Tipps & Tricks 16.11.2010, 09:40 Uhr

Musik: Das Auge hört mit

Die gängigen Musikplayer wie iTunes, Winamp oder der Windows Media Player können Musik mit schönen Effekten visualisieren. Wir haben einige Tipps dafür bereit.
Visuelle Darstellung von Sound, hier in iTunes
Sie kennen es wahrscheinlich: Die gängigen Musikplayer können die gerade laufende Musik visuell darstellen. Abstrakte und meist sehr bunte Figuren pulsieren im Rhythmus der Musik, verändern laufend ihre Farbe und Form und wirken zuweilen wie psychedelische Kunst. Visualisierungen sind also perfekt für die ganz grosse Darstellung auf einem Beamer geeignet.
So aktivieren und steuern Sie die visuellen Effekte

Windows Media Player 11 (Vista)

Der Reiter «Aktuelle Wiedergabe» öffnet ein Drop-Down-Menü, dort im Untermenü «Visualisierungen» eine Kategorie auswählen. Batterie>Zufällige Anordnung wirkt am besten. Die mitgelieferten Effekte sind sehr einfach, die Auflösung tief. Dafür laufen sie garantiert auf jedem Rechner ruckelfrei.
Mit dem kleinen Icon unten rechts, das einen Pfeil nach oben rechts zeigt, wechselt man in den Vollbildmodus.

Windows Media Player 12 (Windows 7)

Auch hier müssen Sie zur aktuellen Wiedergabe wechseln. Dies geschieht direkt mit dem Klick auf das Icon unten rechts.
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iTunes

iTunes


Menü «Anzeige>Visuelle Effekte» wählt einen Effekt aus, wobei von Haus aus nur zwei Effekte dabei sind. Beide sind sehr spektakulär, bringen so manchen Rechner aber auch schnell an seine Leistungsgrenzen, und es können Ruckler auftreten.
Mit «Anzeige>Visuelle Effekte einblenden» oder Ctrl+T wird der Effekt gestartet. Danach kann man mit Ctrl+F in den Vollbildmodus wechseln. Aktiviert man unter den Einstellungen im Abschnitt «Erweitert» die Option «Visuelle Effekte bildschirmfüllend anzeigen», so wechselt iTunes bei Ctrl+T direkt in den Vollbildmodus.
Den iTunes-Visualizer kann man mit folgenden Tasten live steuern:
M: Wechselt (vorzeitig) zum nächsten Effekt
P: Ändert die Farbpalette
F: Friert die Bewegungen ein
C: Startet oder stoppt den automatischen Wechsel der Darstellungsvarianten
N: Blendet Nebelschwaden ein oder aus
L: «Kamera» fährt nicht mehr, sondern bleibt stehen
+/-: Regelt Kontrast der Objekte
A/S: Ändert die Anzahl der Partikel
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MediaMonkey 3

MediaMonkey 3

Milkdrop, bei Mediamonkey von Anfang an dabei

Unter dem Menübefehl «Anzeige>Visualisierung konfigurieren» wählt man einen Effekt aus. Dort kann man mit dem Button Konfigurieren unzählige Dinge einstellen, wie der Effekt genau arbeiten soll. Auch hier gilt: Mitgeliefert werden nur zwei Effekte, doch zahlreiche stehen zum Herunterladen bereit. MediaMonkey nutzt die gleiche Plug-In-Schnittstelle wie Winamp.
Der Menübefehl «Anzeige>Visualisierung» öffnet ein separates Fenster mit dem Effekt. Dieses kann per Doppelklick in den Vollbildmodus geschaltet werden. Zurück gelangt man mit der ESC-Taste.
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mehr Spass mit Plug-Ins

Für alle bekannten Musikplayer lassen sich weitere visuelle Effekte herunterladen und als Plug-In installieren. Teilweise sind die Plug-Ins miteinander kompatibel. Beispielsweise laufen Winamp-Plug-Ins auch mit Media Monkey. Windows Media Player und iTunes haben eigene Schnittstellen, und selbst iTunes-Plug-Ins für den Mac jedoch nicht auf Windows. Es gibt jedoch Downloads, die gleich alle gängigen Player abdecken. Die Plug-Ins werden normalerweise wie eine x-beliebige Software über ein Setup installiert. Danach erscheinen sie im Player als weitere Option.
Zum Einstieg besuchen Sie am besten die Website www.soundspectrum.com, wo es drei visuelle Effekte für die verschiedensten Mediaplayer und Systeme gibt. Alle können kostenlos ausprobiert werden. Achtung: Bei den Gratisversionen erscheinen nach einiger Zeit Werbeeinblendungen, was an einer Party peinlich wirkt. Davon kauft man sich mit 20 US-Dollar los. Für 30 US-Dollar gibts die Platinum-Lizenz, die nicht nur für mehrere Audioplayer, sondern auch für eine eigenständige Anwendung gültig ist. Diese ermöglicht, auch externe Soundquellen zu visualisieren. Der Spass lässt sich also auch auf das Karaoke-Mikrofon oder das DJ-Turntable ausdehnen.
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Übertragung auf einen Beamer

Beamer

Der Anschluss eines Beamers an ein Notebook ist kein Problem. Sie können irgendeinen Anschluss verwenden, auch den Monitorausgang. Es muss in diesem Fall keineswegs HDMI sein. Ein schöner visueller Effekt in Full HD würde die meisten Notebooks sowieso an ihre Leistungsgrenze bringen, sodass Ruckler im Bild die Folge sind.
Schwieriger wird es, auf dem Beamer ausschliesslich den visuellen Effekt darzustellen – ohne Steuerelemente, Playlisten oder Albumcover. Die Programme bieten zwar einen Vollbildmodus, doch dann überdeckt die Show sowohl Beamer als auch Monitor. Manche Player wie Media Monkey präsentieren immerhin die Visualisierung in einem separaten Fenster. Dieses auf dem Beamer maximiert, zeigt höchstens noch eine kleine Leiste oben, die man eventuell mit einer Justierung am Beamer auch noch wegbekommt. Bei iTunes klappts mit einem Trick: Doppelklick auf eine Wiedergabeliste öffnet ein zweites iTunes-Fenster, sodass man im ersten die Visualisierung laufen lassen kann.

Fernbedienung

Die Remote-App ermöglicht die Steuerung von iTunes trotz Vollbild
Die wirklich elegante Lösung funktioniert aber anders, nämlich mit einem iPhone, iPad oder iPod touch und der kostenlosen App «Remote». Diese verwandelt das mobiles Gerät in eine Fernbedienung für die gesamte Mediathek von iTunes. Dabei kann die Visualisierung im Vollbild laufen. Ein weiterer Vorteil: Der DJ muss nicht die ganze Party vor dem Notebook verbringen, sondern kann sich unter die Leute mischen.
Und so gehts: Computer und mobiles Gerät müssen sich im selben WLAN befinden, und in iTunes muss die Privatfreigabe aktiviert sein. Wird danach in der App die Mediathek ausgewählt, erscheint ein vierstelliger Code, den Sie in iTunes eingeben. Das wars dann auch schon.
Dieses Prinzip funktioniert auch mit anderen Smartphones und Programmen. Beispielsweise soll für Android die App TunesRemote das Gleiche leisten wie Remote auf den Apple-Geräten. Der VLC Media Player kann ebenfalls via Smartphone-App gesteuert werden. In unseren Versuchen klappte es jedoch nur mit der Kombination Remote/iTunes wirklich einfach und im ersten Versuch.

Autor(in) David Lee



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