Für Schulen: Windows-Laptop oder Google Chromebook?

Blick über den Tellerrand

Neben den Office-Programmen und dem virtuellen Klassenzimmer gibt es eine Vielzahl von Tools, die für den Unterricht eingesetzt werden können. Dazu zählen Formulare, Quiz-Apps, To-do-Listen, Streamingplattformen, Terminverwaltung und vieles mehr.
Hier kommt es nicht zuletzt darauf an, dass diese Möglichkeiten sinnvoll eingesetzt werden – sowohl für die Lehrpersonen als auch für die Schülerschaft. Und hier bietet sich am ehesten die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen: Es gibt nämlich viele Dritt­anbieter, die spannende Lösungen zur Online-Kollaboration anbieten – und die sind oft kostenlos zu haben.
Experimente mit solchen Tools sollen nicht zuletzt aufzeigen, dass es neben den markt­beherrschenden Anbietern Alternativen gibt und es alles andere als selbstverständlich ist, dass man sich nach der Ausbildung in der gleichen Software-Welt bewegen muss.

Das passende Gerät finden

Microsoft und Google stellen nicht nur ihre Lernplattformen zu Verfügung, sie vermitteln auch die benötigte Hardware. Beide Firmen geben dabei an, so auch den Datenschutz und die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler gewährleisten zu können.  
Bei der Wahl des passenden Geräts scheint auf den ersten Blick alles klar zu sein: ein Windows-Computer für die Arbeit mit Microsoft 365, ein Chromebook für die Arbeit mit Google Workspace. Beide Anbieter setzen auf eine enge Verknüpfung des Betriebssystems mit ihren Apps und Programmen, sodass der Zugriff nach der erstmaligen Registrierung ­eines Kontos beim Anbieter und dem Anmelden am Gerät über weite Strecken praktisch ohne weitere Anmeldung funktioniert.
Solange man ausschliesslich mit den On­linetools arbeitet, spielt es allerdings grundsätzlich keine Rolle, ob auf dem Rechner Windows, Chrome OS oder macOS installiert ist. Nutzt man hingegen die Bezahlversion von Microsoft Office 365 mit den Desktop-Apps, scheidet Chrome OS aus, weil die Desktop-Apps von Microsoft nicht verfügbar sind.
Wenn die Bildungseinrichtung die Arbeitsgeräte zur Verfügung stellt und Richtlinien, Zugänge und Sicherheitslösungen definiert und verwaltet, ist die Einbindung der Geräte ins Gesamtsystem entscheidend. Um ihre Stellung im Markt zu behaupten, arbeiten sowohl Microsoft als auch Google eng mit Bildungseinrichtungen zusammen. Es gibt Klassen, die mit Leihgeräten ausgerüstet werden, oder es sind klare Empfehlungen der Schulen vorhanden, welche Geräte besonders geeignet sind. Die Kehrseite davon ist, dass die Erziehungsberechtigten den Überblick verlieren, was ihre Kinder überhaupt mit den Geräten machen können und dürfen. Entsprechend hoch ist die Verantwortung, welche die Schulen übernehmen müssen.

Beurteilung

Wer selbst entscheiden kann, welchen Rechner und welches Betriebssystem er anschaffen möchte, hat nur scheinbar eine Wahl. Chromebooks sind zwar oft verhältnismässig günstig, aber eben auch eingeschränkt in den Möglichkeiten. Sie bieten einen einfachen und schnellen Zugang zum Google-Universum, aber nur beschränkte Möglichkeiten für die Arbeit mit anderen Programmen und Apps.
Rechner mit Windows-Betriebssystem oder den Betriebssystemen macOS/iOS von Apple sind flexibler. Selbst wenn hier viele Dienste cloudbasiert sind, ist ein Offlinearbeiten ein­facher möglich. Die Geräte sind also eher geeignet, auch ausserhalb des Schulbetriebs im Einsatz zu sein.

Autor(in) Beat Rüdt



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