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17.10.2013, 12:54 Uhr
Angefasst: HTC One Max
HTC erweitert seine One-Familie um ein 5,9-Zoll-Phablet. Wir hatten in Zürich die Gelegenheit, das HTC One Max auszuprobieren.
Es war eine Frage der Zeit, bis auch HTC sein erstes «Phablet» vorstellt. Die Nachfrage nach XXL-Smartphones jenseits von 5,5 Zoll ist offensichtlich gross. Laut HTC beträgt der Marktanteil von Smartphones mit 5 oder mehr Zoll Bilddiagonale bereits 23 Prozent – dazu zählen allerdings auch noch «kleinere» Geräte wie das Samsung Galaxy S4.
Handlicher als das Xperia Z Ultra
Dennoch, für HTC Grund genug, mit dem One Max sein erstes echtes Phablet vorzustellen. Ein 5,9 Zoll grosses Full-HD-Display zwängt sich auf ein übergrosses Aluminiumgehäuse, das die Designsprache der One-Familie (One, One Mini) eins zu eins übernimmt. Als wir das One Max dann zum ersten Mal in den Händen hielten, ist es uns allerdings weniger riesig und schwer vorgekommen, als wir befürchtet hatten. Im Vergleich zum 6,4-Zoll-Giganten Xperia Ultra von Sony ist es schon ein gutes Stück handlicher.
Trotzdem, für jedermann (oder jede Frau, denn laut HTC erfreuen sich Phablets vor allem bei Frauen grosser Beliebtheit – ob das wohl an den Handtaschen liegt?) ist das One Max natürlich nichts. Obwohl es sogar noch in die Hosentasche passt, kommt man sich beim Telefonieren schon etwas doof vor. Und 217 Gramm sind halt immer noch 217 Gramm.
Technisch ist das HTC One Max weitgehend identisch mit dem One. So arbeitet unter anderem auch derselbe Prozessor (Snapdragon 600, 1,7 GHz Quad-Core) im Innern. Das ist etwas überraschend, schliesslich wartet die Konkurrenz mittlerweile schon mit dem nächstschnelleren Snapdragon-800-Chip auf. Laut HTC will man aber bezüglich dieses «Spec-Games», also dem Streben nach immer schnellerer und besserer Technik, ein wenig auf die Bremse treten. Schliesslich seien die Grenzen dessen, was Sinn macht, langsam erreicht.
Der Fingerabdruckscanner, der keiner ist
Eine technische Neuerung hat das One Max aber dennoch auf Lager: den Fingerabdruckscanner auf der Rückseite – das iPhone 5s lässt grüssen. Streng genommen ist der Sensor auf der Rückseite allerdings gar kein Scanner, denn er fertigt kein Bild des Fingerabdrucks an. Stattdessen wird die Bewegung des Fingers – man muss mit der Fingerkuppe von oben nach unten über den Sensor fahren – gemessen und daraus ein einzigartiger Hash-Wert erstellt. Das sind gute Neuigkeiten für Datenschutzskeptiker, denn es bedeutet, dass HTC im Gegensatz zu Apple den eigentlichen Fingerabdruck gar nicht abspeichert.
Allerdings hat das System auch seine Nachteile – man muss nämlich mit dem Finger ziemlich genau mittig über den Sensor streichen, damit es funktioniert. In unserem Hands-On-Test gelang es uns auch nach mehreren Anläufen nicht, den Finger richtig zu scannen. Etwas ungeschickt ist zudem die Tatsache, dass der Sensor direkt unterhalb der Kameralinse platziert ist – da man von oben nach unten über den Sensor streicht, verschmiert man so ständig die Linse.
Sobald wir ein Testgerät haben, werden wir uns in Ruhe noch einmal mit der Funktion befassen. In der Theorie kann man mit dem Sensor nicht nur den Bildschirm entsperren, es lassen sich auch mehrere Finger «scannen», um dann je nach Finger unterschiedliche Aktionen aufzurufen – allerdings nur jeweils vom Sperrbildschirm aus. Im Vergleich zum Fingerabdruckscanner des iPhone 5s scheint uns die Lösung aber nicht ganz so komfortabel. Man muss nämlich immer zuerst den Bildschirm einschalten, bevor man den Fingerabdrucksensor benutzen kann. Beim iPhone 5s ist der Scanner clevererweise in die Home-Taste integriert, wodurch nur ein Tastendruck nötig ist.
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