Karten-Apps
19.11.2025, 09:31 Uhr
Karten für Wintersport von Swisstopo
Gehen Sie gerne auf Skitouren, Schneeschuh- oder Winterwanderungen? So planen Sie Ihre Routen optimal mit den Karten von Swisstopo und sind sicher unterwegs.
(Quelle: ChatGPT)
Wer im Winter in der Schweiz draussen unterwegs ist, weiss: So idyllisch die verschneite Bergwelt wirkt, so schnell kann sie zur Herausforderung werden. Umso wichtiger ist eine gute Vorbereitung. Mit der App und den Karten von Swisstopo, dem Bundesamt für Landestopografie, steht eine hervorragende Grundlage zur Verfügung – kostenlos, detailliert und praxiserprobt. In diesem Artikel zeigen wir, wie Sie das Angebot optimal nutzen.
Tipps zur Installation
Die Swisstopo-App steht kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store zur Verfügung. Die App heisst dort einfach swisstopo. Nach der Installation ist keine Registrierung erforderlich – Sie können sofort loslegen. Das ist besonders angenehm für alle, die keine zusätzlichen Konten verwalten möchten.
Praktisch an der App: Touren lassen sich zwischen verschiedenen Geräten per GPX- und KML-Datei oder Link teilen. So können Sie zum Beispiel auf einem grösseren Tablet bequem eine Tour planen und später auf dem Smartphone öffnen.
Datenschutz wird bei Swisstopo grossgeschrieben: Als Bundesamt untersteht es dem Schweizer Datenschutzgesetz. Es werden keine personenbezogenen Bewegungsdaten gesammelt oder weitergegeben. Allerdings teilt die App nach der Installation mit, dass sie anonyme Nutzerdaten sammeln kann, Bild 1, um zu verstehen, wie Anwender die App nutzen und sie so zu optimieren. Sie können das auch ablehnen.
Karten können ausserdem offline gespeichert werden – ideal für die datensparsame Nutzung in abgelegenen Regionen.
Auch das Geodatenportal des Bundes mit 1000 Datensätzen unter map.geo.admin.ch bietet Zugriff auf viele der gleichen Funktionen. Es sind wesentlich mehr Daten integriert als in der App. Die App bezieht die meisten Daten von dieser Plattform, enthält aber zusätzliche Informationen, die für das breite Publikum nützlich, aber zum Teil nicht Geodaten des Bundes sind. Die Webanwendung eignet sich hervorragend für eine detaillierte Planung am grossen Bildschirm. GPX-Dateien lassen sich dort ebenfalls erzeugen und zur App übertragen.
Karten nutzen
Swisstopo bietet mit dem Layer Schneesport spezielle Karten, die für den Einsatz im Schnee optimiert wurden, Bild 2. Diese sind in verschiedenen Massstäben erhältlich, vom Detailmassstab 1:10 000 bis zur grossen Übersichtskarte im Massstab 1:1 000 000. Besonders für Schneesportler interessant: Der Massstab 1:50 000, der den gedruckten Schneesportkarten entspricht. Er eignet sich ideal für Tourenplanung und Navigation. In der Winterdarstellung werden Schneeflächen, Gletscher und andere typische Wintermerkmale durch eine angepasste Farbgebung besonders sichtbar gemacht. Auf den Karten im Massstab 1:25 000 lassen sich zudem Geländedetails wie Waldgrenzen, Hangneigungen oder Lawinenverbauungen gut erkennen. Das ist ideal, um zum Beispiel eine sichere Schneeschuhtour durch das Gasterntal oder eine Skitour auf den Pizol zu planen.
Bild 2: Die Schneesportkarten B finden Sie mit einem Klick auf das Karten-Icon A
Quelle: PCtipp.ch
Bild 3: Winterwanderwege werden in der Kartenübersicht von Swisstopo angezeigt
Quelle: PCtipp.ch
Planen per Fingertipp
Die Swisstopo-App erlaubt es, Touren direkt auf der Karte zu zeichnen. Ein Fingertipp legt Punkte, die sich anschliessend verschieben oder ergänzen lassen. Praktisch: Die Touren lassen sich benennen, mit Tags versehen und als GPX- oder KML-Dateien exportieren oder importieren, Bild 4. So können Sie vorhandene Routen vom SAC-Tourenportal oder anderen Quellen übernehmen oder Ihre eigene Planung weitergeben.
Nutzer können auch die Geschwindigkeit oder das Aktivitätsprofil (zum Beispiel Schneeschuh, Skitour, Wanderung) anpassen. Das ist hilfreich für die persönliche Einschätzung der benötigten Zeit. Dank der GPS-Funktion zeigt die App während der Tour Ihre aktuelle Position an – ein Vorteil, wenn bei Nebel oder Schneetreiben die Orientierung schwerfällt.
Was die Karten können
So präzise das Kartenmaterial auch ist: Es ersetzt keine Lawinenschulung oder aktuelle Risikoeinschätzung. Die Karten zeigen potenzielle Gefahren (etwa Hangneigungen >30° als mögliche Lawinenhänge), aber keine tagesaktuellen Infos über Lawinengefahr oder Schneeverhältnisse. Diese sollten unbedingt über das Lawinenbulletin des SLF (slf.ch) oder spezialisierte Anwendungen wie White Risk (whiterisk.ch) eingeholt werden, Bild 5.
Bild 5: White Risk ist eine gute Anlaufstelle, um sich vor einer Tour über die Lawinengefahr zu informieren
Quelle: PCtipp.ch
Offline und online nutzen
Ein grosser Vorteil der Swisstopo-App ist die Offlinenutzung: Karten lassen sich vorab herunterladen, was bei schlechter Netzabdeckung entscheidend sein kann, Bild 6. Wer also etwa im Safiental oder im Binntal unterwegs ist, sollte das Kartenmaterial bereits zu Hause auf das Gerät laden. Trotzdem sollten wichtige Informationen (zum Beispiel Wetter, Lawinenlage) vor Tourenbeginn online geprüft werden. Ideal ist folgende Kombination:
- Tourenplanung mithilfe der Swisstopo-Karte (online oder offline)
- Risikobewertung mit SLF/White Risk
- Aktuelle Webcams und Wetterbericht (etwa MeteoSchweiz-App) konsultieren
Wer auf Nummer sicher gehen will, packt zur App auch eine physische Karte sowie einen Kompass ein, Bild 7. Denn: Ein leerer Akku navigiert nicht. Auch für Gruppen kann eine Karte wertvoll sein – nicht jeder will oder kann ständig auf das Smartphone schauen.
Bild 7: Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, packen Sie trotz App auch noch eine physische Karte ein
Quelle: PCtipp.ch
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