News 17.02.2017, 11:02 Uhr

Das wurde aus ICQ, Napster und Co.

Viele frühere Digitalgrössen wie Altavista, Winamp und Co. sind heutzutage Schnee von gestern. Wir werfen einen Blick auf den Abstieg der ehemaligen Überflieger.
Altavista, Napster, ICQ oder der MSN-Messenger waren einst extrem populäre Online-Dienste, ohne die kaum einer auskam. Sie waren die Überflieger im Internet oder als Standardprogramm auf jedem Rechner installiert. Mittlerweile sind sie bedeutungslos oder komplett verschwunden. Wir gehen dem Werdegang der einstigen digitalen Überflieger auf die Spur.
Lange bevor Google den Suchmaschinenmarkt nach Belieben dominierte, war Altavista für viele Nutzer des Internets die erste Anlaufstelle. Der Service startete 1995 unter der URL http://altavista.dec.com und war jahrelang Marktführer bei der Websuche. Altavistas Algorithmus nutzte die Meta-Tags von Webseiten für seine Suchergebnisse. Daneben wurden auch Textfragmente indexiert und mit in die Ranking-Wertung einbezogen. Nach dem erfolglosen Versuch, Altavista als Web-Portal zu etablieren, wurde der Fokus wieder auf die eigentliche Websuche gesetzt. Da der Konkurrent Google allerdings weit mehr Aufwand für seine Suchmaschine betrieb, versank Altavista allmählich in der Bedeutungslosigkeit. Nach mehreren Übernahmen stellte der letzte Besitzer - Yahoo - 2013 den Dienst endgültig ein.

Vom Standard-Tool zum Ladenhüter

Ein ähnliches Schicksal ereilte den einst so populären Mediaplayer Winamp. Die Software ist 1997 auf den Markt gekommen und wurde von Justin Frankel, Dmitry Boldyrev und Gianluca Rubinacci entwickelt. Winamp etablierte sich recht schnell als Standard-Player für Windows-Nutzer, zumal die Software nach der Übernahme durch AOL komplett kostenlos war. Leider sorgten die neueren Versionen der Software zunehmend für Probleme, wodurch mehr und mehr Nutzer auf andere Player umstiegen. 2013 sollte Winamp endgültig eingestellt werden, unverhofft fand sich aber doch ein Käufer für die Software. Seither wartet die Nutzerschaft auf neue Versionen des Players.
Viele weitere Online-Plattformen, aber auch Programme aus den Jugendjahren des Internets sind mittlerweile Geschichte. In unserer Bildergalerie sehen Sie weitere digitale Grössen aus der Vergangenheit – und was aus ihnen geworden ist.

Bildergalerie
Second Life «Second Life war eine revolutionäre Idee, ein soziales Netzwerk in eine virtuelle Welt zu verlagern«, sagt Timm Lutter vom IT-Verband Bitkom. Als 3D-Avatare bewegten sich die Nutzer durch virtuelle Welten. Das Angebot des US-Unternehmens Linden Lab ging 2003 online. Doch nach einem anfänglichen Hype war es schnell still um Second Life geworden. «Wahrscheinlich kam die Idee aber zu früh; die verbreitete Technologie wie Internetbandbreite und Grafik war noch nicht weit genug fortgeschritten, damit Second Life dauerhaft für viele Menschen attraktiv gewesen wäre», so der Experte. Zwar ist das Netzwerk noch online, Nutzerzahlen liegen aber nicht vor. © join.secondlife.com




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