News 04.05.1999, 22:00 Uhr

Geheime Telefonnummern im Internet

Irrtümlich waren geheimte Nummern im Netz abrufbar
Auf der Online-Telefonauskunftsseite der Winterthurer Firma
Pearsoft waren letzten Monat während einer Woche irrtümlich auch
geheime Schweizer Telefonnummern im Internet abrufbar. Die heiklen
Daten, die unter anderem auch die Adressen von bekannten Sportlern,
Bundesräten und anderen Prominenten enthielten, waren Pearsoft offenbar
von einer Zürcher Adresshandelsfirma verkauft worden; woher letztere
die Angaben der sogenannten "Schwarzen Liste" der Swisscom hatte, ist
nicht klar. Diese Liste der Geheimanschlüsse sollte nicht einmal für
Swisscom-Mitarbeiter zugänglich sein. Der Fall wird gegenwärtig
untersucht.
Am letzten Wochenende schaltete die Betreiberin des Internet-Angebots
wieder ihren alten Datenstamm auf. In den gekauften Telefondaten will
sie die Geheimnummern jetzt löschen - und bat die Swisscom dazu just
um eben jene Schwarze Liste zwecks Filterung. Auf ihrer Website
entschuldigt sich Pearsoft für die Publikation und forderte zugleich
das Bundesamt für Kommunikation auf, sich statt der Swisscom selbst um
die Liste der Geheimnummern zu kümmern



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