BlackBerry blickt nach vorne

BBM für iOS und Android Daneben stellte BlackBerry ...

Optimistischer Ausblick
Der grosse Knalleffekt blieb in Orlando aber bislang aus und wird wohl auch nicht mehr kommen. Und trotzdem hat man das Gefühl, dass BlackBerry momentan vieles richtig macht. Aktuelle Marktzahlen bestätigen dies zwar nicht, im ersten Quartal betrug der Marktanteil der Kanadier an verkauften Smartphones gemäss aktuellen Gartner-Zahlen gerade noch 3 Prozent, letztes Jahr war er mehr als doppelt so hoch (6,8 Prozent). Trotzdem herrsche Aufbruchsstimmung, kein Vergleich mit dem letzten Jahr, als das Interesse an der BlackBerry Live wesentlich geringer und die Diskussionen weniger angeregt gewesen seien, berichten damals Anwesende.
Gründe für eine positive Zukunft muss man auch nicht allzu lange suchen. So wurde mit Frank Boulben ein Marketingdirektor eingesetzt, diese Position existierte bei BlackBerry in den letzten beiden Jahren nicht. Daraufhin erfolgte das Rebranding, weg von der Markenvielfalt rund um RIM, hin zum einheitlichen BlackBerry. Daneben hat das Unternehmen nach wie vor 70 Millionen Kunden (rund 5 Prozent Marktanteil), besitzt ein riesiges Carrier-Netzwerk (650 Carrier) und hat drei Milliarden US-Dollar an Cash-Reserven.
Ressourcenplanung
Und diese Ressourcen muss das Unternehmen nun richtig einsetzen und damit ist nicht gemeint, nur Alicia Keys auf die Gehaltsliste zu setzen. Vielmehr sollte versucht werden, die momentane Aussenseiter-Rolle richtig auszuspielen. Denn während sich die Konkurrenz von Apple und Samsung seit einiger Zeit in Sachen Smartphones scheinbar nicht weiterentwickelt und sich auf ihrem Brand ausruht – genau das was RIM vor einigen Jahren zur Verhängnis wurde – hat BlackBerry die Chance, mit Innovation zu glänzen.
Gemäss Roadmap wollen die Kanadier dieses Jahr sechs BlackBerry-10-Geräte vorstellen, drei sind nun bekannt. Das vierte wird wohl ein günstigeres Z10 sein (Z5?) und weil Thorsten Heins erst vor Kurzem meinte, Tablets seien auch nicht die Lösung, wird es sich bei den letzten zwei Geräten wohl um neue BlackBerry-10-Flaggschiffmodelle handeln. Ob damit in Zukunft zu alter Grösse zurückgefunden werden kann, ist fraglich. Aber ein Marktanteil im zweistelligen Bereich wäre in der heutigen Situation durchaus machbar – und etwas, das noch vor wenigen Monaten viele Chronisten für unmöglich gehalten haben. Oder wie es Thorsten Heins sagt: «Ich würde nicht sagen, dass wir in der Pole-Position sind. Aber weit zurück auch nicht.»

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



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