Gesehen und verstanden 28.08.2021, 11:00 Uhr

Mac-Tipp: CleanShot X

Screenshots sind fast schon eine Kunstform, das richtige Werkzeug vorausgesetzt. CleanShot X ist ein Paradebeispiel.
Screenshots werden von CleanShot X förmlich zelebriert
(Quelle: cleanshot.com / Screenshot)
Umgerechnet 30 Franken kostet CleanShot X und es ist jeden Rappen wert, so viel sei schon jetzt verraten. Dass der Preis überhaupt ein Thema ist, liegt nur daran, dass macOS bereits ab Werk mit vielen hervorragenden Screenshot-Funktionen ausgerüstet ist, die mit dem Kurzbefehl «Command-Shift-5» aufgerufen werden. Zu den Aufnahmemöglichkeiten der Bordmittel zählen sogar Videos. Was muss also eine kostenpflichtige Software bieten, damit sie eine Versuchung wert ist?
macOS bietet bereits ab Werk umfangreiche Möglichkeiten für die Erstellung von Screenshots
Quelle: PCtipp.ch

Screenshots für Fortgeschrittene

CleanShot X bietet zwei besondere Eigenschaften. Erstens, es kann unglaublich viel – und dabei ist die Oberfläche so perfekt geschliffen, dass jeder Pixel der Software nach Möbelpolitur riecht. Zweitens gehört zur Software ein sehr guter Editor, der auch hohen ästhetischen Ansprüchen bei der Beschriftung genügt. Denn wenn ich Screenshots sehe, die lieblos in einer pixeligen Arial beschriftet sind, wird der Magen flau. Deshalb war bis anhin das kostenlose Skitch von Evernote meine erste Wahl, um Elemente in einem Screenshot zu beschriften oder hervorzuheben. CleanShot X reicht zwar bei den Pfeilspitzen (ehrlich!) nicht ganz an Skitch heran – aber die von CleanShot X sind gut genug, um Skitch zu verdrängen.

Die Aufnahme

CleanShot X wohnt in der Menüleiste. Ein Klick auf sein Symbol öffnet die wichtigsten Funktionen, die sich auch über frei definierbare Tastenkürzel aufrufen lassen.
Das Menü bietet die wichtigsten Befehle, aber Kürzel sind sehr viel praktischer
Quelle: PCtipp.ch
Wird hingegen ein bestehendes Bild auf dieses Symbol gezogen, wird es im Editor geöffnet. Dazu später mehr.
So werden bestehende Screenshots im Editor geöffnet
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Ein neuer Screenshot taucht zunächst in einem kleinen Fenster auf. Wird die Maus darüber bewegt, erscheinen die Werkzeuge: Jetzt könnten Sie das Bild verwerfen, einfach an den gewünschten Ort bewegen oder im Editor öffnen.
Von der Miniatur zu den Bearbeitungsfunktionen
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Sehr praktisch ist auch die Möglichkeit, das Bild anzupinnen; das heisst, es schwebt jetzt immer an oberster Stelle auf dem Bildschirm. So wird eine Zahlenreihe im Web fotografiert und bleibt als schwebendes Fenster erhalten, während die Zahlen mit einer Excel-Datei abgeglichen werden.

Endlose Möglichkeiten

Es ist schwierig eine Screenshot-Funktion zu finden, die CleanShot X nicht beherrscht. Hier eine kleine Auswahl:
Rollende Screenshots. Während in einem Dokument geblättert wird, zeichnet CleanShot X alles auf und erstellt daraus ein einziges langes Bild.
OCR. Texte auf Bildern lassen sich markieren und mit OCR in editierbare Texte zurückverwandeln. Die Funktion entspricht recht genau dem, was die kostenlose Software TRex leistet, unterstützt aber mehr Sprachen.
Diese Form der Hervorhebung nennt sich übrigens «Spotlight»
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Schreibtisch ausblenden. Während der Aufnahme wird der Schreibtisch des Finders auf Wunsch ausgeblendet, damit niemand Zeuge von diesem Chaos wird. Oder Sie bestimmen ein Hintergrund-Bild, das nur während der Aufnahme gültig ist.
Auf Wunsch werden die Symbole im Finder ausgeblendet und der Desktop durch ein anderes Motiv ersetzt
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Screenshots zusammenlegen. Zuerst das Menü fotografieren, dann den Hintergrund und schliesslich beides kombinieren: kein Problem.
Filme aufzeichnen. Aktionen am Mac lassen sich wahlweise als Filme oder als GIF aufzeichnen, auch hier wieder mit unzähligen Optionen.
Wie sonst überall auch, bietet CleanShot X umfangreiche Optionen, um den Bildschirminhalt als Film oder GIF auzuzeichnen
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So lassen sich Mausklicks sichtbar machen oder die gedrückten Tastenkombinationen einblenden – ein Muss für Schulungsvideos. Und weil wir schon dabei sind: Auf Wunsch wird der Akteur parallel zur Bildschirmaufnahme in einem dezenten Kreis eingeblendet, der einfach vor der Aufnahme an die gewünschte Stelle bewegt wird.
Der Präsentator ist auf Wunsch mit im Bild
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Cloud. Im Preis enthalten ist ausserdem 1 GB Cloud-Speicher, der allerdings nicht genutzt werden muss. Über ihn lassen sich Screenshots schnell und unkompliziert mit anderen Leuten teilen.


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