Passwort-Tipps 05.11.2025, 09:30 Uhr

Ein Safe für Passwörter - Passwortmanager

Nutzen Sie schwache oder gar dieselben Passwörter für mehrere Log-ins, weil Sie sich die Kennwörter nur so merken können? Das ist äusserst gefährlich. Verwenden Sie stattdessen einen Passwortmanager, um starke Zugangsdaten sicher zu verwalten.
(Quelle: Shutterstock/HAKINMHAN)
Ein Thema, das nie zu Ende gehen wird, sind Passwörter. Sollen diese besonders lang oder extra kompliziert sein, ganze Passphrasen und viele Sonderzeichen und mehr enthalten? Und dann muss man sich diese noch merken? Machen Sie es sich einfacher: Lassen Sie sich sichere Passwörter von einem Generator-Tool anfertigen und speichern Sie diese in einem Passwortmanager. Wir zeigen Ihnen nicht nur, wie einfach das ist, sondern geben Ihnen auch noch jede Menge Tipps zum Thema Passwörter.
Es gibt einige Wege zu einem Passwort­manager. Viele Anwender nutzen oft die Passwortverwaltung in Google Chrome oder einem anderen Webbrowser. Richtig unsicher sind sie dort nicht, aber auch nicht sehr sicher. Wenn Sie Chrome und das Android-Betriebssystem nutzen, ist das zwar bequem, aber haben Sie nur ein einziges iOS-Gerät mit einem Safari-Webbrowser dazwischen, war es das schon wieder. Dort fehlen die Passwörter.
Sie sollten daher gleich zu einem Passwortmanager greifen, der überall vorhanden und einiges sicherer ist. Dabei haben Sie folgende Möglichkeiten zur Auswahl:
  • die Nutzung eines Onlineservices
  • ein Windows-Passwortprogramm
  • ein Mac-Passwortprogramm
Der unschlagbare Vorteil der Onlinedienste ist, dass sie überall vorhanden sind. Es gibt sehr viele Anbieter wie Bitwarden, Dashlane oder LastPass, Bild 1. Sie alle sind per Webbrowser aufrufbar und haben meist noch ein Browser-Plug-in für die bequemere Nutzung unter Chrome, Edge, Firefox und Safari. Der Nachteil: Alle Daten liegen online und sind begehrte Ziele für Hacker.
Bild 1: Für Passwörter lassen sich auch Onlinedienste wie LastPass nutzen, der aber im Jahr 2022 schon mal gehackt wurde
Quelle: PCtipp.ch
Bei Bitwarden und Dashlane ist offiziell noch nichts passiert, aber LastPass wurde laut Medienberichten bereits zweimal gehackt und hat auch Nutzerdaten verloren.
Ein lokal installierter Passwortmanager als Alternative ist eigentlich keine praktische Lösung. Wer allerdings einen Trick nutzt, kann seine lokale Passwortdatenbank auch in eine Cloudversion umwandeln und hat so dennoch auf jedem Gerät und überall seine Passwörter zur Hand. Man benötigt dazu nur einen Onlinespeicher, wie Google Drive, Dropbox oder OneDrive. Dort legt man seine eigene Passwortdatenbank ab und teilt sie mit mehreren Geräten. Die Datei ist klein und hochverschlüsselt und gehört für immer nur Ihnen!
Wir zeigen Ihnen zuerst, wie ein Onlinedienst funktioniert und ab Teil 2 wie Sie den genialen lokalen und völlig kostenlosen Passwortmanager KeePass installieren und für Ihre Zwecke samt eigens geteilter Passwortdatenbank optimal nutzen.

Onlinedienst Bitwarden

Zuerst erklären wir Ihnen, wie gut Onlineservices am Beispiel von Bitwarden funktionieren, Bild 2. Der Service ist beliebt, da er auch gute Apps und Browser-Plug-ins anbietet. Er ist als Einziger in der Privatversion noch kostenlos. Dashlane und LastPass verlangen hingegen inzwischen etwa 30 Franken im Jahr an Abogebühren.
Bild 2: Der Online-Passwortservice von Bitwarden wurde noch nie gehackt und ist auch für
private Nutzer kostenfrei
Quelle: PCtipp.ch
Sie finden den Anbieter im Internet unter bitwarden.com. Der Service ist natürlich auch in deutscher Sprache verfügbar. Die Nutzung als Privatperson ist kostenlos. Eine Mini-Premium-Version kostet 8 Franken pro Jahr. Es lässt sich auch ein Familienpaket buchen und so Datenbanken für etwas über 30 Franken im Jahr teilen. Ein weiterer Pluspunkt des Dienstes: Bitwarden kann auch sichere Paswörter erstellen, Bild 3.
Bild 3: Bitwarden bietet einen internen Passwortgenerator für besonders sichere Passwörter, die in der Länge veränderbar sind
Quelle: PCtipp.ch
Der Einstieg ist ganz leicht, Bild 4. Zuerst legen Sie sich ein Konto auf der Webseite bitwarden.com an. Das dort vergebene Zugangspasswort ist gleichzeitig das Masterpasswort. Nach einer kurzen E-Mail-Bestätigung steht der Passwortmanager bereit. Das Tool fordert Sie nun auf, vorhandene Passwörter aus einer Datei zu übertragen. Haben Sie zum Beispiel in Google Chrome viele Passwörter gespeichert, so können Sie diese in eine Datei exportieren unter Einstellungen/Autofill und Passwörter/Google Passwortmanager. Dort angekommen wählen Sie links Einstellungen und danach rechts Passwörter exportieren/Datei herunterladen. Diese Datei können Sie in Bitwarden direkt importieren. Sie wählen dazu einfach als Format Chrome CSV und als Datei die Passwortdatei Chrome-Passwörter.CSV.
Bild 4: Der Einstieg bei Bitwarden ist leicht: Konto anlegen, Passwörter importieren und die Browsererweiterung installieren
Quelle: PCtipp.ch
Bild 5: Via Browser-Add-on von Bitwarden, haben Sie Ihre Log-ins viel schneller zur Hand
Quelle: PCtipp.ch
Damit Sie mit dem Tool leichter umgehen können, sollten Sie die Browsererweiterung installieren. Fügen Sie diese einfach zum Webbrowser hinzu. Sie finden das Tool danach oben in der Leiste bei den Erweiterungen. Allerdings lauert hier bei der Anmeldung ein dummer Fehler von Bitwarden. Bei der Eröffnung eines Kontos hat man Sie mit Sicherheit zum Server Bitwarden.eu zugeteilt. Im Anmeldefenster der Erweiterung steht aber ganz unten Bitwarden.com, Bild 5. Melden Sie sich so an, erhalten Sie die Fehlermeldung, dass das Passwort falsch ist. Stellen Sie den Punkt aber auf den EU-Server um, dann klappt alles fehlerfrei.
Möchten Sie sich in einen Account einloggen, klicken Sie auf die
Bild 6: Bei der Anmeldung an einem Service sehen Sie am kleinen Bitwarden-Logo in der Zeile, dass ein Passwort vorliegt
Quelle: PCtipp.ch
Bitwarden-Erweiterung im Webbrowser. Jetzt suchen Sie die Webseite, auf der Sie sich einwählen möchten. Per Klick öffnet sich die Webseite mit dem Log-in-Fenster. Im Anmeldefenster wird ein kleines, blau-weisses Schild angezeigt. Das bedeutet, dass ein Passwort verfügbar ist Bild 6. Per Klick loggen Sie sich bequem ein.



Kommentare
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Salodurum
05.11.2025
Ich nutze KeePassXC auf Windows und KeePassDX auf Android. Beide verwenden das gleiche Datenbankformat wie KeePass 2. Für mich bieten sie aber etwas mehr Komfort und vor allem unter Windows auch ein moderneres Design als das altbacken wirkende KeePass 2. Wer also eine der beiden Versionen ausprobieren möchte, muss nichts konvertieren oder irgendwo importieren. Einfach die bestehende Datenbank in KeePassXC oder KeePassDX laden. Und wenn's nicht gefällt ohne Probleme mit KeePass 2 weitermachen.

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jazzer
06.11.2025
Wie sind die Erfahrungen mit Roboform? Ich arbeite seit langem mit diesem Passwortmanager und bin eigentlich sehr zufrieden.

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Marchesi
07.11.2025
Bei der Empfehlung für die Mac und iOS App ist etwas Vorsicht geboten. Die Entwickler haben die App Anfang des Jahres verkauft: https://www.heise.de/news/Keepass-Client-Strongbox-aufgekauft-Nutzer-beunruhigt-10316714.html Es gibt zum Glück auch hier Alternativen, für iOS z. B. "KeePassium" sowie für MacOS "MacPass". Als weiterer Artikel würde sich anbieten, über Erweiterungen bzw. Plugins zu berichten :-D

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gucky62
08.11.2025
Ich bin hier, als mein bisherige Password-Manager nicht mehr in der Form abgekündigt wurde, und der Anbieter seinen Fokus komplett auf Firmen geändert hatte, auf Bitwarden gewechselt. Bitwarden gibt es so gut wie für jede Plattform als Applikation/App. Ist Opensource und kann, wenn man nicht den Cloud-Serice nutzen möchte, auch on Prem zuhause z.B. auf dem Synology NAS usw. oder Linux installiert werden. Beim Synology-NAS als Docker-Container. Was für mich ein wichtig ist, da ich meine Passwörter unter meiner Kontrolle haben will. Die Datenübernahme hat dabei auch einigermassen geklappt. Gruss Daniel

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POGO 1104
10.11.2025
Ich empfehle Keepass auf diese Weise zu nutzen für erhöhte Sicherheit: https://www.pctipp.ch/praxis/datenverwaltung/keepass-datei-in-der-cloud-sicher-geht-das-1990467.html @Markus Selinger Zum Beispiel: - Passwortdatei (Container) auf Google Drive und - Schlüsseldatei auf Microsoft Onedrive (Anstelle von lokal auf dem jeweiligen Gerät, wie im verlinkten Beitrag beschrieben) Es ist seeeeeeeeehr unwahrscheinlich, dass beide Clouddienste gleichzeitig gehackt werden Nutze das schon bald 10 Jahre so auf diversen Geräten absolut problemlos.