Test: Fujifilm X100F

Sensor, Autofokus und Videos

Der Sensor

Auflösung. Die X100F ist mit dem «X-Trans-Sensor» der 3. Generation ausgerüstet, der die Bilder mit 24 Mpx auflöst. Damit schaffen die Japaner eine homogene Basis, denn exakt derselbe Sensor kommt in den Fujifilm-Modellen X-Pro2, X-T2 und X-T20 zum Einsatz. Die Charakteristik und die Qualität der Bilder bleibt also konstant, auch wenn eine Session mit verschiedenen Fujifilm-Kameras fotografiert wird.
RAW-Dateien. Eine einzelne RAW-Datei wiegt ungefähr 50 MB. Auf Wunsch werden sie in der Kamera verlustfrei komprimiert, wodurch die Grösse auf etwa 30 MB reduziert wird. Allerdings kann nicht jeder RAW-Converter damit umgehen. Und ja: Adobe Lightroom versteht auch das komprimierte Format.
Pixel Mapping. Sollte ein Pixel des Sensors mit der Zeit nicht mehr reagieren und zu einem «toten Pixel» werden, erkennt und maskiert ihn hoffentlich die Funktion «Pixel-Mapping» – allerdings ohne Erfolgsgarantie, wie Fujifilm betont.

Autofokus

Das Autofokus-System der X100F wurde gründlich aufgemöbelt und entspricht jenem der X-Pro2. Im Vergleich zum Vorgänger wurde die Anzahl der AF-Punkte nahezu verdoppelt und die Algorithmen komplett überarbeitet. Neu ist auch die Einstellung «Weit/Verfolgung», bei der die Kamera vollautomatisch mehrere AF-Felder zur Fokussierung aktiviert, die dekorativ über das Sucherbild huschen.
Oder etwas weniger technisch ausgedrückt: Die X100F ist jetzt so schnell, wie man es sich von einer Sucherkamera nur wünschen kann. Fujifilm spricht von einer AF-Geschwindigkeit von 0.08 Sekunden. Aber um das zu messen, benötigt man vermutlich einen kalibrierten Zeigefinger, sodass wir diese Angabe unkommentiert stehenlassen.
Die Trefferquote ist sehr hoch und wird durch eine zuschaltbare Gesichtserkennung unterstützt. Genau wie die X-Pro2 und die X-T2 verfügt auch die X100F über eine zusätzliche Augenerkennung, die leider nicht immer so zuverlässig funktioniert, wie wir es uns wünschen. Auch das hat die X100F mit ihren grossen Schwestern gemein. Wir sind jedoch guter Dinge, dass diese Funktion mit weiteren Firmware-Updates verbessert wird.

Manueller Fokus

Bei der manuellen Fokussierung wird der Autofokus temporär über die AF-L-Taste aktiviert; die Feinarbeit erledigt der Fokusring auf der Vorderseite. Das Objektiv ist frei von Distanzmarkierungen, was einige Strassenfotografen vielleicht vermissen werden. Allerdings wird die Distanz durch eine Skala im Sucher angezeigt, zusammen mit der Angabe zur Tiefenschärfe.
Beim digitalen Sucher vergrössert ein Druck auf das hintere Rad den Ausschnitt, um die Beurteilung der Schärfe zu erleichtern. Dazu gesellen sich Hilfen wie in digitales Schnittbild oder Focus-Peaking: Der scharfe Bereich wird im Sucher farbig markiert.

Videos

«Die X100F kann Videos aufzeichnen.» Das ist das Beste, was es über diese Funktion zu sagen gibt. Die maximale Auflösung liegt bei Full-HD (1080p) mit 60 Bildern pro Sekunde. Videos sind genauso wenig stabilisiert wie das Objektiv der Kamera. Und weil das Display nicht auf Berührungen reagiert, kann die Schärfe während der Aufnahme auch nicht fliessend verlagert werden. Immerhin lässt sich ein externes Mikrofon anschliessen.
Die Videofunktion wirkt wie eine lustlos inszenierte Alibi-Übung, doch übelnehmen kann man es der X100F nicht wirklich, im Gegenteil: Diese Funktion ist so zurechtgestutzt, dass bei einem engagierten Filmer keine falschen Erwartungen geweckt werden. Die Botschaft ist klar: «Wenn du anspruchsvolle Filme drehen willst, kauf’ dir eine Sony oder Panasonic, die können das besser.»

Neue Batterien

Die X100F arbeitet jetzt mit denselben Batterien, wie sie auch in den anderen aktuellen Fujifilm-Modellen zum Einsatz kommen. Und damit wird die Logistik auf Reisen wieder ein wenig einfacher.
Die neue Batterie treibt die leistungshungrige Elektronik an
Quelle: PCtipp / Ze
Das dazu passende Netzteil gehört zum Lieferumfang. Darüber hinaus kann der Akku auch via USB direkt in der Kamera geladen werden. Ein dickes Lob für so viel Kundenfreundlichkeit. Andere Hersteller erlauben zwar ebenfalls das Laden via USB, verkaufen jedoch das Ladegerät für viel Geld separat – und dabei zeigen wir mit dem Finger unverhohlen in Richtung Sony.
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