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03.01.2019, 07:00 Uhr
Windows 10 verdrängt Windows 7
Windows 10 ist jetzt das weitverbreiteste Betriebssystem für Desktop- und Notebook-Systeme. Damit verdrängt das aktuelle OS den Oldie Windows 7 auf den zweiten Platz.
Rund dreieinhalb Jahre nach dem offiziellen Release verdrängt nun Windows 10 seinen Vorgänger Windows 7 als beliebtestes Betriebssystem auf Desktop-Systemen und Notebooks. Das geht aus den Zahlen der Netzanalysten von Netmarketshare hervor. Demnach haben die Tracker des Unternehmens im vergangenen Dezember für Windows 10 einen Marktanteil von 39,22 Prozent ermittelt, während 36,9 Prozent der untersuchten Nutzer in diesem Zeitraum mit Windows 7 unterwegs waren.
Bei Microsoft dürften die neuen Ergebnisse der Analysten gut ankommen. Allerdings gingen die Redmonder im Jahr 2015 noch davon aus, bis Ende 2018 über eine Milliarde Nutzer für Windows 10 zu gewinnen – und davon ist Microsoft immer noch weit entfernt. Auf der vergangenen Entwicklerkonferenz Ignite verkündeten die US-Amerikaner eine Nutzerzahl von über 700 Millionen aktiven Anwendern.
Windows 10: Fehlerhafte Updates & Datensammelwut
Zu den Gründen für den eher gemächlichen Umstieg der Nutzerschaft auf Windows 10 dürften vor allem Datenschutzsorgen und die fehleranfällige Update-Politik des Betriebssystems zählen. Im Gegensatz zu den Vorgängerversionen ist Windows 10 auf eine reichhaltige Kommunikation mit den Microsoft-Servern angewiesen. Damit realisiert der Hersteller einerseits moderne KI-Funktionen wie den Sprachassistenten Cortana und sammelt andererseits wertvolle Telemetriedaten.
Die Übertragung dieser Daten lässt sich – zum Unmut zahlreicher Nutzer – standardmässig nicht deaktivieren. So kritisiert etwa auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in seiner Sicherheitsanalyse von Windows 10, dass sich die Datenerfassung in dem Betriebssystem nicht ohne weitreichende Eingriffe verhindern lasse.
Gleichermassen kritisch stehen viele Anwender der aktuellen Update-Politik von Microsoft gegenüber. Das Konzept für «Windows as a Service» sieht vor, das Betriebssystem laufend mit neuen Funktionen auszustatten, die dann stufenweise an die Nutzerschaft und die Unternehmenskunden ausgerollt werden. In der Praxis versorgen zwei grössere Featureupdates das OS mit Neuerungen und Patches.
Prinzipiell ist gegen diese Vorgehensweise nicht viel einzuwenden, allerdings kam es in der Vergangenheit schon mehrfach zu schweren Problemen im Rahmen der halbjährlichen Updates. Beispielsweise mussten die Redmonder zuletzt beide grossen Updates für 2018 mehrfach aufgrund kritischer Fehler verschieben (Oktober-Update und Spring Creators Update). Offenbar hapert es in Redmond trotz des gross angelegten Insider-Programms, bei dem Nutzer freiwillig Vorabversionen von Windows und Office auf Stabilität prüfen, an der Qualitätskontrolle von Software-Updates.
Auch Windows XP hielt sich lange
Dass es viele Anwender mit dem Umstieg auf eine aktuellere Version langsam angehen lassen, hat bei Windows indessen Tradition. Auch das hochgelobte Windows 7 musste lange kämpfen, um sich gegenüber Windows XP durchzusetzen. In der Vergangenheit warteten sowohl Privatanwender wie auch Unternehmen zumeist die Veröffentlichung der ersten Service Packs ab, um Kinderkrankheiten im System zu umschiffen.
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