Tests 14.05.2014, 13:13 Uhr

Drei aktuelle Browser im Speedtest

Der schönste und sicherste Browser nützt nichts, wenn man damit nirgends hinkommt. Doch welcher ist der schnellste? Und welcher braucht dabei am wenigsten Saft?
Chrome hat mit dem minimalen Look angefangen
Mittlerweile setzt auch Firefox auf minimales Design
Der Internet Explorer macht einiges anders, bedient sich aber am Ende fast gleich
So wichtig Sicherheit, Privatsphäre und Vielseitigkeit auch sind, bei der Browserwahl sind sie für viele Nutzer erst einmal zweitrangig. Ähnlich wie bei einem Sportwagen kommt als Allererstes die Geschwindigkeit und damit verknüpft der Spassfaktor. In unserem Speedcheck haben sich Google Chrome, Mozilla Firefox und Microsoft Internet Explorer in den aktuellsten Versionen miteinander gemessen.

Test 1: Aufstartgeschwindigkeit mit 1 Tab

Der erste Test kommt direkt aus der Praxis: Der Browser wird gestartet und die Startseite angezeigt. Wir haben mit google.ch eine leicht zu ladende Seite gewählt, die in der Praxis oft verwendet wird. Alle drei Browser liegen hier dicht beieinander. Genau gesagt liegen Chrome und Firefox mit 2,3 Sekunden genau gleichauf. Einen Tick besser ist allerdings Microsofts Internet Explorer. Mit einer starken Startzeit von nur 1,7 Sekunden liegt der bald zwanzigjährige Browser an der Spitze dieses Tests.
Sieger: Internet Explorer

Test 2: Aufstartgeschwindigkeit mit 10 Tabs

Immer mehr Dienste setzen auf den Browser und spätestens, nachdem man sich beim fünfzehnten Netzwerk angemeldet hat, bleiben einige Tabs wohl permanent geöffnet. Wie schlagen sich unsere Browser also im Zehn-Tab-Test? Deutlich unterschiedlicher als noch im vorherigen Test. Bei Chrome ist es am einfachsten: Chrome lädt alle zehn Testtabs in 7,1 Sekunden. Firefox und Internet Explorer machen den Test etwas komplizierter:
Firefox lädt bei mehreren Tabs immer nur das zuletzt aktive. Das resultiert in einer Startzeit von 2,3 Sekunden, wie zuvor. Allerdings werden die neun anderen Tabs erst geladen, wenn sie angewählt werden. Ob das ein Vor- oder Nachteil für Firefox ist, bleibt Geschmackssache. Will man alle Tabs gleichzeitig laden, kann man diese anheften. Dann lädt Firefox jedoch nur zwei Tabs gleichzeitig, die anderen warten, bis diese fertig sind. Die Startzeit verlängert sich auf 14,9 Sekunden.
Noch ein wenig anders verhält es sich beim Internet Explorer (IE). Der IE 11 weigert sich, trotz entsprechender Einstellungen, die vorherige Sitzung automatisch zu laden. Stattdessen öffnet der IE seelenruhig seine Startseite in den bereits gemessenen 1,7 Sekunden. Das Nachladen der letzten Sitzung dauert rund 6 Sekunden. Für eine vergleichbare Zahl haben wir die 1,7 Sekunden Startzeit, die 6 Sekunden Nachladezeit mit einer 5-sekündigen Strafzeit addiert und kommen so auf ein Total von 12,7 Sekunden.
Sieger: Je nach Geschmack: Chrome oder Firefox
Für den Test wurden folgende Seiten als Testtabs verwendet: google.ch, pctipp.ch, computerworld.ch, youtube.com, 500px.com, nytimes.com, facebook.com, twitter.com, reddit.com, srf.ch.
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Benchmarks und Fazit

Test 3: Peacekeeper Benchmark

Nach den Praxistests geht es in theoretische Gefilde. Wir wollen wissen, wie viel unter den Motorhauben unserer Browser steckt. Als erstes Testinstrument haben wir den Benchmark-Dienst Peacekeeper verwendet. Peacekeeper testet die Rechenleistung des Browsers mit diversen Aufgaben. Die meisten davon sind komplexe, grafische Berechnungen mit HTML und JavaScript-Elementen. Dazu werden 7 verschiedene HTML5-Elemente geprüft.
HTML 5 ist dann auch das Sorgenkind des drittplatzierten Internet Explorer. Als einziger Browser schafft er nur 5 von 7 Aufgaben und verliert in der Gesamtwertung Punkte. Schlusstotal: 3036. Firefox und Chrome schaffen beide alle 7 Aufgaben mit HTML5. In Sachen Tempo gibt es aber einen klaren Sieger: Chrome (4767) lässt Firefox (3647) deutlich hinter sich und holt sich den Sieg.
Sieger: Chrome

Test 4: Impact Benchmark

Peacekeeper zeigt, ob ein Browser mit HTML5 umgehen kann, nicht aber, wie schnell er das kann. Dazu ist Impact da: Ein Benchmark-Tool, das ein Game in HTML5 abspielt und dabei die durchschnittliche Leistung des Browsers misst. Die Gesamtpunktzahl von Impact setzt sich aus diversen Messwerten zusammen. Dazu gehören die durchschnittliche Bildwiederholungsrate, Latenz und allfällige Störungen oder Ruckler.
Entgegen dem Peacekeeper-Test liegt hier Chrome abgeschlagen am Schluss. Mit nur 5391 Punkten kann der Google-Browser nicht mit Firefox und Internet Explorer mithalten. Chrome beansprucht zu viel Leistung und liefert dafür zu wenig. An der Spitze setzt sich Firefox (7206) knapp vor Internet Explorer (7105) durch. Firefox weist zwar mehr Latenz auf, läuft dafür etwas stabiler und sparsamer.
Sieger: Firefox

Test 5: Leistungsverbrauch

Chrome ist deutlich sparsamer als die Konkurrenz
Je länger der Tag, desto langsamer wird der PC. Schuld daran ist oftmals eine Ansammlung an Tabs, die den Leistungsverbrauch des Browsers in die Höhe treiben. Doch wie viel brauchen die Browser genau? Im ersten Test messen wir den «Verbrauch» mit nur einem geöffneten Tab (pctipp.ch), im zweiten Test mit zehn geöffneten Tabs (gleich wie in Test 2).
Bei zehn Tabs geht dem Internet Explorer langsam der Sprit aus
Der Sieger heisst in beiden Fällen gleich: Chrome. Googles Browser ist deutlich leichter für die CPU und benötigt weniger RAM. Bei 10 geöffneten Tabs ist es sogar weniger als ein Zehntel gegenüber Internet Explorer. Dieser setzt sich bei einem einzelnen Tab noch gegen Firefox durch, verliert dann aber bei 10 Tabs deutlich an Boden.
Sieger: Chrome

Fazit

Für die meisten alltäglichen Anwendungen ist Chrome der klar schnellste Browser. Internet Explorer und Firefox sind aber nicht weit dahinter. Bei starker Nutzung von HTML5 ist man mit Firefox sogar deutlich besser bedient. Microsofts Internet Explorer kommt langsam näher und ist bei leichter Belastung sogar schneller als die Konkurrenz. Sobald es aber um viele Tabs und kompliziertere Anwendungen geht, fällt der Microsoft-Browser zurück.



Kommentare
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Simon Gröflin
15.05.2014
Manchmal muss man halt einfach irgendwo die goldene Mitte suchen. Das sind nun mal die drei Browser, die am häufigsten genutzt werden. Bin zwar nebenbei auch Mac-User und stelle doch fest, dass ich fast ausschliesslich Safari auf dem Mac verwende. Auf Windows wird er leider nicht mehr weiter entwickelt. Er ist aus meiner Sicht ähnlich perfomant wie Chrome. Den Peacekeeper-Test kann man hier durchführen: http://peacekeeper.futuremark.com/run.action Finde Safari ist vor allem schnell mit DOM-Aufbau (bei längeren HTML-Seiten), obwohl mich das Ranking mit 4/7 bei HTML ein wenig überrascht. lg Simon

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Lunerio
15.05.2014
Safari? Selbst bei OS X setzt man gross viel auf Firefox. Safari stellt dabei die Minderheit dar, sorry.