Online-Plattform 28.11.2022, 12:25 Uhr

TCS hat ein Benzinpreis-Radar lanciert

Der TCS hat ein partizipatives Online-Tool entwickelt, das Autofahrerinnen und -fahrern helfen soll, den günstigsten Benzinpreis zu finden. Der Preisüberwacher ist allerdings skeptisch.
Online-Tool TCS-Benzinpreis-Radar
(Quelle: Screenshot/PCtipp.ch)
Der Touring Club Schweiz hat am Montag den TCS-Benzinpreis-Radar lanciert. Die Idee: Autofahrerinnen und -fahrer sollen dadurch schnell herausfinden, wo sie am günstigsten tanken können. Dies kann sehr hilfreich sein, da die Preise für einen Liter Benzin oder Diesel von Tankstelle zu Tankstelle teils stark variieren. Laut TCS sind die Preisunterschiede in der Schweiz so gross, dass Autofahrerinnen und -fahrer, die jährlich durchschnittlich 15'000 km zurücklegen, bis zu 300 Franken pro Jahr sparen könnten. Das TCS-Benzinpreis-Radar ist als Webversion verfügbar. Das Online-Tool ist derzeit nicht in die TCS-App integriert, wie ein kurzer Augenschein zeigt.
Das TCS-Benzinpreis-Radar via mobilem Gerät
Quelle: TCS Schweiz

Partizipatives Tool

Aktualisiert wird das kostenlose und partizipative Tool unter tcs.ch/benzin von der Nutzergemeinschaft, wie es in einer Mitteilung des TCS heisst. Nutzer können sich mit ihrem TCS-Login einloggen und dann Treibstoffpreise, die sie an einer Tankstelle gesehen haben, in Echtzeit in der Plattform eintragen. Alternativ kann man veraltete Preise aktualisieren. Das Tool umfasst derzeit über 3000 Marken-Tankstellen und mehrere hundert unabhängige Tankstellen. Laut TCS wird so die Plattform auf dem neusten Stand gehalten. Ob die Nutzerinnen und Nutzer da mitmachen, muss abgewartet werden. Im Laufe der Zeit sollen weitere Funktionen hinzukommen.
Hinweis: Beim Online-Tool gibt es derzeit ein Gewinnspiel. Laut Mitteilung lohne sich das Mitmachen. Für jeden Dateneintrag werden Punkte vergeben, die schlussendlich in verschiedenen Gewinnspielen mit Preisen eingesetzt werden können.
Registrierte Nutzerinnen und Nutzer können Preise bestätigen oder korrigieren
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch

Preisüberwacher befürchtet Preiserhöhungen

Der Preisüberwacher, Stefan Meierhans, wünscht sich schon lange eine Benzinpreisvergleichs-Plattform. Doch offenbar ist er nicht ganz glücklich mit dem TCS-Benzinpreis-Radar. Er sieht Probleme bei der vom TCS gewählten Methodik und befürchtet statt sinkender Benzinpreise durch Transparenz einen gegenteiligen Effekt, wie er gegenüber «Blick» sagt. Das Problem ist, dass der TCS eine Gesamtübersicht bringt, auf welcher der Preis von theoretisch jeder Tankstelle schweizweit sichtbar ist. «Da besteht die Gefahr, dass die günstigen Anbieter noch leichter feststellen, dass sie noch Spielraum für Preiserhöhungen haben, weil die benachbarten Tankstellen teurer sind», so Meierhans zu «Blick». Das könnte kontraproduktiv sein und dazu führen, dass die Preise schlussendlich erhöht werden, statt durch Konkurrenz zu sinken. Was Nutzerinnen und Nutzer hingegen bräuchten, wäre einfach die günstigste Tankmöglichkeit in Ihrer Nähe.



Kommentare
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adykopp
29.11.2022
und wieder eine nicht ausgereifte App mehr !!! wichtig die Leute fallen darauf rein und bezahlen noch Geld dafür.

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Klaus Zellweger
29.11.2022
@ adykopp Warum gleich so harsch? Der Fehler liegt bei uns im System. In Österreich sind die Tankstellen gesetzlich verpflichtet, ihre Preise in einer Datenbank zu erfassen – und ausserdem dürfen sie nur einmal pro Tag geändert werden. Diese Preise werden dann in der jeweiligen App ausgewiesen. Grundsätzlich sind die Tankstellenbetreiber für das Einpflegen der Preise in die Spritpreisdatenbank selbst zuständig und haftbar. Preissenkungen an den Tankstellen dürfen nicht länger als 30 Minuten später im Spritpreisrechner aufscheinen. Preiserhöhungen, die nur Mittags um 12 Uhr erlaubt sind, müssen spätestens 10 Minuten danach von der Tankstelle in die Datenbank gemeldet werden. (Quelle: https://www.spritpreisrechner.at/) Ich habe bei der TCS-App und der freiwilligen Mitarbeit ebenfalls Zweifel. Aber der TCS hat hier nicht dieselben technischen Möglichkeiten, wie in anderen Ländern.

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adykopp
29.11.2022
das hat nichts mit harsch zu tun. meine Meinung ist einfach ,man entwickelt eine App zuerst fertig und wirft sie nachher auf den Markt und verlangt Geld dafür. also warum wartet man nicht bis das System dann endlich ausgereift ist.Und wir leben in der Schweiz und nicht in einem anderen Land also bitte nicht Vergleiche ziehen.