News 28.06.2011, 08:14 Uhr

USA: Kinder dürfen «Killerspiele» kaufen

Kein Alterslimit für den Verkauf von gewalttätigen Spielen: In den USA hat das oberste Gericht ein entsprechendes Gesetz für verfassungswidrig erklärt.
Ein Gerichtsurteil aus den USA sorgt für Aufregung: Das oberste Gericht hat ein kalifornisches Gesetz aus dem Jahr 2005 für verfassungswidrig erklärt, das den Verkauf gewalttätiger Spiele an Minderjährige verboten hatte. Dies schreibt die Nachrichtenagentur SDA. Das Verkaufsverbot war jedoch nie in Kraft getreten, da es vor Gericht angefochten wurde. Mit dem jetzigen Entscheid setzen die USA auf ein sehr liberales Modell. Allerdings kennt auch die Schweiz keine von Gesetzes wegen verbindliche Altersbeschränkung für Videospiele, es existieren lediglich Altersempfehlungen in Form der PEGI- und USK-Einstufungen. Die meisten Händler haben sich jedoch verpflichtet, die PEGI-Altersempfehlungen freiwillig einzuhalten.
Mit sieben zu zwei Stimmen wurde das Urteil in den USA von der zuständigen Instanz deutlich gefällt. Der Richter begründete den Entscheid damit, dass ein Verbot dem Prinzip der Meinungsfreiheit widersprechen würde. Ausserdem würden etwa Grimms Märchen auch nicht weniger brutale Gewalt enthalten als so manches Videospiel. Man denke an Hänsel und Gretel oder Schneewittchen. Die Verantwortung für das Konsumverhalten von Kindern und Jugendlichen obliege schlussendlich den Eltern, die jedoch mit einem Ratingsystem (ähnlich den PEGI-Empfehlungen) bereits eine Orientierungshilfe bekommen hätten.



Kommentare
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iRoniPod
28.06.2011
Kinder sollen ruhig die Wahrheit wissen. Naja... Ob solche Spiele die Wahrheit reflektieren... fakt ist, solche Spiele gehören nicht unter einem Alter verboten, das sind virtuelle Pixel... Ein Kind wird nicht einfach gewalttätig weil es sogenannte "Killerspiele" spielt, sondern weil es im Familien Kreis Gewalt hat... Alle die ich kenne, wurden normalerzogen, spielten solche Spiele schon in frühen Jahren, aus ihnen ist nichts schlimmes geworden... Die Gewalt hat man in sich oder nicht, egal ob spiel oder kein Spiel...

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coceira
28.06.2011
IMHO ein von der vernunft gepraegtes urteil - verbote haben selten, aufklaerung meistens etwas bewirkt

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thom45
28.06.2011
Auch eine Mentalitätsfrage... Naja... Ob solche Spiele die Wahrheit reflektieren... fakt ist, solche Spiele gehören nicht unter einem Alter verboten, das sind virtuelle Pixel... Ein Kind wird nicht einfach gewalttätig weil es sogenannte "Killerspiele" spielt, sondern weil es im Familien Kreis Gewalt hat... Alle die ich kenne, wurden normalerzogen, spielten solche Spiele schon in frühen Jahren, aus ihnen ist nichts schlimmes geworden... Die Gewalt hat man in sich oder nicht, egal ob spiel oder kein Spiel... Das ist Deine Meinung. Und das Recht steht Dir selbstverständlich demokratisch zu. Allerdings auch meine... Die Frage ist, zu welchen Resultaten allfällige neutrale Untersuchungen gekommen sind. Ich weiss nur gerade von einer französischen, die schon vor vielen Jahren den Zusammenhang belegt hat. Leider kann ich keine Quellen nennen, ich habe sie mir nicht gemerkt. Aber es geht nicht nur darum. Ich verdächtige die US-Justiz, dass sie konspirativ mit den ultraliberalen Kräften, also mit der heutigen US-Regierung, eng zusammenarbeitet und die wollen sowieso am liebsten, dass sich der US-Bürger bis auf die Zähne bewaffnen kann. Das Credo auch dafür, wir sind ein freies Land. Für meine bescheidenen Ansprüche ist dieses Denkmuster fragwürdig und primitiv. Dazu kommt, dass für mich eine Nation, die Krieg gegen ein anderes Land führt(e), ohne Kriegserlärung, ohne UNO-Resolution und mit der gewaltigen Lüge, dass der Irak Atom- und Chemiewaffen hätte, zu 100% ,wenn es um Ethik geht, unglaubwürdig! Ja, der Krieg gegen den Irak mit den extrem schlimmen Folgen, die das irakische Volk noch heute zu spüren hat (auch wenn sich die Mainstreammedien totschweigen), ist Schnee von gestern, - aber nicht die Mentalität der US-amerikanischen Regierung. Soviel zu diesem Thema! Ich habe damit alles gesagt.

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thom45
28.06.2011
Sowohl als auch... IMHO ein von der vernunft gepraegtes urteil - verbote haben selten, aufklaerung meistens etwas bewirkt Manchmal ist vorübergehend beides notwendig. Aber Du hast Recht, Aufklärung steht absolut im Vordergrund. Aufklärung besteht aber in erster Linie im praktischen alltäglichen Vorbild. Ich denke, Möglichkeiten gibt es genug... Verbot ohne Aufklärung kann logisch langfristig nicht funktionieren.

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coceira
28.06.2011
Manchmal ist vorübergehend beides notwendig. ola thom, mein bzw. das groesstes problem dabei ist, ein einmal eingefuehrtes verbot und sei es noch so provisorisch wirst du nie mehr los, so wird der einstige freiraum immer enger. Versuchs mal wieviele aufgehobene verbote kannst du aufzaehlen. Wehret allen anfaengen !!

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thom45
28.06.2011
Schon die Römer damals... ola thom, mein bzw. das groesstes problem dabei ist, ein einmal eingefuehrtes verbot und sei es noch so provisorisch wirst du nie mehr los, so wird der einstige freiraum immer enger. Versuchs mal wieviele aufgehobene verbote kannst du aufzaehlen. Wehret allen anfaengen !! Dazu müsste ich erstmal wissen, wieviele und welche Verbote wurden temporär zum Erreichen eines Zieles mittels konsequenter Aufklaerung installiert. Einfach nur irgendwelche Verbote gelten nicht, weil die wurden absichtlich für immer installiert. Darum, eine Antwort kann ich Dir gar nicht geben. Ich denke hier ja eigentlich eher an Verboten im Sinne einer Notbremse. Man muss eh sorgfältig und nicht etwa primär emotional damit umgehen. Einfach zu sagen, dass Verbote nie etwas bringen, ist mir irgendwie zu dogmatisch, ausser man liefert ganz konkrete Beweise mit Beispielen. Aber selbst damit, ist es nicht möglich eine Art "Naturgesetz" zu postulieren. Einfach ist das alles auf jedenfall nicht. Übrigens ist fuer mich jeder Glaube an und für sich dogmatisch und damit genau genommen, auch den Gauben an Demokratie. Für mich ist es ganz einfach nur in der Regel die am wenigsten schlimme Staatsform. Obwohl genau genommen, durch Einsatz von viel Geld und psychologisch raffinierter Propaganda, gewürzt mit dem alten Lied der Angstmacherpolitik, kann jede Volksmeinung realisiert werden, die man haben möchte. Ja, es gibt Ausnahmen, aber die sind ja immer selten. Aus dieser Sicht betrachtet, ist Demokratie eine versteckte Diktatur. Dass die politische Elite damit viel mehr erreicht, als durch plumpe dikatorische Machtausübung, begriffen damals schon die Römer, als sie die Suedhälfte von Britanien eroberten. Cooler Trick, der sich bis heute als sehr effizient erwiesen hat. Es gibt dazu spannende TV-Dokufilme...

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gads
29.06.2011
Kapitalismus Eine Demokratie wird eben sehr vom Kapitalismus beeinflusst. ;) Wobei das eigentlich nur mit genug "dummen" Wahlberechtigten geht. Cool wäre ein Eignungstest, nachdem man erst wählen darf. Und was auch gegeben sein sollte, dass mehr als die Hälfte der Leute wählt. Weil wenn von 40% der Bevölkerung 51% für etwas stimmen, hat praktisch eine Minderheit bestummen was Sache ist. :P

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skyzem
29.06.2011
Das tolle daran ist, dass sich alle sicher sind, nicht zu den "Dummen" zu gehören. Besonders die "Dummen".

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thom45
29.06.2011
Die beiden Hauptsätze... Eine Demokratie wird eben sehr vom Kapitalismus beeinflusst. ;) Und das ist verdammt nah beim sogenannten Sozialdarwinismus. Wobei das eigentlich nur mit genug "dummen" Wahlberechtigten geht. Und nicht vergessen die beiden Hauptsätze er allgemeinen Volksverblödung: §1 = Die Mehrheit ist dümmer als die Minderheit. §2 = Dummheit ist beschlussfähig Cool wäre ein Eignungstest, nachdem man erst wählen darf. Wobei die Mehrheit die Minderheit testet. Guet Nacht am 6i.

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gads
29.06.2011
Dummheit Damit meine ich Leute, die durch falsche oder gelogene Wahlkampagnen beeinflusst werden. Wer einen Text nicht versteht oder gar nicht genau weiss, was er gelesen hat.