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19.05.2015, 09:22 Uhr
SATA-Nachfolger: Ist SATA Express bereits überholt?
SATA Express war eigentlich als SATA-Nachfolger vorgesehen. Doch bald dürften Adapterkarten für den M.2-Steckplatz folgen, damit Motherboards die wesentlich schnelleren NVMe-SSDs anbinden können.
Wie auch Heise spekuliert, dürfte der Standard SATA Express (SATAe), der eigentliche Nachfolger von SATA mit 6 Gbit/s schon vor seiner Einführung als veraltet angesehen werden. SATA Express ist bislang erst auf wenigen Mainboards als zwei nebeneinanderliegende SATA-Buchsen zusammen mit einer Zusatzbuchse für PCI-Express-Taktsignale realisiert. In die SATAe-Buchen passen auch SATA-Stecker, mit denen man gewöhnliche SATA-Laufwerke noch so lange nutzen könnte, solange sie in Verwendung sind.
Vor der Einführung veraltet
Dass SATA Express bereits als veraltet angesehen werden kann, liegt schlicht und einfach an der schlechten Anbindung des Chipsatzes für PCI Express 3.0. Diese ist meist zu gering, weswegen mit zwei PCI-Express-Lanes (PCIe x2) der Version 2.0 nur 1 GB/s Sekunde möglich ist. Immerhin: Gewöhnliche SATA-SSDs mit SATA 6 Gbit/s schaffen ca. 550 MB pro Sekunde. Selbst mit PCIe 3.0 x4 wären «nur» 2 GB/s möglich. Grund: Die meisten Steckkartenlaufwerke wie OCZ's RevoDrive oder Kingstons neue HyperX Predator vertrauen intern noch auf SATA/SCSI-Technik.
Schon jetzt schafft jedoch die neue Controller-Technik NVMe aus dem Server-Bereich (zum Beispiel bei Intels 750er-Serie) bis zu 2,5 GB/s. Sogar Samsungs geplante SSD-Winzlinge für den M.2-Steckplatz schaffen solche Bandbreiten. Die weitaus bessere Ankopplung mit den vielen internen Kanälen ist schlussendlich auch besser auf die Multicore-Leistung der Systeme ausgelegt.
SATA-Express-Anschlussbuchsen
Adapterkabel als Zwischenlösung
Aber was macht den Unterschied aus? Die «Early Adopters» der High-Speed-Server-Technologie setzen auf einen «Small Form Factor»-Stecker (SFF-8639). Der spezielle Stecker bündelt vier PCI-Express-3.0-Links mit zwei SATA-Ports und zwei Kanälen für 3,3-Volt- und 12-Volt-Power. Heise glaubt, dass die Motherboard-Hersteller MSI und Asus schon im Juni (wahrscheinlich in Taiwan an der Computex) Adapterkarten für den kleinen M.2-Port bringen werden, um 2,5-Zoll-SSDs mit der schnelleren PCI-Express-3.0-Technik (mit vier Kanälen) anzubinden.
Doch bislang gibts den SFF-8639-Anschluss nur für sogenannte Server-Backplanes. Daher wird es wohl als Zwischenlösung zunächst spezielle Adapterverbindungen geben. Auch Intel liefert seinem High-End-Laufwerk SSD 750 der 2,5-Zoll-Serie bereits ein entsprechendes Adapterkabel mit.
Erklärung zu M.2
Eine streifenförmige Mini-SSD für den M.2-Steckplatz
Die M.2-Schnittstelle ist eigentlich der Nachfolger von mSATA (Mini-SATA) von Notebooks: Eine slot-artige Steckverbindung für streifenförmige Mini-SSDs, die es aber auch auf ersten (wenigen) Motherboards gibt. Der M.2-Steckplatz und SATAe beschreiben zwei Steckverbinder bzw. Bauformen: Nämlich die Montage als Modul und die SATAe-Anbindung per Kabel, weil die M.2-Schnittstelle sowohl für SATA-SSDs als auch PCI-Express-SSDs verwendet werden kann.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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