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06.12.2016, 10:12 Uhr
Serious Sam VR: The Last Hope im Test
Markige Sprüche und eiserne Wummen. Serious Sam galt um die Millenniumswende als süchtigmachender «Linear-Blödel-Shooter» schlechthin. Aber funktioniert das Ganze auch in der virtuellen Realität?
Ballern bis zum bitteren Ende, aber Hautpsache, die Action stimmt. Die einen oder anderen erinnern sich vielleicht noch an Serious Sam auf dem PC. Der Ego-Shooter um die Millenniumswende kam ganz ohne irgendwelche taktische Kriech- und Zielmanöver aus. Wenn der Klassiker aber etwas zu bieten hatte, dann ein Riesenarsenal an Waffen, riesige Spielelevels und vor allem: ganz viele böse Gegner wie laut schreiende Kamikaze-Läufer, kybernetische Riesenspinnen und haufenweise Skelettritter aus den ägyptischen Gruften. Vielleicht erklärt auch das den damals ungeahnten Erfolg des Spiels: einschalten, 30 Minuten durchballern, Spass haben und wieder was anderes spielen. Nun hat Croteam seit einigen Wochen eine Early-Access-Version des Shooters für HTC Vive veröffentlicht. Wir haben uns die Brille aufgesetzt.
Ein Startbildschirm lädt gleich zu verschiedenen Missionen ein. Fast schon wie im Spiel Super Mario Galaxy stehen zum Start verschiedene Planeten mit je ca. vier Spielelevels zur Wahl, wovon aber anfangs nur unsere Erde und ein exotisches Gestirn namens «Pladeon» zugänglich sind. Versprochen werden zu einem späteren Zeitpunkt noch weitere Spielwelten. Für seinen Early-Access-Status sind die ersten Baller-Arenen aber schon sehr ausgereift. Aber wie soll man sich das Ganze nun in der virtuellen Realität vorstellen?
Linearer Ballerspass im Stehen
Bei Serous Sam VR beschränken sich die Bewegungen auf schnelle Ausweichmanöver im Stehen. Die Bewegung entlang des Bodens wird bei der HTC Vive nicht genutzt. Das Spiel dürfte daher auch gut mit der Oculus Rift und den neuen Touch-Controllern funktionieren. Dafür werden ziemlich viele Wummen nachgereicht, die man sich mit Punkten nach jedem Levelabschnitt freispielen kann.
Die eigentliche Action ist – ganz nach klassischer Serious-Sam-Manier – sehr adrenalingeladen, weil es nur darum geht, möglichst alle Gegner aus dem ganzen Blickbereich ins Jenseits zu befördern. Das haben wir bis jetzt in anderen Waveshootern in der VR-Szene noch nicht in dieser Geschwindigkeit und bei einer solchen Gegnerlast erlebt. Aber es «funktioniert» – und vor allem: Es macht unglaublich Spass!
Fingermuskelkater bei Pistolen-Geballere
Am Anfangwird das Spielgeschehen ein wenig dadurch getrübt, dass man nur die zwei Standard-Pistolen zur Gegenwehr einsetzen kann. Das kann auf die Dauer bei ständigem Drücken der Vive-Triggerknöpfe wirklich in die Zeigefingermuskulatur gehen. Zum Glück sind die Actionszenen nur jeweils gefühlt vier bis fünf Minuten lang. Danach steht dem Spieler für die erspielten Punkte nach jedem Level in einem virtuellen Laden ein ganzes Arsenal an Waffen zur Auswahl. Nicht fehlen darf da offenbar die obligate Motorsäge, ein schnelles Maschinengewehr, eine doppelläufige Schrotflinte und eine gewaltige Maschinenkanone (Chain Gun). Witzig gemacht: Energie- und Munitionsnachschub kann man sich während der Gegner-Malträtierung von fliegenden Heissluftballons herunterschiessen. Ein bisschen komisch finden wir die Idee, dass auch die Kettensäge sämtliches Auffüllmaterial vom Himmel zum Spieler «heranzieht». Das vereinfacht das Spiel zu stark.
Fazit
Serious Sam VR überzeugt bereits als «Early Access» Spiel als einer der witzigsten VR-Shooter mit einer gelungenen Dynamik aus Schiessereien und ziemlich vielen Gegnern. Aber schlussendlich bleibt es auch in VR eine unterhaltsame Blödelballerei. Mehr Inhalte werden aufgrund der guten Bewertungen auf Steam mit Sicherheit bald nachgereicht.
Testergebnis
Gute Steuerung, Action, Schnelleinstieg
Etwas repetitiv
Details: VR-Shooter für HTC Vive, Early-Access-Spiel
Preis: Fr. 38.–
Infos:http://store.steampowered.com/app/465240
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Autor(in)
Simon
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