News 05.12.2012, 10:09 Uhr

SP und Grüne wollten Videospiele verbieten

Die Motion hatte letztlich keine Chance, dennoch erstaunt es, dass SP und Grüne praktisch geschlossen für ein Verbot von «Kriegsspielzeug», darunter auch Videospiele, stimmten.
Im Rahmen der Wintersession hat der Nationalrat am Montag über die Motion «Verbot von Kriegsspielzeug» des Alt-Nationalrats Josef Zisyadis (PdA) abgestimmt. Die Motion forderte ein Verbot von Herstellung, Verkauf, Einfuhr und Vertrieb jeglichen Kriegsspielzeugs. Damit waren unter anderem auch Videospiele mit entsprechendem Inhalt gemeint.
Natürlich wurde die Motion vom Nationalrat abgelehnt. Bemerkenswert ist aber, dass die SP-Fraktion und die Grünen fast geschlossen für die Motion stimmten. Lediglich Cédric Wermuth (SP), der sehr wahrscheinlich als einer der wenigen mit «Killerspielen» aufgewachsen ist, und Balthasar Glättli (Grüne) lehnten die Motion ab. Derweil gab es von liberaler und bürgerlicher Seite eine klare Abfuhr: GLP, FDP, BDP und SVP stimmten geschlossen gegen die Motion. Selbst die friedlich gesinnte CVP lehnte den Vorstoss grossmehrheitlich ab. Das Schlussresultat: 106 zu 49 Stimmen gegen die Motion, bei 13 Enthaltungen.
Gamer sollten sich also bei der nächsten Wahl gut überlegen, ob sie eine Partei wählen möchten, die Videospiele in der Schweiz verbieten will.
Vom Tisch ist das Thema übrigens trotz abgelehnter Motion noch nicht: Das Parlament hat bereits zwei Motionen über ein Verbot von «Videokriegsspielen» überwiesen, nämliche jene von Evi Allemann (SP) und Alt-Nationalrat Norbert Hochreutener (CVP).



Kommentare
Avatar
Kovu
05.12.2012
^ gut gesagt. Selbstverständlich müssten wir dann auch die Tagesschau verbieten. ;)

Avatar
roblu
05.12.2012
^ gut gesagt. Selbstverständlich müssten wir dann auch die Tagesschau verbieten. ;) Die Zeitungen hast Du vergessen:D

Avatar
schmidicom
05.12.2012
Mich hätte ja mal wunder genommen wie die SP so einen quatsch im Endeffekt auch in die Realität umsetzen möchte. Bei echten realen Gegenständen mag ein solches Verbot ja vielleicht noch ansatzweise funktionieren aber bei sowas wie einem Computerspiel wohl kaum. Wenn die Software im Laden nicht mehr verkauft wird weil verboten dann holt sich der Gamer das ganze eben übers Internet. Typisch SP :rolleyes:

Avatar
Schorschl
05.12.2012
[Mod-Edit (Gaby Salvisberg): Aufruf zum Starten eines Shitstorms etwas entschärft. Wer einer/einem PolitikerIn die Meinung sagen will, dürfte die zugehörige Plattform auch per Google finden.] ääääh??? wie bitte? ich habe die webseite einer politikerin hier verlinkt und nicht facebook! evi allemann betreibt ihre facebook seite explizit für diskussionen um ihre arbeit als politikerin. wenn es sich um einen shitstorm handeln sollte wenn man einem seiner politischen vertreter in bern die meinung zu deren vorstössen sagt, dann hat die gaby aber etwas vom schweizer polit- und rechtssystem definitiv nicht begriffen! das nennt sich freie meinungsäusserung. mit shitstorm hat das wohl wahrlich nichts zu tun. ps: ich hab leider kein facebook.

Avatar
Gaby Salvisberg
05.12.2012
Es wirkte für mich auf den ersten Blick wirklich wie ein Shitstorm-Aufruf. Und dafür wollen wir unser Forum eigentlich nicht hergeben. Aber von mir aus. Ist jetzt wohl das erste mal, dass ich eine Mod-Entscheidung zurücknehme. Gratuliere. Link kommt wieder rein. Sollen sich andere damit herumschlagen, falls es Ärger gibt. Gruss Gaby

Avatar
Schorschl
05.12.2012
Aber von mir aus. Ist jetzt wohl das erste mal, dass ich eine Mod-Entscheidung zurücknehme. Gratuliere. Link kommt wieder rein. Sollen sich andere damit herumschlagen, falls es Ärger gibt. HURRRRAAAAA :D wollte aber gar keine gratulation, war ja auch kein shitstorm aufruf. nur den hinweis, wo man seine meinung dazu direkt einbringen kann weil der vorschlag ja von einer politikerin kommt. ist doch schön, wenn wenigstens der ein oder andere politiker auf irgend eine art und weise direkt mit den leuten diskutiert.

Avatar
Midori
05.12.2012
Gamer sollten sich also bei der nächsten Wahl gut überlegen, ob sie eine Partei wählen möchten, die Videospiele in der Schweiz verbieten will. :cool: Und so etwas nennt sich sozial... Unter sozial verstehe ich etwas komplett anderes als die SP. noch nie ist ein kind amok gelaufen weil es ein kriegsspielzeug hatte, an fasnacht als cowboy unterwegs war oder ein "killer"spiel. spielte. noch nie ist ein jungschütze mit 14 jahren amok gelaufen weil er am samstag nachmittag 300m schiessübungen gemacht hat. Nein, im Gegenteil. Je mehr man verbietet, desto weniger kommt man damit in Kontakt und desto weniger lernt man den Umgang damit. Taschenmesser sind auch so ein Beispiel. Wie sollen Kinder lernen, damit umzugehen, wenn man es ihnen immer gleich aus der Hand nimmt mit der Begründung "ist gefährlich, könntest dich schneiden"?

Avatar
schmidicom
06.12.2012
Jetzt wo der Link zu ihrer Webseite wieder da ist habe ich mir diese auch mal angesehen. Auch wenn sie scheinbar nicht begriffen hat das eine fehlerhafte Erziehung nicht durch Gesetze und Politik wieder korrigiert werden kann, so scheint sie dennoch bei anderen Angelegenheiten den richtigen "Riecher" zu haben. Zum Beispiel das mit der allgemeinen Wehrpflicht, denn diese ist tatsächlich nicht nur überflüssig sondern auch kontraproduktiv.

Avatar
Emmure
06.12.2012
Als ich nur schon die Überschrift des Artikels gelesen habe, war mir schon klar, dass es sich nur wieder um die SPIELER handeln kann. Bei denen kommt es mir immer so vor als ob denen Politik nach folgendem Schema abläuft: Wenn wir davon keine Ahnung haben, verbieten wir es einfach. Ich bin mittlerweile über 30 und selbst wenn die besagten Shooter nicht zu meinen Lieblingsspielen gehören zocke ich doch zwischendurch gerne mal wieder den einen oder anderen. Und wenn, dann bevorzuge ich die ungeschnittene Importversion, da ich ein Gegner der Zensur bin.Dies aus dem einfachen Grund, da jegliche Zensur ein Eingriff in die künstlerische Freiheit des Erschaffers ist. Wo ich absolut dafür wäre, sind stärkere Kontrollen zur Einhaltung der Altersbeschränkungen von Games im Verkauf. Von mir aus auch wie bei Alkohol mit Testkäufen und Strafen. Ich sehe aber absolut nicht ein, warum ich mir als volljähriger Bürger etwas verbieten lassen soll, nur weil die SP nicht weiss wie man die Jugend davor schützen kann.