Xbox wird endgültig zur Multimediazentrale

Xbox Music

Xbox Music

Bei Xbox Music hat sich Microsoft einiges beim Musik-Streaming-Dienst Spotify abgeguckt. Der Dienst kann aktuell 30 Tage lang kostenlos ausprobiert werden, danach werden aber (zusätzlich zur Xbox-Live-Gold-Mitgliedschaft) Fr. 12.95 im Monat für den Xbox Music Pass fällig. Dann hat man freien, unlimitierten Zugriff auf eine riesige Musikbibliothek mit rund 30 Millionen Liedern.
Im Test funktionierte der Musikdienst einwandfrei. Auch weniger bekannte Interpreten findet man in der Bibliothek, einzelne Lieder oder Alben können bequem abgespielt werden. Mit «Smart DJ» lassen sich auf Basis seiner Lieblingsbands neue Musiker der gleichen Stilrichtung finden. Schade: Es ist nicht möglich, Musik über Xbox Music zu hören und gleichzeitig beispielsweise im Web zu surfen - Multitasking funktioniert damit nicht.
Doch wie siehts mit Xbox Music abseits der Xbox 360 aus? Der Dienst kann auch auf Computern und Tablets mit Windows 8 sowie auf Smartphones mit Windows Phone 8 genutzt werden, sobald die entsprechenden Betriebssysteme erhältlich sind. Die Xbox ist dazu nicht notwendig, auch unterwegs lässt sich also Musik auf das Smartphone streamen – Voraussetzung dafür ist aber ebenfalls der Xbox Music Pass. Auf dem PC hingegen lässt sich Xbox Music auch kostenlos nutzen, allerdings nur eingeschränkt und mit Werbeeinblendungen. Das Beste ist aber: Xbox Music soll, wie Smartglass, auch als App für Android und iOS erscheinen. Noch ist jedoch nicht klar, wann.
Fazit: Xbox Music macht einen guten Eindruck. Der Dienst ähnelt grundsätzlich stark dem Angebot von Spotify, mit einem gewichtigen Unterschied: Xbox Music läuft auf der Xbox 360 und kann so bequem im Wohnzimmer mit der bestehenden Heimelektronik genutzt werden, während Spotify nicht ohne Weiteres bzw. nur via PC den Weg auf die Heimkinoanlage findet. Der Nachteil von Xbox Music ist auf der anderen Seite, dass der Dienst (noch) ausschliesslich mit Windows-Geräten funktioniert. Spätestens wenn Microsofts Musikdienst auch auf Android- und iOS-Geräten läuft, dürfte er die erste Wahl für Xbox-Besitzer sein.

Windows 8 und Xbox: nahtloses Multimediaerlebnis

Mit den zahlreichen Neuerungen strebt Microsoft einen Wandel der Marke Xbox an: Xbox soll nicht länger für ein Gerät (die Spielkonsole), sondern für einen Service stehen, der geräteübergreifend funktioniert und die ganze Welt der Unterhaltung (Musik, Filme, Games, Internet) vereint. Im Rahmen dieser Neuausrichtung wurde auch der Video-on-Demand-Dienst der Xbox von «Zune Marketplace» in «Xbox Video» umbenannt. Damit ist es demnächst auch möglich, gemietete Filme auf Windows-8-Tablets oder Windows-Smartphones zu schauen.
Das Zusammenspiel zwischen der Xbox 360, Windows-8-Geräten und Smartphones bietet unglaublich viel Potenzial. Microsoft treibt das voran, was sich die Konsumenten schon lange wünschen: ein einheitliches, nahtloses Multimediaerlebnis zu Hause und unterwegs. Löblich, dass Microsoft dennoch nicht nur sein eigenes Produkteuniversum im Kopf hat, sondern auch an Android und iOS denkt.



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.