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22.09.2004, 10:00 Uhr
Virenschreiber haben es vermehrt auf Geld abgesehen
Die neuste Version von Symantecs halbjährlichem Sicherheitsreport lässt beunruhigende Tendenzen erkennen. Angriffe aus finanziellem Interesse haben stark zugenommen.
Der Norton-Hersteller Symantec veröffentlicht zweimal im Jahr seinen so genannten "Internet Security Threat Report" [1]. Dabei kann das Sicherheitsunternehmen auf eine riesige Datenbasis zurückgreifen, die von 20'000 Sicherheitssensoren in über 180 Ländern geliefert wird. Die neuste Ausgabe des Reports umfasst die erste Jahreshälfte 2004. Sie zeigt einige neue Tendenzen, die einem Sorgenfalten auf die Stirn treiben: Rund 16 Prozent aller Angriffe sollen sich gegen die E-Commerce-Branche gerichtet haben. Sie wurde damit weitaus am meisten attackiert. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt gemäss Report ganze 400 Prozent. Gleichzeitig habe sich Phishing zu einem massiven Problem für Anwender und Firmen entwickelt. Als Phishing wird der Versuch bezeichnet, Internetanwender auf gefälschte Webseiten zu locken, um an sensible Bankdaten zu kommen. Nach der Meinung von Symantec zeigt diese Entwicklung, dass es Angreifer vermehrt auf wirtschaftlichen Gewinn abgesehen haben.
Ebenfalls stark zugenommen habe die Zahl so genannter Botnets. Unter dem Begriff versteht man Netzwerke von infizierten PCs, die von Virenschreibern kontrolliert werden. Laut Symantec ist die Zahl solcher neuer "Zombie-PCs" von täglich bis zu 2000 auf 30'000 angewachsen. In Spitzenzeiten seien es sogar bis zu 70'000 gewesen. Besorgniserregend ist auch die immer grössere Professionalität der Angriffe. Nach dem Report wird der Zeitraum zwischen einer neu entdeckten Sicherheitslücke und dem Auftauchen eines Schädlings, der diese ausnützt, immer kürzer. Sie soll auf durchschnittlich 5,8 Tage geschrumpft sein.
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