Public Security Test 03.06.2021, 09:53 Uhr

Das Covid-Zertifikat: Was Sie wissen müssen

Ab dem 7. Juni werden in den Kantonen versuchsweise die ersten Covid-Zertifikate ausgestellt. In welcher Form, von wem entwickelt, wie sicher? Das lesen Sie hier.
(Quelle: Martin Sanchez / Unsplash)
In den kommenden Wochen will der Bund das Schweizer Covid-Zertifikat an geimpfte, getestete und genesene Personen ausstellen. Das Vorhaben scheint auf Kurs. Zumindest sollen in den Kantonen ab dem 7. Juni im Rahmen einer Pilotphase bereits die ersten Zertifikate erstellt werden. Bevor es soweit ist, will der Bund allerdings noch die Funktionalitäten, die Handhabung und die Sicherheit des Systems eingehend prüfen.
Wie das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) mitteilt – es ist für die Realisierung des Covid-Zertifikats zuständig –, führt das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) bereits Sicherheitsanalysen durch. Ergänzend soll das System nun im Rahmen eines Public Security Tests von weiteren Fachleuten und interessierten Personen einem Härtetest unterzogen werden. Dazu veröffentlichte das BIT den Quellcode des Covid-Zertifikats. «Die im Rahmen dieser Tests festgestellten Sicherheitslücken werden aufgenommen und fliessen laufend in die Entwicklung ein», schreibt das Bundesamt im Communiqué.
Seit Montag nimmt das NCSC die entsprechenden Testergebnisse entgegen. Sie würden bewertet und in Anbetracht des Schweregrads priorisiert, damit die notwendigen Anpassungen durch das Entwicklungsteam des BIT veranlasst werden können, heisst es. Erfassen können Teilnehmende die Testergebnisse auf einer Website des NCSC. Die Rückmeldungen seien aus Transparenzgründen öffentlich einsehbar und würden regelmässig aktualisiert.

Zertifikat als QR-Code

Nebst dem Public Security Test gibt es nun auch nähere Informationen dazu, wie das Zertifikat daherkommt. Wie «Watson» berichtet, wird das digitale Covid-Zertifikat als PDF-Datei mit QR-Code ausgeliefert. Auch in Papierform sei es verfügbar. Zudem soll es eine eigene App namens «COVID Cert» respektive «Covid Certificate» geben. Das Online-Portal beruft sich dabei auf die Dokumentation des BIT.
Den Angaben zufolge gibt es nach jeder Corona-Impfung, nach jedem offiziellen Corona-Test und nach jeder Genesung einen neuen QR-Code. Zudem soll das Covid-Zertifikat persönliche Daten wie den Namen, Vornamen und das Geburtsdatum enthalten. Es sei also mit einer bestimmten Identität verknüpft, was mittels ID oder Reisepass überprüft werden könne, schreibt «Watson» weiter.

Zuschläge für drei IT-Firmen

Klar ist nun auch, von wem sich der Bund bei der Entwicklung des Systems unter die Arme greifen lässt. Insgesamt drei freihändige Zuschläge wurden für die Umsetzung auf der Beschaffungsplattform «Simap» publiziert. Und zwar gehen 1,6 Millionen Franken an ti&m zur Entwicklung von Applikationen – unter anderem dem Backend – für das Covid-Zertifikat. Diesen Zuschlag begründet der Bund damit, dass die Firma «dank ihrer Erfahrung aus der Java-Entwicklung von unter anderem dem Backend der SwissCovid-App eine zeitnahe Lösung realisieren kann».
Ausgestellt werden die Zertifikate von Impfzentren, Spitäler, medizinischen Labors, Apotheken und Arztpraxen. Um die beteiligten Fachpersonen zu authentifizieren, setzt der Bund auf den Access Control Service (ACS) von Health Info Net (HIN) und lässt sich dies ebenfalls 1,6 Millionen Franken kosten. Den Angaben zufolge wählten die Verantwortlichen die Lösung aus, weil diese bereits vom grössten Teil des medizinischen Fachpersonals in der Schweiz verwendet wird.
Bleibt noch die Entwicklung der entsprechenden App für das Covid-Zertifikat. Hier kommt – wie schon bei der SwissCovid-App, womit wird die Anbieterwahl auch begründet wird – das Zürcher Start-up Ubique Innovation zum Zug. Kostenpunkt: Knapp 1,3 Millionen Franken.
Nicht bekannt ist momentan, ob zu den veranschlagten Kosten noch weitere Aufwände hinzukommen. Jedenfalls wird der Bundesrat am Freitag über die Einführung, die technische Lösung sowie die Funktionalitäten des Covid-Zertifikats informieren, schreibt das BIT im Communiqué abschliessend.



Kommentare
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karnickel
05.06.2021
Ich war am Mittwoch impfen und musste die Behörden regelrecht überreden, mir einen Kleber ins braune Büchlein zu drücken. Die wollten mir ernsthast weismachen, ich solle *unbedingt* das gelbe Büchlein holen, um später Reisen zu können. Ich dachte mit Artikeln wie diesem hier könne ich gelb überspringen. Ich sehe mich jetzt schon in ein paar Monaten an der Grenze mit: 2 Seiten DIN A4 mit Einzelimpfbestätigungen, 1 Seite DIN A4 mit QR-Code, braunem Büchlein, gelbem Büchlein, Covid App vom Bund, Impfbestätigungs-App vom Bund, Tracing App des Ziellandes, EU-Impfbestätigungs-App... Ich habe bestimmt noch zwei drei Dinge übersehen, nicht wahr? :unsure:

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malamba
05.06.2021
@karnickel Was du übersehen hast? Vor! der Impfung ein Thrombozytopenie Blutbild machen zu lassen und drei bis sieben Tage nach der Impfung nochmal eines zu machen. Nur so kannst du bei möglichen Thrombosenschädigungen nachweisen, dass diese im direkten Zusammenhang mit der Injektion steht bzw. Hanftungsansprüche leichter geltend machen. Viele dieser Mikro-Thrombosen bleiben ohne Blutbild übrigens unentdeckt, da zu unauffällige Symptomatik wie Kopfweh nach der Impfung.

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gucky62
05.06.2021
@malamba. Es ist klar das Du zu den Impfskeptikern oder Verweigern gehörst. Ist Deine persönliche Entscheidung und Meinung Und Du musst die Folgen tragen. Aber mit solchen spekulativen und unwahren Argumentationen bist Du im falschen Forum. Ich würde Dir empfehlen mal nachzulesen wie Dein Immunsystem funktioniert und wie die mRNA Impfstoffe von Moderna und BionTec, die in CH zugelassen sind, die Immunisierung erreichen. Da gibt es im Netz gute wissenschaftliche Artikel dazu. Das COVID Zertifikate wird noch eine Herausvorderung für die Kantone. Mal schauen wie schnell und gut das klappen wird. gerade IT Technik ist nicht die Stärke des Bundes und der Kantone. Fakt ist ohne einen Immunisierungsnachweis wird Reisen und grössere Veranstaltungen kaum mehr möglich sein. Immunisiert wird jeder jeder mal sein. Ob via Infektion oder Impfung ist nur die Frage des Risikos das man eingehen will, welches bei der Infektion massiv höher ist. Die Dauer der Immunisierung ist ein Thema mit dem das BAG massive Schwierigkeiten hat wissenschaftliche Fakten zu verstehen. Am Ende ist nur der Antikörperspiegel halbwegs aussagekräftig ( Die T-Zellen Immunität mal aussen vor gelassen, die ist nicht einfach zu testen.). Der Test ist ja einfach. AK negativ oder Niedrig —> Nachpieksen. Sonst in einem halben oder Jahr wieder schauen. Die Immunisierung via Impfung zumindest ist bei fast allen deutlich länger als 6 Monate immunisierend. Die AK Spiegel zeigen das äusserst deutlich. Kenne selbst ein paar Leute derein AK Spiegel deutlich über dem Linearitätsbereich des quantitativen Roche AK Test liegt (0.8 bis 250U/ml, wobei <0.8 negativ ist) so 400 bis 700 U/ml nach 5 Monaten. Auch viele Immunisierte via Infektion haben nach 1 Jahr oder 8 Monaten noch über 250 U/ml. Gibt aber auch Ausnahmen. Mal abwarten wie sich das noch entwickelt. Gruss Daniel

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malamba
05.06.2021
Gucky, du benutzt das Forum für deine eigenen ausschweifenden gutgläubigen Aussagen, die ich leicht wiederlegen kann, was jedoch hier nicht angebracht ist.