Unerkannt im Internet surfen

Anonym bezahlen?

Wer online kostenpflichtige Dienste nutzt, hat es schwer, anonym zu bleiben: Durch die Eingabe der Kreditkartennummer wird der Dienst mit den persönlichen Daten verknüpft, die beim Bankinstitut hinterlegt sind. Auf dem Konto lassen sich sämtliche Bewegungen nachverfolgen. Das lässt sich mit der Nutzung einer Prepaid-Kreditkarte einschränken, sofern sie nicht mit einem Konto verknüpft ist. Sie ist also so etwas wie eine digitale Alternative zum Bargeld.

Die Vorteile

Der Hauptvorteil der Prepaid-Kreditkarte ist nicht die Verschleierung der Identität, sondern die Sicherheit: Die Limite der Karte ist jeweils auf den Betrag begrenzt, der aufgeladen wurde. Kommen die Daten in falsche Hände und wird die Karte missbraucht, ist der maximale finanzielle Schaden also auf genau diesen Betrag begrenzt. Damit ist die Prepaid-Kreditkarte geeignet für die Nutzung von Diensten, deren Anbietern Sie nicht hundertprozentig vertrauen. Mangelndes Vertrauen kann verschiedene Ursachen haben: Sie wissen zum Beispiel nicht mit Sicherheit, aus welchem Land das Angebot kommt oder Sie vertrauen den Behörden in diesem Land nicht. Die Prepaid-Kreditkarte ist zudem oft auch die einzige Möglichkeit, an eine Onlinezahlungsmöglichkeit zu kommen, wenn der Antrag auf eine Kreditkarte von Bankinstituten abgelehnt wurde, beispielsweise weil die Bonitätsprüfung nicht bestanden wurde oder der Lohn zu gering ist. Bei Prepaid-Kreditkarten, die nicht an Bankkonten gebunden sind, entfällt diese Prüfung.

Die Nachteile

Prepaid-Kreditkarten haben keinen besonders guten Ruf: Sie gelten als teuer, weil nebst Jahresgebühren auch Kosten für jede Transaktion verrechnet werden und teils auch noch Gebühren beim Aufladen abgezogen werden. Die Unterschiede zwischen den Anbietern sind gewaltig: Der Schweizer Vergleichsservice moneyland.ch weist für eine Durchschnittsnutzung Kosten zwischen 20 und fast 500 Franken pro Jahr aus, Bild 8.
Bild 8: Ein Vergleich der Anbieter lohnt sich
Quelle: PCtipp.ch

Prepaid-Kreditkarten kaufen

Die Prepaid-Kreditkarten erhalten Sie direkt bei den Anbietern oder auch an einer Verkaufsstelle wie einem Kiosk. Vor der Verwendung müssen Sie sich registrieren und einen Betrag aufladen. Dann können Sie die Karte wie eine herkömmliche Kreditkarte verwenden.

Fazit: Schutz vor Diebstahl

Prepaid-Kreditkarten bieten einen guten Schutz bei Datendiebstahl, weil das Kartenlimit begrenzt ist. Sie sind allerdings wenig geeignet, Ihre Identität zu verschleiern.

Autor(in) Beat Rüdt



Kommentare
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Gaby Salvisberg
10.07.2023
Das mit den Wegwerfadressen ist ein zweischneidiges Schwert. Es gibt auch ganz viele Spammer, die solche Wegwerfadressen zum Beispiel für die Registrierung in Webforen verwenden, um dort selbst Werbung zu verbreiten. Darum neigen viele Forenbetreiber dazu, Registrierungen mit bekannten Wegwerfdomains zu unterbinden oder die Accounts bei Entdeckung zu sperren.