News
05.08.2013, 08:31 Uhr
Ricardo unter Beschuss
Auf den 20. August wird Ricardo die Preise für Verkäufer um bis zu 150 Prozent erhöhen. Zwar fiel kürzlich ein Redesign der Website an. Ob die neue Usability-Erfahrung mit dem neuen Gebührenmodell gerechtfertigt ist?
Wer auf Ricardo künftig Angebote reinstellt, muss mehr vom Verkaufspreis an Ricardo abtreten. Auf den 20. August werden die Abschlussgebühren (die Anteile, die Anbieter vom Verkaufspreis an Ricardo abgeben müssen) um bis zu 150 Prozent erhöht, bestätigte die Firma gegenüber Ostschweiz am Sonntag. Auch die Präsidentin vom Konsumentenschutz, Prisca Birrer-Heimo, soll sich gegenüber der Zeitung geäussert haben. Ihrer Ansicht nach sei es unter anderem «fragwürdig», ob die «massiven Preisaufschläge» das Redesign der Website rechtfertigen würden. Man könnte, wenn es nach der Konsumentenschützerin geht, meinen, Ricardo nütze seine Platzhirsch-Position unter den Schweizer Auktionsplattformen aus.
Neue Gebühren entfachen Kontroverse unter den Nutzern
Wie Ricardo gegenüber uns bestätigt hat, wird beispielsweise die Sofort-Kaufen-Option 40 Rappen teurer. Jedoch sei nun die Sichtbarkeit des Angebots immerhin doppelt. Sowohl in der Suche unter den Auktionen als auch bei den Sofort-Kaufen-Angeboten würden Sofort-Kaufen-Angebote nun angezeigt, meinte Pressesprecher Simon Marquard von Ricardo auch gegenüber NZZ. Allgemeine Abschlussgebühren, bei einem Verkaufspreis zwischen 0 bis 200 Franken sind aktuell bei 6,5 Prozent angesiedelt – aber 3,5 Prozent bei Verkaufsangeboten ab 100 bis 1000 Franken, wobei ein Grossteil der Produkte unter 200 Franken angeboten wird. Neu dürfen Anbieter hingegen bis zu 20 Einstellungen respektive Angebote ab einem Franken pro Monat kostenlos tätigen. Wählt man allerdings nicht diesen Startpreis, profitiert man nicht davon.
Was Ricardo gegenüber PCtipp meinte...
Auf Anfrage betonte PR-Sprecher, Simon Marquard, gegenüber PCtipp, dass es vor allem eine «neue Grundphilosophie» sei, für Anbieter einen höheren Anreiz zu effektiven Abschlüssen zu schaffen: Neu würden nur effektive Verkaufsanteile an Ricardo gehen, nachdem erst ein Angebot durch einen potenziellen Käufer zum Abschluss verbucht werden konnte. Nicht unterschlagen dürfe man, dass Bildergalerien (und vorher kostenpflichtige) Untertitel nun kostenlos nutzbar sein werden. Anbieter könnten allgemein bald risikoloser bieten. Ebenso ein bisschen unterschlagen habe man aus Sicht von Ricardo in anderen Medienberichten, dass es neue Premium-Listing-Pakete geben werde mit noch mehr Sparoptionen: Mit einem Premium Listing-Paket ergäben sich pro Listing (Einstellung) nochmals vergünstigte Einstellungsgebühren. So zahle man mit einem 100er-Paket Fr. 0.25 pro Listing, mit einem 600er-Paket Fr. 0.16 Pro Listing. Das lohne sich vor allem fürs regelmässige Einstellen. Allgemein minimiere sich das Risiko für Verkäufer beim Einstellen, da oft Artikel mehrmals eingestellt würden, ehe sie verkauft werden können.
Ricardo ist mit über zwei Millionen Mitgliedern die beliebteste Auktionsplattform in der Schweiz.
Autor(in)
Simon
Gröflin
06.08.2013
06.08.2013
06.08.2013
08.08.2013
21.08.2013
22.08.2013
24.08.2013