Passagiere werden gefilmt 30.10.2023, 10:00 Uhr

Swiss setzt beim Boarding auf KI-Erkennung

Nach erfolgreichen Tests sollen künftig sämtliche Passagiere beim Einsteigen gefilmt werden, wie Travelnews.ch herausgefunden hat.
Symbolbild
(Quelle: StelaDi/Pixabay)
Bisher haben Flight Attendants Passagiere durchgezählt, indem sie dafür einen Handzähler verwendet haben, den sie jeweils bei sich tragen. Bei der Swiss dürfte es damit bald vorbei sein. Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss, die zur deutschen Lufthansa-Gruppe gehört, führte mit einem externen Partner einen dreimonatigen Test durch. Wie travelnews.ch berichtet, wurde zwischen April und Juni auf ausgewählten Flügen ab Zürich eine Kamera in der Kabine installiert. Die Kamera filmte das Boarding und erfasste mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) die Anzahl der Fluggäste.
Bei der Swiss ist man mit dem Versuch zufrieden. «Der Testbetrieb war erfolgreich: Die Zielvorgaben zur Zählung der Personen an der Flugzeugtür haben wir grundsätzlich erreicht, die Software zählt die Anzahl einsteigender Personen zuverlässig», sagt Swiss-Sprecherin Meike Fuhlrott zu Travelnews. Auf Nachfrage von PCtipp heisst es, derzeit bereite man die Umsetzungsschritte vor. «Eine vertiefte Validierung der in der Testphase erzielten Ergebnisse und somit eine erste operativ einsetzbare Version ist im Verlaufe des 2024 zu erwarten» schreibt eine Swiss-Sprecherin an PCtipp.
Noch hat das System ein paar Kinderkrankheiten. Beispielsweise kann die KI noch nicht zwischen Personal und Passagieren unterscheiden. Doch die Swiss ist zuversichtlich, dass man dieses Problem noch lösen kann. Dem Bericht zufolge beabsichtigt die Swiss, künftig den manuellen Zählvorgang durch diese automatisierte digitale Passagier-Zählung mit KI abzulösen. Aufgrund der laufenden Ausschreibung für einen IT-Partner könne man jedoch noch keine weiteren Details bekannt geben.
Auf die Frage, ob Swiss Gesichtserkennung verwendet, verneint die Fluggesellschaft: «SWISS benützt keine Gesichtserkennung und diese ist für den Zählvorgang und die Einteilung in Gruppen wie Passagiere, Crew und Bodenpersonal auch nicht nötig.» Allerdings schiebt sie nach: «Je nachdem, wie sich das Einführungsprojekt entwickelt und wie robust die zu erwartenden Ergebnisse sind, könnten weitere, über den reinen Zählvorgang hinausgehende Anwendungsfelder in den Fokus rücken. Inwiefern Gesichtserkennung in der Zukunft eine Rolle spielen könnte, müsste analysiert und im Rahmen der Datenschutzregelungen gegenüber allfälligen Vorteilen abgewogen werden. Konkrete Pläne dazu liegen heute nicht vor.»
Unseren Kommentar dazu finden Sie hier.
Aktualisiert und ergänzt am 31.10.23 um 11:00 Uhr



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