News 25.02.2016, 12:05 Uhr

Netflix: Schweizer Auswahl rangiert hinter Antarktis

Schweizer Netflix-Kunden beklagen eine kleine Auswahl zu vergleichsweise hohen Preisen. Zu Recht, wie sich jetzt zeigt.
Erst kürzlich kündigte Netflix-CEO Reed Hastings an, gegen IP-Spoofing vorgehen zu wollen. Dafür hat er schon Partner, die das technisch möglich machen wollen. Mit IP-Spoofing, also mit Verschleierung der Herkunft, versuchen Netflix-Kunden, Filme anzusehen, die für ein anderes Land vorgesehen sind - vor allem US-Inhalte.
Der Grund dafür ist eigentlich immer derselbe: Die Auswahl an Serien und Filmen sei klein und häufig auch alt. Auch Schweizer Netflix-Kunden kritisieren das Preis-Leistungs-Verhältnis von Netflix Schweiz gegenüber Netflix USA oder anderen Ländern. Netflix hält mit Argumenten bezüglich Marktgrösse und individuellen Bedürfnissen der länderspezifischen Netflix-Kunden dagegen.
Ein Team des Portals Exsteamist.com hat nun Preise und Angebote aller Länder analysiert, in denen der Streaming-Dienst angeboten wird. Dabei wird klar: Ganz Unrecht haben die Schweizer IP-Spoofer nicht. Das Land rangiert in Sachen Quantität nur auf Rang 69. Angesichts der 185 Staaten, in denen Netflix angeboten wird, ist das zwar nicht gerade ein Debakel - wenn man aber vergleicht, welche Staaten vom US-Dienst besser bedient werden, verursacht das aber schon Stirnrunzeln - speziell hinsichtlich der Argumente von Netflix. 
Auf Rang 62 finden sich zum Beispiel die Weihnachtsinseln, auf Rang 36 die Isle of Man. Die bevölkerungsarme Karibikinsel Turks and Caicos (41'000 Einwohner) rangiert gar auf Platz 12 - und sogar die Antarktis ist noch vor der Schweiz platziert (Rang 61). 
Die komplette Excel-Statistik finden Sie hier.



Kommentare
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Rogue
21.03.2016
Boykottieren! Auf solche Machenschaften gibt's nur eine Antwort: Abo kündigen und solche Abzockerfirmen konsequent boykottieren, es gibt schliesslich Alternativen. Mit solchen Machenschaften schneidet sich Netflix hoffentlich tief ins eigene Fleisch, indem massiv Marktanteile verloren gehen. Dasselbe gilt übrigens für Firmen die denen noch helfen: finanziell austrocknen! Ich jedenfalls habe Netflix augenblicklich gekündigt und ich rufe jeden, der an freie Marktwirtschaft und die Macht der Nachfrage (des Kunden) über den Preis glaubt, inständig auf, dasselbe zu tun. Auch wenn's vielleicht kurzfristigen Verzicht bedeutet, langfristig können diese Abzocker nur so in die Knie gezwungen werden. Es lebe der König, es lebe der Kunde!

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Gaby Salvisberg
29.03.2016
Oha, da hat aber jemand ein Temperament! Ich will Netflix nicht in Schutz nehmen und ich habe da keine Aktien oder ähnliches. Ich möchte aber dennoch sehr um eines bitten: Bevor man im Forum irgendwelche «wutbürgertum-mässigen» Boykottaufrufe verbreitet, sollte man vielleicht einen Moment darüber nachdenken, ob es auch ganz anders sein könnte. Am geografisch unterschiedlichen Angebot dürfte Netflix nicht alleine schuld sein, sondern die Rechteinhaber der Filme und Serien. Also die grossen Filmverwerter. Denn die Neflix-eigenen Produktionen sind von solchen Unterschieden möglicherweise weniger betroffen (das müsste man prüfen). Ein Teil davon betrifft auch die Produktionskosten: Das Herstellen einer Synchronfassung oder auch nur von Untertiteln ist nicht gratis. Damit man einen Film in der Schweiz auf Netflix zeigen kann, müssen gleich mehrere Sprachen gleichzeitig verfügbar sein. Bei kleineren Produktionen gibts die aber unter Umständen nicht. Oder sie sind später fertig, weshalb der Film oder die Serie erst später kommt. Das alles betrifft nicht einmal nur Hollywood, sondern da mischen auch andere Filmindustrien kräftig mit, etwa die britische BBC (von da stammt z.B. die Serie «Doctor Who»). Bei «Doctor Who» hiess es auf Netflix Schweiz eine Zeitlang, die Serie könnte nur noch bis Ende Februar 2016 geschaut werden. Als ein Bekannter bei Netflix nachfragte, bekam er die Info, dass man beispielsweise mit BBC das Angebot immer wieder neu verhandeln und teilweise recht teuer verlängern müsse. Da müssen sie jedes Mal wieder neu evaluieren: Lohnt es sich, die teure, aber relativ beliebte Serie nochmals ein halbes Jahr drin zu behalten, obwohl man fürs gleiche vielleicht zwei oder drei andere Serien von anderswo her bekäme? In anderem Zusammenhang habe ich mal gehört, dass z.B. die Rechte an den Untertiteln wieder jemand anderem gehören können als jene des Originalfilms, weshalb man fürs Zeigen eines Films mit verschiedenen Tonspuren und Untertitelsprachen scheints nicht selten mit mehreren verschiedenen Stellen verhandeln müsse (und alle wollen Geld). Fazit: Wenn das alles stimmt, wundern mich solche Unterschiede nicht mehr. Herzliche Grüsse Gaby

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gucky62
29.03.2016
Da kann ich Gaby nur zustimmen. Grudn für diese regionalen Angebote sidn leider vor allem die Rechteinhaber. Sowohl vom Film, Untertitel oder auch von Synchron-Fassungen. Jeder will da sein Geld bekommen. Das ist erübrigends auch einer der Gründe wieso beim TV die ORF Programme wie die SRF Programme verschlüsselt sind. Bei den deutschen Anbietern spielt im Vergleich zu D CH & A keine so grosse Rolle in den Lizenzkosten, daher sind diese bisher noch nicht verschlüsselt. Ist aber auch in Diskussion :mad: Wie es mit ORF in CH weitergeht ist sowieso offen, da auch das DVB-T (T2) Signal in Zukunft verschlüsselt sein soll. Dann gibt es wohl kein ORF mehr in CH. Die Rechteinhaber wollen jedes einzelne Land separat behandeln und das Maximum an Lizenz-Zahlungen rausholen. Das ist auch der Grund warum viele Serien udn Filme in CH gar nie ankommen, bzw. verfügbar sind. Dieses Problem haben alle Anbieter nicht nur Netflix! Beim Apple TV ist Z.B. es dasselbe. In CH gibt es nciht einmal Serien. Die DVD Regional Codes sidn ja dasselbe Spiel. Die Medienkonzerne haben den globalen Markt, der Konsument jedoch nicht. Dagegen was unternehmen würde aber nur auf politischer Basis gehen. In der EU gab es vor einigen Jahren einen Anlauf dazu, dass solche Lizenzen EU-Weit gelten. Ist aber still geworden darum und wurde wohl von den Lobbyisten im Keim erstickt. Da alle Rechteinhaber dieses Spielchen treiben, gibt es da derzeit keine wirklich Lösung, bzw. ist eien in Sicht. Selbst wenn die Schweiz da was ändern würde, wäre das völlig egal. Der Markt ist zu klien und irrelevant. Tricks mit VPN, usw. werden ja auch massiv bekämpft. Dabei ist es egal ob der Kunde zahlen will oder nicht. Er soll gefälligst das konsumieren, was Ihm die Rechteinhaber hinwerfen. Das dieser dann versucht auf "illegale" Quellen auszuweichen begreifen die Firmen leider immer noch nicht. Anbieter wie Netflix haben schlichtweg keine Chance aus dieser Misere heraus zu kommen. Entweder sie spielen mit, oder sie können Ihr Geschäft vergessen. Gruss Daniel

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Alphapearl
30.03.2016
Ist das Professioneller Journalismus Oha, da hat aber jemand ein Temperament! ... ...möglicherweise weniger betroffen (das müsste man prüfen).... ...Als ein Bekannter bei Netflix nachfragte,... ...In anderem Zusammenhang habe ich mal gehört,... ...Wenn das alles stimmt, wundern mich solche Unterschiede nicht mehr. Liebe Gaby Salvisberg Wenn ich Ihren Beitrag lese stechen mir insbesondere obige Textpassagen auf. Ehrlich, von Ihnen als Redaktorin erwarte ich persönlich etwas mehr Substanz. Sie betiteln eine konkrete Person als „jemand“, verwenden das Wort „möglicherweise“, kennen einen „Bekannten“ der auch noch etwas zum Thema beisteuern kann, weiter haben Sie „mal gehört“ und zu guter Letzt wenn das alles von Ihnen zusammengetragene Wissen „stimmt“ wundern Sie sich nicht mehr über solche Unterschiede. Also bitte schön, ist das was Sie da betreiben glaubwürdiger, professioneller Journalismus? Ihr treuer PCtipp Leser Alphapearl

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Gaby Salvisberg
30.03.2016
Wenn ich Ihren Beitrag lese stechen mir insbesondere obige Textpassagen auf. Ehrlich, von Ihnen als Redaktorin erwarte ich persönlich etwas mehr Substanz. Als Journalistin kenne ich den Unterschied zwischen einem redaktionellen Artikel (für den tatsächlich aktive Recherche nötig ist) und einem einfachen Kommentar in einem Forum. Frage beantwortet? ;) [ergänzend] Will heissen: Ich bin nicht selbst an dieser Story dran, sondern bin in Sachen Netflix tatsächlich auch nur Nutzerin. Da ist es nur fair, wenn ich das exakt mit den von mir verwendeten Mitteln kenntlich mache. Herzliche Grüsse Gaby

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Alphapearl
30.03.2016
Sorry Gaby Salvisberg Ich nehme Sie hier zu Ihrem Glück noch als Redaktorin wahr (steht so unter Ihrem Namen) und nicht als einfache Netflix Userin. Sie haben Ihren Forumsbeitrag auch nicht entsprechend deklariert. Dass Sie den Unterschied zwischen einem redaktionellen Artikel und einem einfachen Kommentar in einem Forum kennen hoffe ich doch schwer. Was Ihr Standing allerdings auch nicht wirklich verbessert. Grüsse Alphapearl

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Gaby Salvisberg
30.03.2016
Hallo Alphapearl Tja, dann sind wir unterschiedlicher Meinung. Daran kann ich nun auch nichts ändern. Und ich muss auch nicht. Vielleicht sollte ich mir einen Sockenpuppen-Account zulegen, für den Fall, dass ich etwas aus der Nutzerwarte kommentieren möchte. Was ich aber auch nicht für ehrlicher hielte. Gruss Gaby Salvisberg