Oppo A9 2020 im Test

Kameras, Bedienung und UI

Kameras

Die zwei Hauptkameras des A9 machen durchaus einen ordentlichen Job. Die erste Linse liefert 48 Mpx auf einem 1/2,5-Zoll-Sensor, durch eine Blendenöffnung von ƒ/1,8. Die zweite Linse ist eine Ultrawide-Variante mit noch 8 Mpx auf einem 1/4-Zoll-Sensor und ƒ/2,3. Der Qualitätsabfall vom Hauptobjektiv zum Ultrawide-Objektiv ist bereits deutlich bemerkbar. Die zwei weiteren Linsen hingegen sind praktisch sinnlos. Es handelt sich um zwei spezialisierte 2-Mpx-Kameras. Eine für Schwarz-Weiss-Aufnahmen, die mehr Details in die Bilder bringen soll, und die andere als Tiefensensor für künstliches Bokeh. Wirklich viel bewirken die beiden Kameras aber nicht. Hält man den Finger über die zwei Linsen, verändert sich das Resultat der Hauptkamera nicht merklich. Es scheint, als wäre die Hauptaufgabe von Kameras 3 und 4, das Spezifikationsblatt der A9 aufzupolieren.
Die Kamera des A9 ist okay, aber nicht ideal konfiguriert
Quelle: PCtipp
Dann kommt man jedoch zurück zur Leistung und das Stocken beim Fotografieren. Das wäre ohne die zwei zusätzlichen Objektive wohl ein kleineres Problem gewesen. In diesem Fall ist Oppo keinen guten Kompromiss eingegangen. Besser geht es der 16-Mpx-Frontkamera. Diese erledigt ihren Job, ohne gross aufzufallen. Bei den Videos gibt es maximal UHD mit 30 FPS, dann allerdings ohne Bildstabilisierung, die nur bis FHD funktioniert.
Der Ultraweitwinkel ist deutlich schwächer als die primäre Kamera
Quelle: PCtipp

Bedienung und UI

Als Nutzeroberfläche kommt Oppos ColorOS zum Einsatz. Darunter liegt Android 9. Optisch unterscheidet sich ColorOS deutlich vom regulären Android und hebt sich mit seiner Farbpalette sowie seinen eckigen Icons durchaus ab. Funktional gesehen sind die Unterschiede eher klein. Wer von einem anderen Android-Gerät her kommt, versteht auch die Logik von ColorOS relativ schnell. Einzig die Anordnung der Untermenüs in den Einstellungen ist etwas merkwürdig. Man kann sich hier aber gut mit der Suchfunktion behelfen.
Eine nette Funktion ist das «Daumenmenü» etwa auf der Höhe des Ein/Aus-Knopfs am rechten Bildrand. Wischt man von der markierten Stelle nach innen, öffnet sich eine Art Schnellzugriff, der nach Belieben angepasst werden kann. Nimmt man sich zu Beginn die Zeit und richtet das Menü für den eigenen Gebrauch sinnvoll ein, wird es zu einem wertvollen Helfer im Alltag.
Das Nutzerinterface unterscheidet sich nicht allzu stark von anderen Android-Versionen
Quelle: PCtipp
Wo Oppo noch nachbessern dürfte, ist bei der deutschen Übersetzung der Oberfläche. Diese ist häufig etwas holprig, stellenweise sogar schwer zu verstehen. Besonders auffällig ist die uneinheitliche Verwendung von Du und Sie. Einige Textelemente lesen sich zudem, als wären sie aus einer anderen Sprache direkt übersetzt worden.



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