News 02.09.2015, 08:50 Uhr

Wohin mit alten Routern?

Hat man einen neuen Router gekauft, bleibt dem alten Router nur noch der Elektroschrottplatz? Weit gefehlt! PCtipp zeigt andere Verwendungsmöglichkeiten.
Gestern erklärte PCtipp an dieser Stelle, wie man Performance-Schwierigkeiten im WLAN-Netzwerk beheben kann, wenn man sich nicht sogleich einen neuen Router anschaffen will. 
Falls Sie aber bereits einen neuen Router gekauft haben, ist dies auch kein Problem. Anstatt das alte Gerät auf dem Elektroschrottberg zu entsorgen, zeigt PCtipp auf, wozu alte WLAN-Router sonst noch nützlich sind. 
Pfade und Menübezeichnungen können je nach Router-Modell abweichen.

1. Router als Mini-NAS verwenden 

Router, die ihrer eigentlichen Aufgabe entbunden wurden, müssen nicht zwangsweise aus dem Netzwerk entfernt werden. Es besteht nämlich die Möglichkeit, das Gerät als Behelfs-NAS zu verwenden. Haben Sie beispielsweise Memory-Sticks oder grosse, klobige externe Festplatten, die für den mobilen Gebrauch nicht geeignet sind, die Sie aber von unterwegs erreichen wollen? Dies lässt sich folgendermassen bewerkstelligen:
  1. Öffnen Sie das Webinterface Ihres Routers. Sie erreichen dieses mit der Eingabe der Router-IP in die Adresszeile Ihres Browsers. Die Standard-IP lautet 192.168.0.1, dies kann aber variieren. Schauen Sie in der Betriebsanleitung Ihres Routers nach oder fragen Sie den Provider, falls Sie den Router vom Provider zugesendet bekommen haben.
  2. Loggen Sie sich ins Webinterface Ihres Routers ein. Oftmals sind die Standard-Logins admin/admin. Ansonsten verfahren Sie wie bei Schritt 1.
  3. Schliessen Sie das gewünschte USB-Gerät am Router an. Beachten Sie, dass ein USB-Port eines älteren Routers meist nicht so viel Strom liefert wie ein gewöhnlicher USB-Port. Eventuell funktionieren Festplatten, die ausschliesslich über USB Strom erhalten, eventuell nicht richtig.
  4. Suchen Sie im Experten-Menü des Router-Interfaces nach dem Menü Samba, manchmal auch als USB-Storage oder NAS bezeichnet.
  5. Aktivieren Sie die Funktion, vergeben Sie einen Namen und geben Sie den Namen des Netzwerks ein, in dem die USB-Devices freigegeben werden sollen. 
  6. Oftmals kann man User-Accounts einrichten. Falls Sie mehrere Nutzer mit unterschiedlichen Zugriffsrechten haben, können Sie Benutzernamen, Passwörter und Zugriffsrechte vergeben.
  7. Klicken Sie auf Übernehmen.
  8. Sie können nun, beispielsweise über den Windows-Explorer, auf die Dateien zugreifen, indem Sie die IP des Routers plus den Freigabenamen eingeben, also in diesem Beispiel \\192.168.1.1\NBG6816.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Router als Bridge/Repeater verwenden

Router als Bridge/Repeater verwenden

Router als Bridge verwenden 

Aktuelle Router haben zwar ein starkes Signal und sind schnell, je nach Architektur des Gebäudes, in dem ein Router zum Einsatz kommt, kann es aber sein, dass das Signal für bestimmte Aufgaben nicht ausreicht. Dann kann der Alt-Router als Bridge zum Einsatz kommen. Dieser reicht dann das Signal an weiter entfernte Geräte weiter. Allerdings sind nicht alle Router dafür vorgesehen.
  1. Schliessen Sie den Router per Netzwerkkabel an den PC an. Dabei sollte die WLAN-Funktion des alten Routers abgeschaltet sein. 
  2. Loggen Sie sich ins Webinterface der zukünftigen Bridge ein.
  3. Gehen Sie in den Expertenmodus und wählen Sie den Menüpunkt Switch Modus aus.
  4. Wählen Sie im Drop-down-Menü den Punkt Bridge Modus aus.
  5. Wählen Sie nach dem Restart des Routers den neuen Router als Basisstation aus.
  6. Tragen Sie die SSID und das Passwort des Haupt-WLANs ein. 
  7. Klicken Sie auf Übernehmen.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Router als Access Point verwenden

Router als Access Point verwenden

Ein Router, der nicht mehr gebraucht wird, kann gut als Access Point benutzt werden. Das heisst, er erweitert die Reichweite des WLANs. Dies kann wie folgt eingerichtet werden:
  1. Loggen Sie sich ins Webinterface Ihres Haupt-Routers ein und wechseln Sie in den Expertenmodus.
  2. Wählen Sie den Menüpunkt DHCP.
  3. Legen Sie einen eingeschränkten IP-Range fest, beispielsweise 192.168.0.1 bis 192.168.1.50.
  4. Verbinden Sie nun den künftigen Access Point per Netzwerkkabel mit dem PC, die WLAN-Funktion des Alt-Routers sollte deaktiviert sein. 
  5. Loggen Sie sich ins Webinterface ein und wechseln Sie in den Expertenmodus.
  6. Nun wählen Sie die Option LAN IP und vergeben eine neue IP für Ihren zukünftigen Access Point. Wichtig dabei ist, dass die ersten drei Zahlenblöcke dieselben sind wie jene, die wir zuvor als IP-Range definiert haben. Der vierte Zahlenblock muss aber eine Zahl sein, die sich ausserhalb des zuvor definierten Ranges befindet. Also zum Beispiel 51.
  7. Nun deaktivieren Sie beim Access Point den DHCP-Server.
  8. Nun verbinden Sie den Access Point per Netzwerkkabel mit dem Router oder einem Switch, sofern einer vorhanden ist. 



Kommentare
Avatar
Gaby Salvisberg
02.09.2015
Für Deutschland würde ich als Anlaufstelle für Freifunk eher freifunk.net und für die Schweiz am ehesten openwireless.ch angeben. Zum Thema: Aber klar, auch da kann man mitmachen. Z.B. die Zürcher Gruppe hat hier aufgelistet, welche Router gehen: http://zuerich.openwireless.ch/node/92 Gaby

Avatar
hofi
04.09.2015
Access Point mit reaktiviertem WLAN ? Wie soll das funktionieren - Access Point ohne WLAN?

Avatar
karnickel
05.09.2015
Wahrscheinlich ist bei der dritten Seite des Artikels ein "abgesetzter Access Point" gemeint. Man schaltet also im Haupt-Router (also dem neuen) WiFi komplett aus. Danach steckt man den alten Router irgendwo anders in der Wohnung an einer anderen der (sicherlich zahlreich) vorhandenen Netzwerkdosen an. Da die Beschreibung einen eigenen DHCP-Bereich angibt, ist ein Wechsel der Clients vom WiFi zum Kabel nicht ohne Wechsel der IP-Adresse möglich.