News 10.04.2012, 07:43 Uhr

Bluetooth 4.0 auf dem Vormarsch

Bluetooth für alle Geräte und für jeden erdenklichen Bereich: Sport, Gesundheit und mehr. Das soll die Zukunft bringen. Die jüngste Bluetooth-Generation 4.0 soll noch schneller, sicherer und effizienter sein.
Das Smartphone erhält durch den neuen Funkstandard Bluetooth 4.0 viele zusätzliche Anwendungsgebiete weit jenseits bisher vorstellbarer Grenzen. Ein Treffen der Bluetooth Special Interest Group (SIG) in San Francisco diese Woche hat klar gezeigt, in welche Richtung der Trend geht. Die jüngste Bluetooth-Generation ist schneller, sicherer und effizienter. Fast jeder Alltagsgegenstand wird künftig Bluetooth-tauglich, so der euphorische SIG-Marketingchef Suke Jawanda gegenüber dem IT-Portal Cnet.
Stromsparer und Weitenrekordler
Das iPad 3 ist bereit für Bluetooth 4.0
Bluetooth 4.0 wurde zum Jahresende 2009 spezifiziert, ein Jahr später folgten erste Chips. Sein Low-Energy-Protokollstapel erlaubt es, Übertragungen in fünf Millisekunden aufzubauen, was den Stromverbrauch auf bis einen Zehntel reduziert. Zudem können Verbindungen noch in 100 Metern Distanz aufrechterhalten werden. Unterstützung dieser Technik lieferte die 2011er-Reihe von Apples MacBook Air und Mac mini. Auch das iPhone 4S, das iPad 3, das Motorola Razr XT910 sowie das Ultrabook Aspire S3 von Acer sind gerüstet. Ein Boom wird mit dem Start von Windows 8 erwartet, das direkte Treiberunterstützung liefert.
Funk als Segen für Diabetes und Epilepsie
Ein erster grosser Einsatzort wird die Medizintechnik sein, wo die SIG mit 200 Millionen verkauften Bluetooth-Geräten bis 2015 rechnet. Ein Beispiel liefert die SmartWatch für Epileptiker der Firma SmartMonitor, die dank spezieller Algorithmen die typischen Bewegungen schwerer Anfälle erkennt, sie dokumentiert und eine Verbindung zum Android-Smartphone des Patienten aufbaut. Dabei wird auch ein Notruf an Helfer eingeleitet.
Für Diabetiker entwickelt wurde das CoreMD, ein Gerät zur Aufzeichnung der Insulinwerte. Es wird am Körper befestigt und schickt Daten ans Smartphone, wobei man vom Handy aus Glukose oder Glucagon verabreichen kann. Bisher ist das Gerät noch im Prototypstadium, die Marktreife wird für 2015 erwartet. Siemens erleichtert Menschen mit Hörbeeinträchtigung durch sein Bluetooth-Hörgerät Aquaris, welches das gleichzeitige Schwimmen und MP3-Hören ermöglicht.
Jeder Schlag registriert
Eine weiteres wichtiges Produktfeld betrifft Sport und Fitness, wo demnächst 60 Mio. Produkte abgesetzt werden sollen. Etwa von Blastmotion, der demnächst Zwei-Gramm-Sensoren für Golf-, Tennis- oder Hockeyschläger auf den Markt bringt, die alles mitzählen, was nur analysierbar ist. Ähnlich schickt der Blue SC Sensor von Wahoo Signale aus Magneten am Rad oder der Pedale eines Fahrrads an das Smartphone. Polar bringt mit RCX3 eine Sportleruhr, die neben Herzschlag auch Geschwindigkeit und Trainingsfortschritt misst.
Die neuen Möglichkeiten der Drahtlosigkeit machen selbst vor bürstenstrichmessenden Zahnbürsten nicht Halt, oder vor Smartphone-Leinen wie jene von Zomm, wobei ein kleiner Schlüsselanhänger piepst und blinkt, wenn sich der Besitzer von seinem Handy entfernt. Doch auch in Gebäudesteuerung, Automatisierung und Inventarisierung sind wesentliche Fortschritte denkbar. Bluetooth Low Energy wird sich zur Universalsprache aller Geräte etablieren, so die Prognose Jawandas.
Quelle: Pressetext.com/Johannes Pernsteiner

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