Wer steht da auf der Bremse? 22.02.2022, 08:00 Uhr

Quälend langsame Virtualbox unter Windows 11

Sie haben unter Windows eine virtuelle Maschine mittels Virtualbox aufgesetzt. Doch die ist enorm langsam und zeigt plötzliche Neustarts, obwohl Sie einen starken PC und der VM viel Speicher, CPU und RAM gegönnt haben. Hier unser Tipp.
Wenn sich eine solche Installation über Stunden hinzieht, steht Virtualbox auf der Bremse
(Quelle: PCtipp.ch)
Ich habe zuhause einen ordentlich starken Windows-11-Pro-PC mit 32 Gigabytes RAM und einem guten Prozessor (11th Gen Intel Core i7-11700). Da war ich optimistisch, dass auch die darauf aufgesetzten virtuellen Maschinen (je ein Windows 10 und 11 Home Edition) wieselflink laufen würden. Das tun sie jetzt auch, aber... ach, lesen Sie selbst.

Was hatte ich geflucht

8 GB RAM und 4 CPU-Kerne habe ich den virtuellen Maschinen zugewiesen. Dank spieltauglicher Grafikkarte konnte ich auch die 3D-Beschleunigung aktivieren und 256 MB Grafikspeicher zuweisen. Das müsste locker reichen! Und dennoch: Egal, ob ich es mit Windows 10 oder 11 in der VM versuchte, die Installation verlief quälend langsam. War sie nach Stunden einmal durchgelaufen, machten sich nebst der unterirdischen Performance weitere Symptome bemerkbar: plötzliche Reboots der VM ohne ersichtlichen Grund und zunehmende Zeitverzögerungen der Systemuhr.
Ein halbes Wochenende ging drauf, bis ich im Virtualbox-Forum und im Online-Manual auf einen unscheinbaren Hinweis stiess: Virtualbox unterstützt «experimentell» auch die in Windows 11 (und wohl auch Windows 10) enthaltene Virtualisierungs-Engine Hyper-V. Und dieses «experimentell» ist wörtlich zu nehmen. Der Kürzest-Text im Handbuch wird von einer Notiz begleitet, die (übersetzt) ungefähr meint: Wenn man diese Funktion benutzt, erleiden einige Hosts eine signifikante Performanceverschlechterung der virtuellen Maschinen. Und das war der Knackpunkt. Schön, dass Oracle es ins Handbuch schreibt. Weniger schön jedoch, dass Virtualbox zu keinem Zeitpunkt einen entsprechenden Hinweis anzeigt hat, während ich mit den virtuellen Maschinen kämpfte.
Diesen Hinweis hat Oracle nicht zum Spass platziert
Quelle: PCtipp.ch
Das Schildkrötensymbol (oben) macht klar: diese Virtualbox erleidet Performance-Einbussen, weil nicht die eigene Virtualisierungs-Engine benutzt wird
Quelle: PCtipp.ch
Wobei mein Vorwurf «kein Hinweis» ein wenig zu relativieren ist. Schaut man sich das Fenster mit der virtuellen Maschine genauer an, findet man unten rechts möglicherweise ein Schildkröten-Symbol. Ist dieses zu sehen, verwendet Virtualbox Komponenten von Hyper-V, mit welcher z.B. auch die Windows-Sandbox läuft. Nur, wenn man den ganzen Hyper-V-Krempel aus Windows entfernt, verwendet Virtualbox die eigene Virtualisierungs-Engine, siehe das untere Icon im Bild.



Kommentare
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ThMeiLa
31.12.2022
Der Tipp funktioniert auch für VMware. In meinem Fall: VMware workstation player Windows 11 Home als Host Linux Mint 21.1 als Guest Unter Windows 11 Home genügt es das Feature "Windows-Hypervisor-Plattform" zu deaktivieren, die anderen Punkte werden auch gar nicht angeboten. Nach einem Neustart ist der Brems-und-Ruckelspuk beendet. You made my day ... :-)