News 08.07.2019, 07:50 Uhr

Amazon feiert 25. Geburtstag

Die Geschichte des grössten Online-Händlers begann in einer Garage in Seattle. Heute ist Amazon einer der wertvollsten Konzerne an der Börse. Doch das Unternehmen hat viele Kritiker.
Mit 30 Jahren hat Jeff Bezos bereits eine steile Karriere an der Wall Street gemacht, aber das reicht ihm nicht. Als Vizepräsident der Investmentbank D.E. Shaw & Co steht ihm zwar die Finanzwelt offen, doch Bezos ist fasziniert vom Internet und er hat eine grosse Vision.
Gemeinsam mit seiner damaligen Ehefrau MacKenzie trifft er eine gewagte Entscheidung und tauscht sein Büro in einem New Yorker Wolkenkratzer gegen eine Garage in Seattle. Hier beginnt die Geschichte von Amazon, dem grössten Online-Händler der Welt.
«Unsere Vision ist es, das kundenorientierteste Unternehmen der Welt zu sein, wo Menschen alles finden können, was sie im Internet kaufen wollen», lautet Bezos Leitbild für Amazon. Davon ist er anfangs aber noch weit entfernt: Am 5. Juli 1994 gründen Jeff und MacKenzie Bezos einen Online-Buchhandel. Das Unternehmen heisst zunächst Cadabra, wird jedoch rasch in Amazon umbenannt. Laut der Bezos-Biographie «Der Allesverkäufer» von 2013 klang Cadabra zu sehr nach Kadaver.

Bezos hat noch lange nicht genug

Nach rund einem Jahr Anlaufzeit wurde am 16. Juli 1995 das erste Buch an einen externen Kunden verkauft, ein mehr als 500 Seiten dicker Wälzer über das Denken. Heute ist ein Exemplar davon am Eingang des Amazon-Hauptgebäudes in Seattle ausgestellt. Was mit Büchern begann, entwickelte sich über die Jahre zum grössten Internetkaufhaus der Welt.
Heute ist Amazon noch viel mehr als das und hält mit seinen Cloud-Services, die etwa Start-ups IT-Anwendungen und Speicherplatz im Netz bieten, unzählige Firmen am Laufen. Mit Whole Foods betreibt der Konzern zudem seine eigene US-Supermarktkette.
Und Bezos hat noch lange nicht genug: Im Streaminggeschäft versucht Amazon, mit seinem Prime-Dienst Marktführer Netflix Konkurrenz zu machen; mit dem Aufbau einer eigenen Lieferlogistik setzt der Konzern Paketzusteller wie UPS, Fedex oder DHL unter Druck.
Niemand weiss so recht, welche Branchen Bezos als Nächstes aufmischen wird. Anfang Juni erst führte Amazon eine Lieferdrohne vor, die bereits in einigen Monaten die ersten Pakete zustellen soll. Das vollautomatische und vollelektrische «Prime Air»-Fluggerät soll zunächst testweise kleinere Haushaltswaren wie etwa Zahnpasta oder Rasierer bringen.
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