gibt es dagegen bei den Grünen.
Die FDP ist punkto digitaler Transformation besonders positiv eingestellt
Interessantes fördert die Analyse des Digitalisierungsmonitors 2019 auch bei den einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten zutage. Dabei zeigt sich, dass Politiker, die sich neu für Plätze im Nationalrat bewerben, teils affiner für Digitalthemen sind als jene, die bei den Wahlen ihren Sitz verteidigen wollen.
Neue sind insgesamt affiner für Digitalthemen als die aktuellen Nationalrätinnen und Nationalräte
Wer von den Neuen es schliesslich in den Nationalrat schafft und wer seinen Sitz verteidigen kann, das wird sich im Oktober zeigen. Mit dem Digitalisierungsmonitor 2019 erhält man zur Vorbereitung auf die Wahlen jedenfalls nun Infos über die Haltung von Kandidierenden zu Digitalthemen – zumindest von jenen, die den Fragebogen ausgefüllt haben. Das gesamte Rating lässt sich übrigens unter diesem Link downloaden.



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