Foto-Praxis: Langzeitaufnahmen bei Tag und Nacht

Was ist zu beachten?

Langzeitaufnahmen: Was ist zu beachten?

Bildstabilisator ausschalten. Wer auf Nummer sicher gehen will, deaktiviert den Bildstabilisator beim Gebrauch eines Stativs. Nützen tut er sowieso nichts. Unter Umständen versucht er sogar, etwas zu korrigieren, was er nicht sollte, wodurch leichte Unschärfen entstehen.
Richtig fokussieren. Bei grosser Dunkelheit funktioniert der Autofokus nicht. Ist dies der Fall, können Sie den manuellen Fokus aktivieren. Möchten Sie etwas sehr weit Entferntes fotografieren (zum Beispiel den Nachthimmel), stellen Sie den Fokus einfach auf unendlich. Für näher gelegene Objekte kommt die Taschenlampe zum Einsatz (hier ist eine zweite Person sehr hilfreich). Diese beleuchtet für Sie das Objekt, während Sie den Fokus einstellen, automatisch oder manuell.
Testfoto. Auch die automatische Belichtungsmessung klappt im Dunkeln nicht richtig. Der Fotograf muss zuerst ausprobieren, welches die richtige Belichtungszeit ist. Damit man nicht bei jedem Testversuch mehrere Minuten warten muss, erstellt man die Testfotos mit kurzer Belichtungszeit, offener Blende und hohem ISO-Wert. Anschliessend rechnet man die Belichtungszeit für tiefe ISO und eventuell für einen neuen Blendenwert um. Wie das geht, lesen Sie in diesem Artikel.
Rauschreduzierung. Spiegelreflexkameras bieten in der Regel die Option zur Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung. Es handelt sich dabei nicht um die «normale» Rauschunterdrückung. Die Kamera erstellt sofort nach der Aufnahme ein Dunkelbild: Der Sensor wird gleich lange aktiviert, der Verschluss jedoch nicht geöffnet. Dadurch soll die Kamera selbst erkennen, welche Pixel gerade rauschen, und diese im Originalbild korrigieren. Das bedeutet, dass sich die Aufnahmezeit verdoppelt, wenn die Rauschreduzierung aktiv ist. Bei einer Belichtung von mehreren Minuten kann das nicht nur viel Zeit, sondern auch entscheidene Akkulaufzeit kosten. Aktivieren Sie die Rauschreduzierung deshalb nur, wenn sie von beidem genug haben.
Kamera-Einstellung. Schalten Sie die Kamera in den manuellen Modus (M). Nur hier können Sie sowohl Blende als auch Verschlusszeit frei wählen und länger als 30 Sekunden belichten. Für letzteres gibt es keine Zeitvorwahl. Im Bulb-Modus wird der Verschluss beim Drücken des Auslösers geöffnet und beim Loslassen geschlossen – was so lange dauern kann, wie der Akku hält. Dabei verwackelt aber die Aufnahme sehr leicht. Die richtige Langzeitaufnahme wird deshalb im Bulb-Modus in Kombination mit dem Fernauslöser gemacht. Beim erstmaligen Drücken des Fernauslösers wird der Verschluss geöffnet, beim zweiten Mal geschlossen.

Autor(in) David Lee



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