Ein Multiboot-Stick ist wie ein Schweizer Taschenmesser für Ihren PC. Mit ihm reparieren Sie Windows-Probleme, entfernen gefährliche Schädlinge, retten beschädigte Daten oder arbeiten unterwegs. So kommen Sie Schritt für Schritt zu Ihrem USB-Allrounder.
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Selbst einfachste USB-Sticks bieten heute meist genug Platz, um mehrere Betriebssysteme auf ihnen einzurichten, die Sie bequem in der Hosentasche überallhin mitnehmen können. Ein solcher USB-Stick ist sehr hilfreich, wenn etwa Ihr Computer nicht mehr bootet, wichtige Dateien nicht mehr zugänglich sind, Sie eine versteckte Malware auf dem Rechner vermuten oder unterwegs ein vertrauenswürdiges System starten wollen. Verbinden Sie den Multiboot-USB-Stick einfach mit einem Computer, starten Sie ihn und wählen Sie das gewünschte System aus dem Bootmenü aus, Bild 1.
Bild 1: Auf einem Multiboot-USB-Stick können wenige oder viele Live-Systeme genutzt werden
Quelle: PCtipp.ch
Der Aufwand für die Einrichtung eines Multiboot-Sticks ist überschaubar. Sie benötigen ausser einem geeigneten USB-Stick nur das kostenlose Tool Ventoy sowie eine Handvoll Linux-ISO-Dateien, die Sie ebenfalls gratis aus dem Internet herunterladen und auf den Stick kopieren können. Wir zeigen im Folgenden, wie das geht.
Den USB-Stick auswählen
Bei der Wahl des USB-Sticks sind zwei Punkte massgeblich: seine Grösse und seine Geschwindigkeit. Ein USB-Stick, der mehrere Betriebssysteme beinhaltet, sollte mindestens 8 GB gross sein – besser mehr. Der Grund ist, dass aktuelle Linux-Distributionen in der Regel zwischen 4 und 6 GB Platz belegen. Daher bringen Sie auf einem 8 GB grossen USB-Stick nur maximal zwei dieser «Live-Systeme» unter. Als «live» werden sie bezeichnet, weil sie ihre Daten nur in den Arbeitsspeicher laden und nicht auf die Festplatte schreiben. Auf einem 16 GB grossen USB-Stick bringen Sie drei bis vier Live-Systeme unter und so fort.
Wir raten zu einem USB-Stick mit einer Kapazität von mindestens 32 GB. Er bietet ausreichend Platz für mehrere Live-Systeme. Einfache (und meist langsame) USB-Sticks in dieser Grösse bekommen Sie an der Supermarktkasse oft schon für weniger als 10 Franken das Stück. Die richtig schnellen Sticks wie der SanDisk Extreme Pro bieten meist deutlich mehr Speicherplatz. Mit 128 GB Kapazität kostet er bei brack.ch weniger als 40 Franken, Bild 2. Für etwas mehr bekommen Sie das Modell mit 256 GB Speicher. Ein solcher USB-Stick bootet die auf ihm eingerichteten Live-Systeme nicht nur deutlich schneller als günstigere Sticks. Er verfügt ausserdem über sehr viel Speicherplatz, um zusätzlich wichtige Dokumente oder Fotos aufzunehmen.
Bild 2: Ein Top-Modell wie der SanDisk Extreme Pro kostet mit 128 GB Kapazität knapp 37 Franken, gesehen bei brack.ch