News 08.07.2015, 08:07 Uhr

Schweizer Post startet Drohnentests

Die Schweizerische Post testet den kommerziellen Einsatz von Drohnen. Ein breiter Einsatz ist frühestens in fünf Jahren zu erwarten.
Patrick Hediger arbeitet seit 2006 beim Online PC Magazin der NMG. Er ist dort Stv. Chefredaktor und für den ganzen Online-Bereich verantwortlich. Vor seiner Zeit bei Online PC hat Patrick Hediger beim Publisher und der Migros Presse gearbeitet. Der Artikel ist ursprünglich in unserer Schwesterpublikation Online PC erschienen.

 
(nachbearbeitet) Im Frühjahr 2015 haben sich die Schweizerische Post, Swiss WorldCargo (die Luftfrachtdivision von Swiss International Air Lines) und Matternet (ein Drohnenhersteller mit Sitz in Kalifornien) zusammengeschlossen, um die praktische Anwendung von Drohnen in der Logistik zu testen. Die möglichen Einsatzgebiete der Drohnentechnik sind vielfältig, sie reichen von der Zustellung in peripheren Gegenden bis zur Eilzustellung von Waren. Bis ein kommerzieller Einsatz in rund fünf Jahren realistisch ist, gibt es verschiedene Voraussetzungen zu klären. Dazu gehören die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Hinzu kommen bei den heutigen Drohnen auch technische Grenzen wie die eingeschränkte Batterielaufzeit.
Die Post testet die Drohne der Firma Matternet

Einsatz in Notsituationen wahrscheinlich

Mit den Tests verfolgen die Partner das Ziel, bei dieser wichtigen Entwicklung an vorderster Front dabei zu sein und die technischen Möglichkeiten und die eigenen Bedürfnisse schon früh zu erkennen. Aus heutiger Sicht sind Einsätze in Notsituationen denkbar, etwa die Versorgung einer nach einem Unwetter von der Umwelt abgeschnittenen Siedlung. Ebenfalls realistisch ist der Eiltransport höchst prioritärer Sendungen wie Laborproben. Welche konkrete Anwendung sich durchsetzen wird, hängt davon ab, wie rasch die regulatorischen Voraussetzungen geklärt und die technischen Hürden abgebaut werden.

Drohnentyp erstmals im Einsatz

Die Geschäftspartner werden eine Drohne des Typs Matternet ONE testen. Dank der zentral platzierten Nutzlast ist dieses Fluggerät einfach zu be- und entladen. Es ist speziell für den Transport kleiner Lieferungen ausgelegt und wird im Rahmen der Tests zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit Partnern eingesetzt. Die Drohne ist äusserst leicht gebaut und stark genug, um mit einer einzigen Batterieladung 1 Kilogramm über 10 Kilometer hinweg zu befördern. Die Drohne fliegt autonom und folgt dabei klar definierten, sicheren Flugrouten, die durch eine von Matternet entwickelte Cloud-Software erstellt werden.



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