News 21.06.2019, 07:48 Uhr

Einkaufen bei Farmy.ch: Das müssen Sie wissen

Wir haben uns den Online-Hofladen Farmy.ch angeschaut. Das Schweizer Start-up liefert in der Stadt Zürich kostenlos und hat einen geringeren Mindestbestellwert als andere Online-Händler.
Bei Farmy.ch kann man Produkte bestellen, die man sonst in einem Hofladen oder auf dem Markt kaufen würde: Gemüse und Früchte, Fleisch, Brot, Milchprodukte, Getränke, Blumen sowie Drogerieprodukte und sogar Tierfutter. Seit 2015 arbeitet der Online-Hofladen mit der Jucker Farm zusammen. Gemäss einer Studie von Rod Kommunikation gehört Farmy zu den drei bekanntesten Schweizer Start-ups.
Wie bei LeShop von Migros und Coop@Home benötigen Sie bei Farmy.ch ein Login. Die meisten Produkte stammen aus der Schweiz, doch es gibt auch beispielsweise Kaffee, Olivenöl oder Gewürze aus anderen Ländern. Auf den ersten Blick positiv aufgefallen ist die Liste der Bauern und Produzenten.

1. Design und Übersicht

Farmy.ch
Quelle: Screenshot
Wir haben uns den Shop wie bei Migros und Coop am Desktop angeschaut, doch es ist auch eine App verfügbar (Android, iOS). Der Web-Auftritt wirkt frisch, bunt und trotzdem mit klarer Linie übersichtlich gestaltet. Oben befinden sich die Kategorien Markt, Weinkeller, Frischgerichte, Baby & Kind und Tiernahrung. Bei Markt ist durch ein grünes «Band» auf einen Blick ersichtlich, welche Lebensmittel gerade Saison haben. Es ist jeweils angegeben, wo dieser Artikel herkommt, beispielsweise von der bekannten Jucker-Farm. Beim Markt, zum Beispiel, kann man ausserdem nach Geschmack (Fruchtig), Passend zu (Geflügel) oder Speisezeit (Znacht) filtern.
Darunter gib es Körbe & weiteres, Früchte & Gemüse, Milch & Eier, Fleisch & Fisch, Bäckerei, Getränke & Weine, Vorratskammer, Vegan Corner und Drogerie & Kosmetik. Die Vorratskammer bietet zum Beispiel Eingemachtes, wie man das vom Grosi vielleicht noch kennt (die Redaktorin zumindest nicht aus eigener Erfahrung).
Auf der Home-Seite, wenn Sie etwas herunterscrollen, finden Sie Themen wie Jetzt ist Spargelzeit oder Grillsaison.

2. Suchresultate filtern

Wer nach einem Produkt oder nach einem Hersteller sucht, findet in der Mitte die Resultate und links davon mehrere Filteroptionen. So kann man sich zum Beispiel bei einer Suche nach Joghurt nur Joghurt aus Kuhmilch anzeigen lassen oder nur Produkte mit dem Bio-Suisse-Knospe-Label.
Resultate weiter filtern mit Schiebereglern
Quelle: Screenshot
Angenehm fanden wir, dass man bei Suchresultaten oben lediglich einen Regler betätigen muss, um zum Beispiel nur lokale Produkte zu sehen. Des Weiteren haben Sie die Möglichkeit, nach Beliebt, Neu oder Entfernung zu filtern.
Aufgefallen ist, dass man ausserdem nach CO2-Einsparung filtern kann. Dadurch werden die Produkte, gemäss Farmy.ch, nach CO2-Einsparungspotential im Vergleich zum Einkauf im regulären Supermarkt sortiert. Zusammen mit myclimate habe man für jedes einzelne Produkt berechnet, wieviel weniger CO2-Ausstoss verursacht wird, wenn man es in diesem Onlineshop kauft.
Fleischliebhaber können nach Frischfleisch, Grillsaison oder Metzgete und mehr filtern.
Für Zürcher: Sie können sich übrigens auch Züri-Säcke liefern lassen.

3. Spezielle Ernährung

Vegan Corner
Quelle: Screenshot
Entweder wird man im Vegan Corner fündig. Bei sämtlichen Produkten können Sie im linken Bereich zudem nach Glutenfrei, Laktosefrei oder Vegetarisch filtern.
Bei einem Glacé steht klar, dass diese Versandart (Tiefkühlprodukt mit Trockeneis) mit einem Aufpreis verrechnet wird.
Quelle: Screenshot
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Körbe, Listen und Favoriten und Preise

4. Körbe 

Saisonaler Produktkorb
Quelle: Screenshot
Gerade für Neukunden sind die Körbe interessant, um das Sortiment kennenzulernen. Körbe kann man entweder fixfertig kaufen oder selbst zusammenstellen. Ob als Geschenk oder für sich selbst: Nebst (saisonalen) Gemüsekörben gibt es beispielsweise Apfelkisten für Büros, Saison-Früchtekorb für Singles oder eine Gazosa-6er- oder eine Amber-Bier-Set-Packung. Es sind auch Probier-Körbe erhältlich.

5. Listen und Favoriten

Favoriten
Quelle: Screenshot
Wer ein Produkt mag, kann Listen erstellen. Es gibt aber weniger Optionen als bei LeShop oder Coop@Home. Einerseits können Sie Favoriten mit der Herzchen-Funktion markieren. Diese Liste finden Sie dann unter Favoriten (oben rechts im Kundencenter).
Der Einkaufszettel wird derzeit überarbeitet. Auch er ist über das Kundencenter verfügbar.
Hier finden Sie übrigens auch eine Übersicht Ihrer «Bonus-Eier». Sie erhalten pro ausgegebenem Franken ein virtuelles Bonus-Ei. Wer 500 davon erhält, kann einen 5-Franken-Gutschein auf das Guthaben-Konto übertragen lassen oder den Betrag spenden.
Der Hofpass ist ein Gratisliefer-Abo. Sie bezahlen eine Pauschale und werden für einen bestimmten Zeitraum gratis beliefert. Mehr Informationen finden Sie hier.

6. Preise

Preise
Quelle: Screenshot
Die Preise sind grundsätzlich höher, als man das von Grosshändlern wie Migros und Coop kennt. Wir haben ein Preise stichprobenartig mit LeShop und Coop@home verglichen.
Ein Liter UHT-Milch mit 3,5 Prozent Fett kostet im Online-Hofladen Fr. 1.95 pro Tetrapack, bei Migros Fr. 2,40 pro Liter und bei Coop Fr. 1.35.
Ein normales Ruchbrot (500 Gramm) kostet bei Farmy.ch Fr. 3.30, bei LeShop von Migros Fr. 1.10 und bei Coop@home Fr. 1.15. WC-Papier ist bei Farmy nur das Oeco-Swiss-Papier mit 100 Prozent Recycling verfügbar, was für 8 Rollen Fr. 6.80 kostet. Bei Migros ist Recycling-WC-Papier für Fr. 6.20 (12 Stück, Soft) zu haben, bei Coop kostet es Fr. 3.95 für 6 Rollen (Oecoplan).
Vergleichen Sie vor einem Einkauf die Preise. 
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Wer ist der Produzent, Lieferung und Bezahlung ...

7. Wer ist der Produzent?

Quelle: Screenshot
Der Redaktorin gefiel, dass man einerseits nach Produzent filtern kann und noch mehr, dass man bei allen Produkten, die wir uns angesehen haben, sieht wer der Produzent ist. Inklusive Foto und kurzem Beschrieb und Webseitenlink.

8. Lieferung und Lieferkosten

Quelle: Screenshot
Der Anbieter teilt Liefergebiete in drei Zonen auf: Zone A, B und C. Wir befinden uns in Zone A (Stadt Zürich). Farmy teilt mit umweltfreundlichen E-Mobilen aus. Auf der Webseite heisst es, in Ausnahmefällen könne es auch sein, dass ein Autokurier vorbei kommt.
Erfreulich finden wir, dass in der Stadt Zürich keine Lieferkosten entstehen. Ausser man bestellt Produkte wie Glacé, dann wird ein Aufschlag von 5 Franken verrechnet.
Update/Hinweis: Obwohl auf der Webseite steht, dass gratis geliefert werde, ist dies auf Zone A beschränkt (z.B. Stadt Zürich). Wie man aus den AGB erfährt, ist in Zone B die Lieferung nur zu gewissen Uhrzeiten und ab einem Bestellwert von Fr. 120.- kostenlos und in Zone C erst bei einem Bestellwert von über Fr. 300-.
AGBs von Farmy.ch: Gratislieferung Detail
Quelle: Screenshot
In den Zonen A und B Zone wird von Montag bis Samstag geliefert. Lieferung erfolgt am nächsten Tag, wenn Bestelleingang bis 24 Uhr erfolgt.
Man kann sich den Standort des Fahrers anzeigen lassen
Quelle: cm/PCtipp
In der Zone C Zone wird von Dienstag bis Samstag geliefert. Vormittags 6 bis 12 Uhr, in Einzelfällen bis 14 Uhr und in Ausnahmen (entlegene Bergregionen) nicht an allen Tagen. Lieferung erfolgt am übernächsten Tag, wenn Bestelleingang bis 24 Uhr erfolgt.
Hinweis: Beachten Sie die Produktinfos, bei z.B. Glacé wird ein Aufschlag von Fr. 5.- berechnet.
Update 21.6.19: Wir hatten als Lieferzeitraum 18 bis 20 Uhr gewählt. Zwar erhielten wir früh eine SMS, dass der Fahrer ca. 30 Minuten Verspätung hat. Doch schlussendlich waren es anderthalb Stunden (ohne SMS-Update). Blöd wäre gewesen, wenn wir noch einen Termin gehabt hätten. Positiv fanden wir, dass man über einen Link den Standort des Fahrers verfolgen kann (Echtzeit-Tracking). Die Lieferung war vollständig, in gutem Zustand und der Fahrer sympathisch.

9. Bezahlung und Mindestbestellwert

Quelle: Screenshot
Update/Hinweis: Wer bei LeShop oder Coop@home einkauft, ist einen Mindestbestellwert von rund Fr. 100.- gewohnt. In der früheren Version des Artikels stand, bei Farmy gebe es keinen Mindestbestellwert. Diese Aussage müssen wir korrigieren: Der Mindestbestellwert bei Farmy beträgt 50 Franken, wie man aus den AGB erfährt. 
AGBs von Farmy.ch; Mindestbestellwert
Quelle: Screenshot
Wir konnten für etwas über 60 Franken bestellen. Wer nicht für eine Familie einkauft oder statt einem Wocheneinkauf auch mal ein paar vergessene Dinge posten möchte, dem kommt dies sehr entgegen.
Bezahlen können Sie via Kreditkarte, PostFinance, PostFinance E-Finance, Rechnung oder PayPal. Leider geht Twint noch nicht. Die Anbindung an Twint sei geplant, aber momentan noch im Prozess, heisst es auf Anfrage zu PCtipp.



Kommentare
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Claudia Maag
18.06.2019
Hallo hape52, besten Dank für den Hinweis. Wir entschuldigen uns für den Fehler und haben das im Artikel bereits korrigiert. Beste Grüsse, Claudia Maag

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farmych
18.06.2019
Zwei zusätzliche Anmerkungen Liebe PCtipp Redaktion Zuerst einmal vielen Dank für den ausführlichen Test von Farmy.ch! :leichtes_lächeln: Gerne möchten wir jedoch zwei Dinge noch in Ergänzung zum Test anmerken: 1.) Preise Wichtig ist, dass man die Preise bei wirklich vergleichbaren Produkten betrachtet. Ein handwerklich produziertes Ruchbrot vom Bäcker mit der Regal-Massenware der Grossverteiler zu vergleichen ist eher unrealistisch. Gerade im Frischebereich wie z.B. Früchte und Gemüse sind unser Preise im gleichen Bereich, oft sogar günstiger als bei der Konkurrenz. 2.) Lieferkonditionen Hier ist noch wichtig anzumerken, dass wir in der Zone A keinen Mindestbestellwert auf die erste Bestellung haben. Danach gelten die erwähnten CHF50 Mindestbestellwert. In der Zone B liefern wir die ersten beiden Bestellungen grundsätzlich gratis, danach ab einem Bestellwert von CHF120.