News 09.06.2000, 09:30 Uhr

Kartoffel-Server ein Jux

Die Meldung, wonach britische Forscher einen Webserver mit Kartoffeln betrieben, entpuppt sich als Jux.
Rein technisch ist es zwar möglich, aus Kartoffeln Strom zu erzeugen, da das salzige Innere der Knolle besonders gute elektrolytische Eigenschaften besitzt. Über eine Kupfer- und eine Zinkelektrode, die in die Kartoffel gesteckt werden, lässt sich etwa 1 Volt Strom produzieren.
Um einen leistungsfähigen Server auf Kartoffelbasis zu betreiben, müsste man aber extrem viele Erdäpfel "verheizen". Einem Sun-Mitarbeiter zufolge bräuchte man etwa 450 Tonnen, um einen der Starfire-Server des Unternehmens zum Laufen zu bringen. Wenn es denn unbedingt sein müsste, würde sich lediglich der Betrieb eines so genannten Micro-Servers, der schon bei 5 Volt lauffähig ist, halbwegs lohnen: Hierzu würden etwa 6 Kartoffeln gebraucht.
Die Geschichte kartoffelbetriebenen Webserver war weltweit durch die Presse gegangen - worauf die Briten überhaupt nicht vorbereitet waren. Einer von ihnen, Steve Harris, sagte, die Story sei nur als harmloser Witz gedacht gewesen. Und plötzlich sei der "Blödsinn" in ernsthaften News-Websites - unter anderem von BBC - zitiert worden.


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