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13.12.2004, 14:00 Uhr
Ermittlung gegen tausende von Filmpiraten? (Update)
Vor wenigen Monaten führte die deutsche Polizei einen der grössten Schläge gegen Raubkopierer durch. Jetzt hat sie deren Kundendatenbank geknackt und muss eventuell gegen bis zu 20'000 Anwender ermitteln.
Mitte September verhaftete die deutsche Polizei die Betreiber der Website www.ftpwelt.com, über die illegale Kopien von Kinofilmen, Spielen, Software und Musikdateien vertrieben wurden [1]. Unter den Verhafteten befand sich auch ein bekannter Münchner Anwalt. Er soll die finanziellen Angelegenheiten der Raubkopierbande geregelt haben. Aber nicht nur ihnen drohen schwere Strafen, auch die Kunden von www.ftpwelt.com müssen sich auf einen möglichen Prozess gefasst machen. Wie die Thüringer Allgemeine [2] meldet, hat ein Sprecher des Landeskriminalamts Thüringen bestätigt, dass die Adressendatei der Betreiber geknackt werden konnte. Laut der Zeitung wird nun möglicherweise gegen 16'000 deutsche Nutzer ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Nachrichtenagentur DPA [3] spricht sogar von bis zu 20'000 Verfahren. Insgesamt soll die Website rund 45'000 Kunden gehabt haben. Darunter befanden sich auch Schweizer Nutzer, wie das Landeskriminalamt Thüringen gegenüber dem PCtipp erklärte. Gegen diese kann jedoch nur von der Schweiz aus vorgegangen werden. Ob die zuständige Staatsanwaltschaft die Adressen der Schweizer Anwender an die hiesigen Behörden weitergeleitet hat oder dies tun wird, war bis zu Redaktionsschluss nicht in Erfahrung zu bringen.
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