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18.05.2006, 12:45 Uhr
Internetkriminalität: starke Zunahme von Kinderpornografie
Laut Bundesamt für Polizei (Fedpol) sind bei der schweizerischen Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (KOBIK) noch nie so viele Verdachtsmeldungen wie 2006 eingegangen. Die meisten betrafen Kinderpornografie.
Im Jahr 2005 seien insgesamt 7345 verdächtige Inhalte bei der KOBIK [1] gemeldet worden, so Fedpol [2]. Dies seien pro Monat rund 100 mehr als in den Jahren zuvor. Besonders häufig hätten die Hinweise die Verbreitung von Kinderpornografie betroffen. 2003 und 2004 standen noch Beschwerden über unerwünschte Massenmails (SPAM) an erster Stelle. Laut Fedpol ist die Änderung einerseits auf die steigende Sensibilisierung der Bevölkerung, andererseits auf Spam-Kampagnen mit kinderpornografischen Inhalten zurückzuführen. Eine starke Zunahme von Meldungen sei zudem im Bereich des Internetbetrugs zu verzeichnen.
Besorgnis äussert Fedpol ausserdem über die Entwicklung in Internet-Chats. Immer wieder würden sich in eindeutig für Kinder vorgesehenen Chats erwachsene Personen bewegen, die sexuellen Kontakt zu Minderjährigen suchten und diese real treffen möchten.
Von den 7345 Meldungen überwies die KOBIK 272 Verdachtsdossiers an die Kantone. In nahezu allen Fällen hätten diese zur Eröffnung einer Strafuntersuchung geführt. Die Anzahl der via Interpol weitergeleiteten Fälle ohne direkten Schweizer Bezug lag bei 187.
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