Tipps & Tricks
15.03.2011, 08:25 Uhr
Praxis: So werden Bilder zu Kunstwerken
Die Anwendung Photoshop Elements ist ein Füllhorn an fantastischen Möglichkeiten. Ob Panorama, HDR-Aufnahme oder Schwarz-Weiss-Bild: So machen Sie aus Ihren Fotos eindrucksvolle Kunstwerke.
Point-and-shoot-Kameras, so nennt man die Kompaktkameras heute: Digicam zücken, Motiv anvisieren und abdrücken. Das ist Fotografie auf den Kern reduziert. Doch irgendwann verspüren die meisten Fotografen den Wunsch, eindrucksvollere Bilder zu produzieren als nur willkürliche Momentaufnahmen. Dazu bietet die Bildbearbeitung Adobe Photoshop Elements 9 (PSE) eine fast unüberschaubare Menge an Möglichkeiten. Falls Sie Photoshop Elements nicht besitzen, erhalten Sie hier gratis eine Testversion.
Programmtipp: Das kann Adobe Photoshop Elements

Bereits im PCtipp 9/2010 ab S. 36 sind wir auf die Funktionen des Camera-RAW-Moduls von PSE eingegangen (hier finden Sie diesen Artikel). Es optimiert Bilder auf professionelle Weise – von Farbverbesserungen übers Zuschneiden bis zum Entfernen von Rauschen. In diesem aktuellen Artikel folgt der nächste Schritt: Der PCtipp hat sich die wichtigsten Funktionen zur Brust genommen, mit denen Sie Ihren Fotos eine ganz andere Stimmung einhauchen können.
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Panoramabilder
Panoramabilder
Der Reiz von Panoramafotos besteht darin, dass sie eine Realität zeigen, die sich weder mit dem Auge noch mit Super-Weitwinkelobjektiven einfangen lässt. Das Auge ist nicht in der Lage, einen so grossen Winkel zu erfassen. Ein Fischaugen-Objektiv kann zwar Fotos mit einem Winkel von bis zu 180 Grad aufnehmen, doch es kommt zum bekannten Fischaugen-Effekt: Das Bild ist kreisrund und sein Inhalt entsprechend verzerrt.

Bild 1: Noch beeindruckender als breite Panoramas sind solche im Hochformat
Üblicherweise denkt man bei Panoramas an breite Bilder, die einem zum Beispiel eine herrliche, weite Landschaft zeigen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Panoramas können auch vertikal verlaufen. Daran sollten Sie denken, wenn Sie das nächste Mal vor dem Eiffelturm stehen. Diese hochformatigen Bilder wirken noch eindrucksvoller als breite Panoramas, weil man sie seltener zu sehen bekommt, Bild 1.
Photoshop Elements macht das Erstellen von Panoramafotos zum Kinderspiel. Doch bevor es so weit ist, benötigen Sie die Basis: die Einzelaufnahmen. Was es dabei zu beachten gibt, erklären wir auf der Seite 4 unter «So gelingen Ihre Panoramafotos». Danach steht einer beeindruckenden Panoramaaufnahme nichts mehr im Weg.
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Am einfachsten speichern Sie alle Fotos für ...
Am einfachsten speichern Sie alle Fotos für das Panorama in einen separaten Ordner. Wählen Sie danach im PSE-Menü Datei den Befehl Neu und anschliessend Photomerge-Panorama. Ein Fenster wird eingeblendet, Screen 2. Wählen Sie in der linken Spalte die Option «Automatisch» Screen 2, Punkt A. Diese liefert in den meisten Fällen einwandfreie Ergebnisse. Greifen Sie bei «Quelldateien» zu Ordner, Screen 2, Punkt B. Navigieren Sie via Durchsuchen Screen 2, Punkt C zu dem Ordner mit den Einzelbildern. Diese werden nun aufgelistet, Screen 2, Punkt D. Jetzt klicken Sie auf die Schaltfläche OK – das war schon alles.
Photoshop Elements analysiert die Bilder und legt die Reihenfolge fest. Dabei wird in den meisten Fällen automatisch erkannt, ob das Panorama hoch, quer oder sogar in beide Richtungen verläuft. Wenn Ihr Motiv jedoch so unruhig ist, dass PSE mit der automatischen Ausrichtung nicht weiterkommt, wählen Sie im Importdialog die Option «Interaktives Layout», Screen 2, Punkt E. Nun haben Sie die Möglichkeit, die Fotos selbst anzuordnen. Die Feinarbeit übernimmt danach die Software.
Es liegt in der Natur der Sache, dass die einzelnen Bilder nie ein perfektes Rechteck ergeben. Stattdessen werden die Ränder immer ausfransen, Screen 3. Bevor der Prozess abgeschlossen ist, fragt Sie Photoshop Elements, ob es die leeren Stellen automatisch füllen soll. Machen Sie auf jeden Fall von diesem Vorschlag Gebrauch, denn die Resultate sind meistens verblüffend gut. Falls es einmal nicht klappen sollte, können Sie das Bild immer noch mit dem Freistellungswerkzeug selbst zurechtstutzen.
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So gelingen Ihre Panoramafotos
So gelingen Ihre Panoramafotos
Das Erstellen von überzeugenden Panoramaaufnahmen ist überhaupt keine Hexerei, wenn man einige Grundregeln beim Fotografieren beachtet. Je besser die einzelnen Fotos gelingen, desto überzeugender wirkt das Gesamtresultat. Mit den folgenden Massnahmen unterstützen Sie die Panoramafunktion von Adobe Photoshop Elements:
Stativ: Halten Sie die Kamera so waagrecht, wie es geht. Verwenden Sie für die Aufnahmen wenn immer möglich ein Stativ. Wenn kein Stativ griffbereit ist, drücken Sie die Arme fest gegen den Körper, um die Kamerahöhe möglichst beizubehalten, und drehen Sie sich für die einzelnen Fotos um die eigene Achse.
Hochformat: Wenn Sie auf Ihrem Panoramafoto mehr vom Boden und Himmel sehen möchten, sollten Sie die Kamera im Hochformat halten. Achten Sie dabei auf Folgendes: Schiessen Sie entsprechend mehr Aufnahmen, um ein breites Panoramabild zu erhalten.
Überlappende Fotos: Es sollte sich mindestens ein Viertel des Bildes mit dem nächsten Foto überlappen.
Manuelle Belichtung: Belichten Sie die Fotos wenn möglich manuell und mit derselben Belichtungseinstellung. Richten Sie die Kamera auf den wichtigsten Punkt im Bild und tippen Sie leicht auf den Auslöser. Merken Sie sich Blende und Verschlusszeit. Schalten Sie die Kamera in den manuellen Modus um. Geben Sie die Werte von Hand ein. Wenn Ihre Kamera keine manuelle Belichtungseinstellung erlaubt, hilft dieser Trick: Richten Sie die Kamera vor jedem Foto auf den ersten Panoramaausschnitt. Halten Sie den Auslöser halb gedrückt, um die Belichtung zu speichern, und fotografieren Sie den nächsten Ausschnitt.
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HDR-Aufnahmen
HDR-Aufnahmen
Das Kürzel HDR steht für High Dynamic Range. Diese Bilder haben einen sehr hohen Kontrastumfang. Im Idealfall weist ein HDR-Bild sowohl in den hellsten als auch den dunkelsten Stellen immer noch Zeichnung auf, selbst wenn das Motiv von starken Kontrasten geprägt ist, Bild 4.
Solche Motive stellen einen herkömmlichen Kamerasensor vor eine unlösbare Aufgabe, doch es gibt einen Trick: Dieselbe Szene wird in schneller Folge mehrmals aufgezeichnet. Dabei belichten Sie die erste Aufnahme regulär, auch wenn dabei die Zeichnung in den Lichtern oder Schatten verloren geht. Die zweite Aufnahme wird auf die Schatten belichtet, sodass auch in den dunklen Stellen noch Details zu sehen sind. Die dritte Aufnahme belichten Sie auf die Lichter, um die Details in den hellen Stellen zu erfassen. Danach werden die drei Bilder neu zusammengesetzt, wobei Sie von jeder Aufnahme nur die besten Informationen verwenden. Das Resultat ist ein Bild, das Lichter, Schatten und Mitteltöne perfekt wiedergibt. In manchen Fällen kann eine leicht surreale Stimmung aufkommen.
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HDR-Fotos vermitteln ihren ganz speziellen Reiz ...
HDR-Fotos vermitteln ihren ganz speziellen Reiz und liegen voll im Trend, da sie erst mit der digitalen Fotografie und passender Software möglich wurden. Photoshop Elements hilft beim Erstellen. Allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass HDR-Bilder relativ hohe Anforderungen an den Fotografen stellen. Mehr dazu in der Box unten «So gelingen Ihre HDR-Aufnahmen».
Wenn Sie erst einmal brauchbares Bildmaterial gesammelt haben, ist das weitere Vorgehen einfach: Wählen Sie in Photoshop Elements im Menü Datei den Befehl Öffnen. Markieren Sie alle Bilder, die zur HDR-Aufnahme gehören. Diese werden nun am unteren Rand im «Projektbereich» angezeigt, Screen 5 A. Wählen Sie alle zugehörigen Bilder aus. Gehen Sie unter Datei zum Befehl Neu und danach zu Photomerge-Belichtung. Wenn die Option «Einfaches Überblenden», Screen 5 B, aktiv ist, übernimmt die Software die ganze Arbeit und präsentiert ein fertiges HDR-Foto. Möchten Sie selbst ein Wörtchen mitreden, wählen Sie «Selektives Überblenden», Screen 5 C, und passen das Bild mit den Schiebereglern an, Screen 5 D. Dabei erübrigt sich jede Erklärung: Spielen Sie einfach damit herum, bis Ihnen das Resultat gefällt. Klicken Sie am Schluss auf die Schaltfläche Fertig, Screen 5 E, um das HDR-Bild zu speichern.
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So gelingen Ihre HDR-Aufnahmen
So gelingen Ihre HDR-Aufnahmen
HDR-Aufnahmen sind eine knifflige Sache, auch wenn viele Anwendungen das Gegenteil behaupten. Denn schliesslich geht es darum, möglichst genau drei oder noch mehr Fotos übereinanderzulegen. Für optimale Ergebnisse sollten Sie deshalb möglichst viele der folgenden Kriterien berücksichtigen:
Belichtungsreihe: Praktisch alle Spiegelreflex- und viele Kompaktkameras bieten eine Funktion, um mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungseinstellungen automatisch zu schiessen. Suchen Sie im Handbuch nach dem Begriff «Belichtungsreihe» oder nach dem Ausdruck «AEB» (steht für «Automatic Exposure Bracketing»).
Stativ: Wirklich ansprechende Resultate für HDR-Aufnahmereihen erhalten Sie nur, wenn Ihre Kamera auf einem Stativ oder einem festen Untergrund steht.
Fernauslöser: Jeder Druck auf den Auslöser kann das Foto leicht verwackeln. Verwenden Sie deshalb den Fernauslöser (falls vorhanden). Eine andere Möglichkeit ist der integrierte Selbstauslöser, den jede Kamera bietet.
Fernauslöser: Jeder Druck auf den Auslöser kann das Foto leicht verwackeln. Verwenden Sie deshalb den Fernauslöser (falls vorhanden). Eine andere Möglichkeit ist der integrierte Selbstauslöser, den jede Kamera bietet.
Feste Blende: Fotografieren Sie mit Zeitautomatik (das ist bei allen Kameras der Belichtungsmodus «A»). Dadurch bleiben Blendenöffnung und Schärfentiefe konstant.
RAW-Modus: Wenn Ihre Kamera mit einem RAW-Modus ausgestattet ist, fotografieren Sie unbedingt in diesem. Dadurch können Sie den Dynamikumfang Ihrer HDR-Bilder zusätzlich vergrössern.
RAW-Modus: Wenn Ihre Kamera mit einem RAW-Modus ausgestattet ist, fotografieren Sie unbedingt in diesem. Dadurch können Sie den Dynamikumfang Ihrer HDR-Bilder zusätzlich vergrössern.
Autofokus ausschalten: Fokussieren Sie auf die Szene und schalten Sie danach den Autofokus aus (falls das möglich ist). Damit verhindern Sie mehrere Schärfeebenen, die zu Qualitätseinbussen führen.
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Schwarz-Weiss-Fotos
Schwarz-Weiss-Fotos
Normalerweise freuen wir uns darüber, wenn Fotos quietschbunt daherkommen. Manchmal würde ein Bild in Schwarz-Weiss aber eine bessere Wirkung entfalten. Der einfachste Weg für die Konvertierung besteht darin, im PSE-Menü Bild unter Modus den Befehl Graustufen zu wählen. Dabei wird jedoch der Helligkeitswert der Pixel 1:1 in Graustufen umgewandelt, was zu einem langweiligen Pixelmatsch führt.
Bessere Resultate erhalten Sie, wenn Sie im Menü Überarbeiten den Befehl In Schwarzweiss konvertieren wählen, Screen 6. Hier lässt sich mit Schiebereglern bequem die Intensität einstellen, mit der einzelne Farben umgewandelt werden sollen, Screen 6 A. Dabei entstehen Effekte, die jenen ähneln, die früher in der Schwarz-Weiss-Fotografie mit Farbfiltern erzeugt wurden. Photoshop Elements liefert auch einige Szenarien mit, Screen 6 B, die sich als Ausgangslage anbieten.
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zusätzliche Filter
Zusätzliche Filter
Natürlich lassen sich Farb- und Lichtstimmungen auch mit anderen Filtern erzielen. Photoshop Elements wird mit vielen Filtern geliefert, doch die meisten bieten nichts Neues. Dabei herrscht an hervorragenden Filtern kein Mangel. Photoshop Elements verwendet dieselbe Filterschnittstelle wie sein grosser Bruder Photoshop. Entsprechend riesig ist die Auswahl.
Screen 7: Das Profifilterpaket Nik Color Efex 3 ist in drei Varianten erhältlich und kostet bis zu 330 Franken
sodass Sie die Katze nicht im Sack kaufen müssen. Die interessantesten und besten Anlaufstellen für Photoshop-Filter finden Sie in diesem Special zusammengefasst.
Filter werden übrigens immer auf eine dieser beiden Arten installiert: Entweder durch eine Installations-Software oder indem die Filter (mit Endung .8BF) in das Verzeichnis C:\Programme\Adobe\Photoshop Elements 9\Plug-Ins gelegt werden. In beiden Fällen muss Photoshop Elements beendet und neu gestartet werden.
16.03.2011
16.03.2011
23.03.2011