Intel Innovation 2023: Core-Ultra-Prozessoren mit KI

PCtipp-Meinung: nach «i» kommt «U»

Intel wird seine zukünftigen Prozessoren neu benennen. Aus «Core i» wird bald «Core Ultra». Das ist nachvollziehbar, bekommen die Chips von aussen betrachtet, nach einer summa summarum 15 Jahre dauernden Core-i-Dynastie, einen neuen Anstrich. Endlich! Innen drin, bei der Technologie, prescht der CPU-Platzhirsch so richtig nach vorn. Gut so, aber ebenso längst überfällig. Viel zu lange hat man sich doch auf den Lorbeeren der Core-Architektur ausgeruht: kaum echte Neuerungen, geschweige denn KI. Unterm Strich eben zu wenig.
Daniel Bader, Stv. Chefredaktor PCtipp
Quelle: PCtipp.ch
Das Resultat:
Die Konkurrenz, und zwar aus dem eigenen Land, sitzt nicht nur mehr im Nacken, sondern fährt vielmehr auf der Überholspur. Konkret: Angstgegner AMD liegt mit seiner Ryzen-Armada leistungsseitig mindestens gleichauf, oder gar, beim einen oder anderen High-End-Prozessor, punkto Preis eine gesunde Nasenlänge voraus. Für Nvidia läufts sogar noch besser, denn dank des KI-Hypes brummen die Geschäfte. Ihre Produkte, die übrigens von TSMC wie auch Samsung gefertigt werden, sind vornehmlich für den Grafikkartenmarkt und leistungshungrige KI-Anwendungen wie ChatGPT bestimmt. Von ihrem Kundenstamm, zu dem u. a. Microsoft, Oracle oder auch Alphabet (Google) zählen, kann Intel derzeit nur träumen. Zumindest, was Breite und Volumina betreffen. So liess Nvidia erst vor Kurzem verlauten, dass man «mit der Produktion schlicht nicht hinterherkommt», und man die «Produktion verdreifachen müsste, um den derzeitigen Bedarf überhaupt stillen zu können».
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt: Aber Intel wäre nicht Intel ohne eine kleine, aber mitunter lebenswichtige Eigenschaft: Zähigkeit. Sie lässt den Chiphersteller trotz schlechter Ausgangslagen immer wieder auf(er)stehen. Man erinnere nur an vergangene Zeiten, anno 1999 bis 2002, in denen AMDs Turbo-CPU «Athlon» aus Sicht von Intel fast schon Angst und Schrecken verbreitete, und den Chipgiganten sogar an den Rand eines Kollapses brachte. Mit das Ruder rumgerissen hatte damals übrigens auch ein alter Bekannter: Pat Gelsinger, anno dato in der Funktion als Senior Vice President und schon damals so etwas wie ein erfahrener Hase. Nun ist Gelsinger seit 2021 in der Position als Intel-Chef und Urgestein zurückgekehrt. Man darf gerade aufgrund seines reichen Erfahrungsschatzes mehr als gespannt sein, welche weiteren Register er ziehen wird, um den (noch angeschlagenen) Patienten Intel wieder zurück auf die Pole-Position zu bringen.



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