News 11.06.2012, 21:14 Uhr

Apple zündet Produkt-Feuerwerk

Neue MacBooks, iOS 6 und OS X 10.8 «Mountain Lion»: Einige der wichtigsten Apple-Produkte wurden weitreichend überarbeitet. PCtipp hat die wichtigsten Neuerungen zusammengetragen.
Apple auf Kurs
Wie jede andere Apple-Keynote der vergangenen Jahre wurde auch diese mit einigen imposanten Zahlen eröffnet. So umfasst der App Store zurzeit über 400 Millionen Accounts; das sind 400 Millionen Kunden, von denen die meisten eine Kreditkarte hinterlegt haben und mit einem Klick bezahlen können. Das macht den App Store laut Tim Cook zum grössten Online-Laden der Welt. Rund 650'000 Apps buhlen um Kundschaft, davon sind 225'000 für das iPad optimiert. Zusammen haben sie es auf 30 Milliarden Downloads gebracht, und mit eben diesen Downloads verdienten die Entwickler bis heute 5 Milliarden US-Dollar.
Das neue MacBook Air
Die leichtesten Notebooks von Apple haben eine konsequente Modellpflege erfahren; alles wird besser, aber eine revolutionäre Neuerung ist ausgeblieben. Nach wie vor sind zwei Modelllinien mit einer Bildschirmdiagonale von 11.6 und 13.3 Zoll erhältlich. Zu den offensichtlichen Neuerungen gehören die bis zu 60 % schnellere Grafik, USB 3.0 sowie die neue FaceTime-Kamera mit einer Auflösung von 720p. Vor allem aber werden sämtliche Modelle auf Wunsch mit 8 GB RAM geliefert. Damit dürften diese Geräte auch für professionelle Anwender interessant werden, denen die bisherige Obergrenze von 4 GB RAM zu wenig waren. Das Display verharrt hingegen bei einer Auflösung von 1366 × 768 Pixeln beim 11-Zoll-Modell und 1440 × 900 Pixeln beim 13-Zoll-Modell.
MacBook Air: in alter Frische
Die Preise für das 11-Zoll-Modell beginnen bei 1149 Franken. Dafür erhält man einen 1,7-GHz-Prozessor, 4 GB RAM und 64 GB Flash-Speicher. Das Modell mit 128 SSD kostet 1249 Franken. Das 13-Zoll MacBook Air verfügt in der Grundausstattung über einen 1,8-GHz-Prozessor, 4 GB Speicher und einer 128 GB SSD. Der Preis liegt bei 1349 Franken, das grössere Modell mit 256 GB SSD gibt es für 1699 Franken. Bei allen Geräten beträgt der Aufpreis auf 8 GB RAM 110 Franken.
Neue MacBooks …,
Im gleichen Atemzug wurden auch die MacBook Pro auf den neusten Stand der Technik gebracht. Allerdings kennt diese Linie nur noch ein 13-Zoll- und ein 15-Zoll-Modell, während das grosse 17-Zoll-Gerät aus dem Verkehr gezogen wurde.
Den neuen MacBook Pro fehlt das optische Laufwerk
Das 13-Zoll-Modell wird wahlweise mit einem Intel Duo-Core i5 oder i7 geliefert, als Massenspeicher stehen herkömmliche Festplatten als auch SSD-Speicher zur Auswahl. Die Preise für die Standard-Modelle beginnen bei 1349 Franken. Das 15-Zoll-Modell arbeitet mit einem Intel Quad-Core i7-Prozessor und beginnt bei 2049 Franken.
Alle Geräte kommen in einem überarbeiteten Gehäuse, das mit einer Höhe von 1,8 cm Höhe deutlich dünner ist als seine Vorgänger. Das Gewicht beträgt gerade einmal 2,02 Kilogramm. Allerdings sind die optischen Laufwerke bei allen Modellen verschwunden; wer auf ein solches angewiesen ist, muss sich mit externer Peripherie behelfen.
… auch mit Retina Display
Der neue Hingucker dürfte jedoch das 15-Zoll-Modell mit Retina-Display sein. Mit seiner Auflösung von 2880x1800 Pixel stemmt es eine Auflösung von rund 5,1 Millionen Pixeln – und damit den aktuellen Weltrekord. Dessen ungeachtet verspricht Apple eine Laufzeit von 7 Stunden und eine Standby-Zeit von 30 Tagen. Zu den bereits angepassten Apple-Apps gehören die Bildverwaltungen Aperture und iPhoto, Mail sowie die Videoverarbeitung FinalCut Pro. Letztere ist jetzt in der Lage, ein Video in der vollen Auflösung von 1080p im Vorschaufenster (!) zu zeigen. Der Einstiegspreis liegt bei 2449 Franken.
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OS X 10.8 Mountain Lion

OS X 10.8 «Mountain Lion»
Was Apple von OS X 10.8 «Mountain Lion» zeigte, war weitgehend aus früheren Präsentationen bekannt. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören die App «Messages», die iOS-Geräte und Macs über das Internet verbindet und Textnachrichten, Bilder und sogar Videos verschickt – das Ende von SMS und MMS, quasi. Die iCloud wurde deutlich aufgebohrt und speichert jetzt auch beliebige Dokumente mit hübschen Voransichten.
Vor allem aber bedient sich Mountain Lion bei den bewährten Funktionen von iOS. Mit dem systemübergreifenden Sharing reicht ein Menübefehl, um Links, Fotos, Videos und andere Daten mit anderen zu teilen, ohne dabei die Anwendung verlassen zu müssen. Dabei werden die Zugänge zu Facebook, Twitter, Flickr und Vimeo einmal zentral erfasst, damit sie für alle anderen Anwendungen zugänglich bleiben.
Mountain Lion kommt bereits im Juli
Unter der Bezeichnung «Dictation» bringt Apple die Diktat-Funktion von Siri auf den Mac. Sie funktioniert in jeder Anwendung, die Texte aufnehmen kann – egal, ob sie von Apple oder einem Drittanbieter stammt.
Die Funktion «Power Nap» lässt das Gerät selbst im Ruhezustand weiterarbeiten. E-Mails, Kontakte, Kalender, Erinnerungen, Notizen und Fotos werden abgeglichen, Software-Updates geladen und sogar Time-Machine-Backups aktualisiert. Power Nap unterstützt das PowerBook mit Retina-Display sowie die MacBook Airs der dritten und vierten Generation.
Mountain Lion wird im Juli über den App Store Mac vertrieben und kostet voraussichtlich 20 Franken. Mit einem Kauf lassen sich alle Macs im selben Haushalt aktualisieren, was den Preis endgültig symbolisch erscheinen lässt.
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iOS 6

iOS 6
Das Wichtigste zu Schluss: Mit iOS 6 stellte Apple die neuste Version seines mobilen Betriebssystems vor, und mit ihm die wichtigsten Änderungen. Dazu gehört zweifelsfrei der Rausschmiss von Google Maps in der App «Karten» Stattdessen setzt Apple auf eine eigene Lösung. Dieser Schritt ist nur logisch, denn diese Schlüsselfunktion ist zu wichtig, als dass sie Apple noch länger in Googles Hände legen könnte. Die neue Karten-App bietet alles, was man bisher vermisste: 3D-Darstellung, Verkehrswarnungen und vor allem eine integrierte Turn-by-turn-Navigation, wie sie bei den Android-Smartphones üblich ist.
Google Maps: unter iOS 6 Geschichte
Auch die Spracherkennung Siri erfährt einige grundlegende Verbesserungen. So lassen sich Sportresultate abfragen, Restaurant-Empfehlungen abrufen oder das lokale Kinoprogramm durchforsten. Siri wird in weiteren Ländern offiziell freigegeben, darunter auch in der Schweiz. Das bedeutet nicht, dass die Assistentin Schweizerdeutsch versteht, doch ein leichter Dialekt sollte die Erkennungsrate nicht gleich ins Bodenlose stürzen lassen.
Weitere Neuerungen sind die App «Passbook», die alle Ausweise, Rabattkarten und Tickets unter einem Dach versammeln soll – inwiefern diese auch bei uns funktioniert, muss sich erst noch zeigen. Ausserdem sorgt eine tiefe Facebook-Verankerung dafür, dass sich Neuheiten, Fotos und Links noch einfacher publizieren lassen.
iOS 6 ist ab sofort für registrierte Entwickler erhältlich. Alle anderen werden im Herbst in den Genuss der neuen Version kommen, vermutlich zeitgleich mit der Veröffentlichung des neuen iPhones. iOS 6 läuft ab dem iPhone 3GS, auf dem iPod touch der 4. Generation und auf dem iPad 2 oder neuer. Das iPad der ersten Generation geht hingegen leer aus.



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