China: Highspeed-Zug macht 2900 Stundenkilometer

Nur im Labor

Nur im Labor

Ob der Super-Maglev tatsächlich auch in der Praxis halten kann, was er in der Theorie verspricht, lässt sich im Moment aber noch nicht endgültig abschätzen. Im derzeitigen Projektstadium wurden lediglich erste Labortests des vielversprechenden technischen Konzepts durchgeführt. Dazu hat das chinesische Forscherteam eine kreisförmige Teststrecke mit einem Durchmesser von zwölf Metern errichtet.
«Aufgrund der beschränkten Grösse dieses Rings ist auch die Maximalgeschwindigkeit des Zugs bislang auf 50 Stundenkilometer limitiert», betont Zigang. Diese liesse sich in weiterer Folge durch die Verwendung höherer Temperaturen und einer weitläufigeren Teststrecke aber noch deutlich steigern, erläutert der Wissenschaftler.

Kampf um Rekord

Wenn es um den Einsatz von Magnetschwebetechnologien im öffentlichen Transport geht, zählt China zu den globalen Vorreitern.
Eine entsprechende Bahnlinie, die den Pudong International Airport mit einer U-Bahn-Station am östlichen Flussufer der Innenstadt von Shanghai verbindet, wurde bereits Ende 2002 als weltweit erste ihrer Art in Betrieb genommen. Sie erreicht einen Top-Speed von 430 Kilometern pro Stunde und bringt Fahrgäste der rund 30 Kilometer langen Strecke in knapp unter acht Minuten an ihr Ziel.
Im Kampf um den Geschwindigkeitsrekord wird sich der geplante Super-Maglev in China aber womöglich auch einer ernstzunehmenden Konkurrenz aus den USA stellen müssen. So hat Techmogul Elon Musk bereits im vergangenen Jahr angekündigt, unter dem Namen «Hyperloop» einen neuen Super-Schnellzug bauen zu wollen, der Reisende in weniger als einer Stunde von der Westküste der USA an die Ostküste bringen kann (Pressetext berichtete).

Autor(in) Pressemeldung


Kommentare
Avatar
PC-John
17.05.2014
Schöne Gedankenspiele im Sandkasten, unabhängig davon, ob das jetzt gerade in China ist oder hierzulande. Auch ein Modell mit 12 Metern (nicht Kilometern!) Durchmesser soll funktionieren, mit einem Speed von 50 km/h. Alles vergrössern im Massstab 1: 100 oder gar 1 : 1000 geht schon mal nicht, wer sich jemals mit Konstruktion befasst hat. Man stelle ich auch mal die Sicherheitsvorschriften vor: Ein Zug mit atembarer Atmosphäre verkehrt im luftleeren Raum, nicht ansatzweise vergleichbar mit einer Flughöhe von 11000 Metern. Und wie kommen die Passagiere durch das Vakuum hindurch in den Zug? Wie gross muss die Maschinenanlage sein, um diese riesenlange Röhre luftleer zu machen? Und von Energiebilanzen sprechen wir mal gar nicht. Vielleicht aber können wir aus allen diesen Forschungen sogar mal etwas brauchen für unseren Alltag. PC-John

Avatar
Masche
17.05.2014
Schöne Gedankenspiele im Sandkasten... Ohne solche Gedankenspiele würden wir heute wohl noch auf den Bäumen leben. Man stelle ich auch mal die Sicherheitsvorschriften vor: Ein Zug mit atembarer Atmosphäre verkehrt im luftleeren Raum, nicht ansatzweise vergleichbar mit einer Flughöhe von 11000 Metern. Absolut luftleer ist gar nicht nötig (und technisch auch nie erreichbar). Beim Projekt Swissmetro wird beispielsweise mit einem Luftdruck, wie er in einer Höhe von 15 000 Metern existiert, geplant. Auch sicherheitstechnisch kein Problem. Im Notfall könnte der Normaldruck in der Tunnelröhre in wenigen Minuten wiederhergestellt werden. Und wie kommen die Passagiere durch das Vakuum hindurch in den Zug? Die Technologie des Alfa-Beta-Ports ist beim Umgang mit hochgiftigen Substanzen heutzutage Standard (siehe das Video). So ein System wäre auch für die Vakuumbahn bestens geeignet. Wie gross muss die Maschinenanlage sein, um diese riesenlange Röhre luftleer zu machen? Und von Energiebilanzen sprechen wir mal gar nicht. Das wurde im Rahmen des Projektes Swissmetro abgeklärt. Ist die Röhre dicht und erst einmal (wie oben beschrieben) luftleer, ist der Aufwand sehr gering, dieses Vakuum aufrecht zu erhalten. Auf jeden Fall ist die Energiebilanz positiv, wenn man die Enegieeinsparung im Betrieb durch die Reduktion der Luftreibung und vor allem der Luftverdrängung, die in einem engen Tunnel nicht zu unterschätzen ist, berücksichtigt.