Lieblingsgames der Redaktion 15.10.2020, 08:00 Uhr

Auf, nach Eorzea – mit Final Fantasy XIV!

Erstmals seit über 20 Jahren hat sich Redaktorin Gaby Salvisberg wieder an ein richtiges Computerspiel herangewagt. Und sich direkt in dieses wunderschöne Online-Rollenspiel verliebt. Aus vielen Gründen.
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(Quelle: Screenshot PCtipp.ch/Spiel ©2010-2020 Square Enix Co. Ltd. Final Fantasy XIV)
Das erste Game, mit dem ich Ende der 80er Jahre in meiner Lehrzeit in Kontakt gekommen bin, war natürlich «Leisure Suit Larry», das ich zufällig auf einem der PCs in der Lehrfirma «entdeckt» hatte. Das einfache, aber ziemlich sexistische Point-and-Click-Adventure war für mich nicht lange von Interesse. Ab der einzigen Spielkonsole, die ich je besass (Sega Mega Drive), hüpfte «Sonic the Hedgehog» übern Bildschirm. Auf der Festplatte meiner eigenen PCs liefen später weiterhin primär Adventures wie «The Day of the Tentacle», «Myst» oder «Grim Fandango», zwischendurch auch mal der Shooter «Doom», eins meiner letzten Games war «Gabriel Knight – The Beast Within».
Und dann kam sehr, sehr lange nichts mehr. Bis COVID-19 im Frühling 2020 auch die Schweiz in den Lockdown trieb.
Mein Lebenspartner hatte Final Fantasy XIV (oder kurz: FFXIV) schon länger auf seiner PS4 laufen. Beim vielen Zuschauen wurde mir klar: Ich will auch nach Eorzea! So heisst das Land, in dem das meiste dieses Games spielt. Der Grafikchip meines Homeoffice-PCs hat sich als gerade stark genug dafür entpuppt – Glück gehabt!

Was ist Final Fantasy XIV?

Es ist ein MMORPG, also ein «Massively Multiplayer Online Role-Playing Game». Das bedeutet: Die Avatare (Spielfiguren) der anderen Spieler und Spielerinnen sieht man hier ebenfalls herumspringen, -laufen, -fliegen, -sitzen oder -tanzen. Mit ihnen kann man auch interagieren, sofern deren Spielerin oder Spieler beschliesst, auf Ihre Geste oder sonstige Aktion zu reagieren. FFXIV hat eine Main Story (Hauptgeschichte), der man in seinem eigenen Tempo folgen kann, ausserdem ist die Welt gespickt mit Nebenquests. Zu den Quests gehören auch Kämpfe in Duties (Dungeons, Raids oder Trials), in denen man haufenweise kleinere Gegner und auch ein paar grosse, schwer zu erlegende «Bosse» killen muss. Diese Duties absolviert man nicht alleine, sondern meistens zu viert, oft auch zu acht oder dann eher selten in grossen Gruppen mit 24 Spielern. Ob man sich mit Bekannten zusammen in den Dungeon begibt oder ob man den Duty Finder nimmt, bleibt einem selbst überlassen. Solange man in der Spielwelt noch niemanden kennt (es gibt Free Companies, in denen man sich u.A. für Duties zu einer Party zusammenschliessen kann) ist der Duty Finder die beste Wahl.
Meine allerersten Schritte als Arcanist führten mich nach Limsa Lominsa. Kenner sehen sofort, dass meine Spielfigur Qujah ein Neuling ist. Es werden Tutorials zur Spielsteuerung eingeblendet (A). Qujah trägt noch die Original Miqo'te-Kleidung (B), meine Gesundheitspunkte (Health Points) sind erst bei 91 (C), der Erfahrungsbalken ist noch leer (man sieht klein: Level 1, D), im Spielwährungskonto herrscht Ebbe: 0 Gil (E) und mein Inventar ist noch leer, denn die schwarzen Punkte hier sind leere Inventarplätze (F). Ausserdem fehlen all die Hotbars, über die ich das Spiel später per Tastatur und Maus steuern werde. All das hat sich natürlich inzwischen sehr geändert.
Quelle: Screenshot PCtipp.ch/Spiel ©2010-2020 Square Enix Co. Ltd. Final Fantasy XIV
Zum Anfang des Games entscheidet man sich für eine Rasse, ein Geschlecht, einen Namen und für einen Job. Das Aussehen lässt sich vielfältig beeinflussen. Für die Main Story wird man entweder einen Kämpfer- oder Magier-Job wählen müssen. Ab einem bestimmten Level kann man andere Jobs ausprobieren und einfach zwischen diesen umschalten. Ich selbst habe damals als Arcanist begonnen; für magischen Fernkampf mit Unterstützung eines Tieres  – eines  «Carbuncle». Als Arcanist wird man später entweder automatisch zum Summoner (es bleibt beim magischen Fernkampf; nur das Pet ist ein anderes) oder zum Scholar; ein Heiler-Job. Ausserdem gibt es auch Sammler- und Handwerker-Jobs (Gatherer und Disciple of the Hand). Ich selbst habe mich kürzlich in den Miner-Job gestürzt, bei dem man Mineralien sammelt und diese im Game auch verkaufen kann. Im Game können Sie ca. ab Level 20 auf einem Chocobo reiten und später auch andere Mounts (Reittiere) erwerben. Ausserdem sind die Mounts ab einem bestimmten Level auch flugfähig.

Es war ein holpriger Start fürs Game

Square Enix hatte das Spiel im Herbst 2010 erstmals veröffentlicht. Allerdings mit so vielen (primär spielmechanischen) Fehlern, dass die Kritiker und RPG-gewohnten Gamer es quasi in der Luft zerrissen, dennoch blieben ihm viele User schon damals treu. Unter der Leitung von Naoki Yoshida (Nickname: «Yoshi-P») erschien das Game mit dem neuen ersten Kapitel unter dem vielsagenden Namen «A Realm Reborn» Ende August 2013 neu. Es war unter Beibezug von Inputs aus der Gamer-Community komplett neu entwickelt worden. Seither sind mehrere grosse Erweiterungen (Heavensward, Stormblood und zuletzt Shadowbringers im Juli 2019) mit grossen neuen Kapiteln zur Hauptstory erschienen, sowie im Dreimonats-Takt zahlreiche kleinere Patches mit neuen Funktionen und weiteren Inhalten zur Main Story und Side Quests. Gerade vorgestern erschien zum Beispiel Patch 5.35. So alt das Game ist, wird es dennoch mit viel Sorgfalt und Qualitätsbewusstsein gepflegt und weiterentwickelt. Ein Beispiel: Im August dieses Jahres wurde Patch 5.3 veröffentlicht, der endlich auch das Fliegen in den alten Gebieten (Black Shroud, Thanalan usw.) erlaubte; ein nicht zu unterschätzender Programmieraufwand. Mit Patch 5.4 ist noch in diesem Dezember zu rechnen. FFXIV hat sich in der Gunst der Online-RPG-Gemeinde zum zweitbeliebtesten MMO entwickelt und könnte früher oder später auch World of Warcraft den Rang ablaufen.
Auf der nächsten Seite lesen Sie, warum ich FFXIV speziell in der aktuellen Zeit für das beste Game halte.


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