News 05.08.2015, 12:05 Uhr

Das bringt Skylake-S: Intels Nachfolgeplattform

Asus zeigte uns noch vor der Gamescom die ersten Motherboards der sechsten Intel-Core-i-Generation. Wir haben alle Infos.
Der taiwanesische Elektronikkonzern Asus lud uns vor ein paar Wochen zu einer Vorstellung seiner nächsten Motherboard-Generation ein. Zusammen mit dem nigelnagelneuen Skylake-S-Prozessor von Intel sind die neuen Hauptplatinen mit dem Z170-Chipsatz Teil von Intels Skylake-Plattform und markieren den Grundstein für die ersten PCs der nächsten Generation. Alles, was Sie über die bevorstehende Desktop-PC-Generation wissen müssen, finden Sie hier in einem ersten Überblick. In einem zweiten Teil werden wir aufzeigen, was «Skylake-S» leistungsmässig verspricht. Übrigens: Auch wenn Sie kein PC-Bauer sind, lohnen sich die nachfolgenden Informationen, damit Sie jetzt schon wissen, worauf Sie bei den nächsten PC-Generation achten sollten.

Der neue Prozessorsockel

Der neue Sockel ist nicht kompatibel mit dem Vorgänger, das Einbauen funktioniert aber wie bei Haswell
Quelle: NMGZ
Das Wichtigste zuerst: Der neue Prozessorsockel LGA 1151 für die sechste Generation der Core-i-Prozessoren im geschrumpften 14-Nanometer-Verfahren ist nicht mehr kompatibel mit den Vorgängerprozessoren (Haswell, 22 nm). Die gute Nachricht: LGA1150-Kühllösungen passen (grösstenteils) problemlos. Das freut insbesondere Übertakter, die weiterhin Wasserkühlblöcke wie etwa den Corsair H110 oder den Cooler Master CM240 verwenden können. Diese liessen sich auf unserem ersten Test-Motherboard (einem Z170-A von Asus) einwandfrei montieren. Der Einbau des Prozessors geht dabei genauso gut vonstatten, wie man von den Haswell-CPUs gewohnt ist. Sogar die Halterungsklammer des Sockels kommt einem bekannt vor.

CPU-Einbau - leicht gemacht

Ein nützliches Extra: Anwender mit klobigen Fingern finden im Lieferumfang der Z170-Asus-Motherboads neuerdings eine schwarze Plastikhalterung aus Kunststoff vor, damit beim Einbau der CPU nichts schiefgehen kann.
Rechts im Bild: Skylake-CPU im Halterungsadapter
Quelle: NMGZ
Und das funktioniert so: Damit es gar nicht erst zu verbogenen Sockel-Pins kommt, drückt man die CPU «Kopf voran» zunächst in das schwarze Plastikrähmchen, bis es klickt. Danach wird die CPU gemäss Dreieckssymbol auf den Sockel gelegt. Das Plastikrähmchen an der CPU stellt sicher, dass auf keinen Fall Kontaktpositionen während des Arretierens verschoben werden. Das hat im Test auf Anhieb geklappt. Bei zu viel Druck besteht jedoch die Gefahr des Verbiegens der Plastikhülse. Dann hilft nur noch nur die konventionelle Einbaumethode, die bei sanfter Handhabe ebenso kein Problem darstellen dürfte.

Wann kommen die ersten CPUs?

Was die Verfügbarkeit der ersten «Skylake-S» genannten Desktop-Prozessoren anbelangt, so wird Intel voraussichtlich noch diese Woche an der Gamescom die beiden übertaktbaren Modelle Core i7-6700K und i5-6600K vorstellen. Es bleibt indes abzuwarten, ob die ersten CPUs auch gleichzeitig verfügbar gemacht werden. Konkreter dürfte Intel am IDF werden, das vom 18. bis 20. August stattfindet. Voraussichtlich werden diesen Herbst noch leistungsmässig kleinere Desktop-Modelle erscheinen. Übrigens: Was den Arbeitsspeicher anbelangt, so wird sowohl DDR4-RAM als auch DDR3-RAM unterstützt. Allerdings ist bei Letzterem die Rede von DDR3L-RAM, der auf niedrigere Spannungen ausgelegt ist.
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USB 3.1 - aber erst wenige Typ-C-Anschlüsse

USB 3.1 - aber erst wenige Typ-C-Anschlüsse

USB-Typ-C sucht man noch auf den ersten Boards; dafür sind jetzt fast alle Standard-Typ-A-Anschlüsse kompatibel mit der USB-3.1-Geschwindigkeit
Quelle: Asus
Bei Asus gab es einige Motherboards für Normalanwender und Übertakter zu sehen, die allesamt auf dem neuen Z170er-Chipsatz basieren. Den neuen USB-Typ-C-Anschluss findet man bei den meisten Asus-Boards nur einmal rückseitig vor. Dafür hat der Hersteller die rückseitigen USB-Ports teils auf den abwärtskompatiblen USB-3.1-Typ-A-Standard umgerüstet. So ist mit ganz neuer USB-Peripherie theoretisch schon 10 Gbit/s möglich: die doppelte Geschwindigkeit von USB 3.0.

Noch kein «richtiger» SATA-Nachfolger

Gewöhnliche SATA-III-Anschlüsse sind nach wie vor zur Genüge vorhanden, meistens sechs an der Zahl. Lange wurde SATA Express, die Hybridlösung aus SATA und PCI-Express als Nachfolger von SATA prophezeit. Quasi unter dem Versprechen, den Nutzern bestmögliche Speicherflexibilität zu gewährleisten, lässt Asus auf vielen Brettern aber weiterhin mindestens einen dafür vorgesehenen M.2-Port drauf. Mit dem Einzug eines neuen Anschlusstyps namens «U.2» dürfte M.2 aber bald Geschichte sein. Dieser neu geschaffene Anschluss weist Ähnlichkeiten mit dem M.2-Port für SATA Express auf, erlaubt aber aufgrund einer Kombination zwischen SAS- und SATA-Technik die zweifache SATA-Express-Performance (das heisst ca. 2 GB/s).
Die Anschlussvielfalt fällt üppig aus und man fühlt sich stark an die X99er-Serie der Haswell-E-Serie erinnert
Quelle: Asus
Weil auch die neuen NVMe-SSD-Laufwerke (PCI Express 3.0) vom Controller her ähnlich funktionieren, wird der neu geschaffene Anschlusstyp mit der Zeit kleinere NVMe-SSD-Module aufnehmen können. Derweil sind noch beide Anschlusstypen (M.2 und U.2) auf den neuen Motherboards zu finden.
Auf der nächsten Seite: Ausblick und Überblick zu den Motherboards

Ausblick und Überblick zu den Motherboards

Lohnt sich das Warten?

Das Haupt-Mainboard Z170-A von Asus ähnelt stark dem X99-S der letzten Generation (Haswell-E) und ist solide verarbeitet. Wie wir bereits in ersten Performance-Tests feststellen (dazu später mehr), lohnt sich die erste Generation von Skylake-S mit Z170er-Chipsatz jetzt schon.
PCI-Express-SSDs können nun zusammengeschaltet werden und im RAID 0 die doppelte Schreib- und Leseleistung bewerkstelligen
Schon nur deshalb, weil die Gesamtzahl an zuschaltbarer PCI-Express-Bandbreite (sogenannter «Lanes») auf ähnlichem Niveau der teureren Workstation-Plattform Haswell-E angesiedelt ist. Das bedeutet schlussendlich mehr Gesamt-Performance für die kombinierte Nutzung von Hochleistungs-SSDs und Grafikkarten, bis hin zum bootfähigem Verbund aus zwei blitzschnellen NVMe-SSDs.
Sobald die ersten CPU-Preise der Skylake-S-Serie bekannt werden, wird sich erst recht zeigen, ob Power-User und Spieler, die schon länger einen neuen PC ersinnen, demnächst umsatteln sollten. Wir tendieren zu einem Ja.
In der Bildergalerie (unten) haben wir Ihnen einen Überblick über die kommenden Asus-Motherboards zusammengefasst.

Bildergalerie
Das Asus Z170 Pro ist ein High-End-Produkt mit etwas optimiertem «Power-Phasen-Design», respektive besser abgeschirmten Komponenten. Es ist das Einsteiger-Motherboard für Übertaktungsfreudige. Asus setzt wie andere Mainboard-Hersteller hierbei auf zusätzliche Spannungsreglermodule (VRM) mit mehreren Phasen für die CPUs, um über die Jahre hinweg weniger Schwankungen der CPU-Leistungsabgabe zu gewährleisten


Autor(in) Simon Gröflin



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